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Weint mit Sadako


Heute vor 67 Jahren befahl US-Präsident Harry S. Truman den Abwurf einer Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima. Die entsetzliche Explosion und die anschließende Feuersbrunst verwandelten die Stadt in ein Inferno bisher nie da gewesener Entsetzlichkeit.
92.000 Menschen starben sofort, weitere 130.000 bis Jahresende an den Folgen des Militärschlags, unzählige weitere an gesundheitlichen Folgeschäden. Hunderttausende Tote waren dann wenige Tage später beim zweiten Bombenangriff der Amerikaner auf Nagasaki zu beklagen. Diese Menschenvernichtung hatte keinerlei Kriegs entscheidende Bedeutung mehr, sie fungierte kalt kalkuliert als nukleare Demonstration der Stärke in der beginnenden Systemauseinandersetzung zwischen Ost und West.
In der Bibliothek lagern zwei Ausgaben von Karl Bruckners "Sadako will leben", worin er das tragische Schicksal der jungen Japanerin Sadako Sasaki beschreibt, die das Entsetzen zu überleben versucht und auch anderen Mut macht; doch ihre Verbrennungen sind zu heftig…“Sadakos Augen öffneten sich weit. Sie schaute den Himmel in seinem strahlenden Glanz“. Sie stirbt.
Liest doch das Buch. Weint mit Sadako. Weint und werdet an der Verzweiflung stark!
Gerade die nukleare Realität dieser Tage ist entsetzlich und deprimierend! Und daran sind nicht die Sadakos Schuld, sondern ein verächtliches System, in dem Menschen Kalkulationsgrößen und ihre Wünsche und Sehnsüchte nur dort zählen, wo sie sich in unmittelbaren Profit ausdrücken lassen.
Im Kleinen wie im Großen! M.Bauer
 


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Letzte Änderung: 2012-08-06 - Stichwort - Sitemap