Purkersdorf Forum Archiv 2005
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karin ® sagt am 15.02.2005 15:58 zu Urgestein ?:Erster Beitrag

Re: interessant wäre auch..


Warum immer die Wiener Straße? Die Linzer Straße hat mindestens das gleiche Problem, ist nur 2-spurig, geht auch noch durch die Nachbarortschaft Gablitz. Jammert dort pausenlos wer? Was ist mit der B44 im Bereich Hellbrücke? Jammern die dortigen AnrainerInnen (auch Dr. Baum) ebenfalls?

Deswegen weil niemand "jammert, heißt das nicht, daß die Leute dort nicht belastet sind. Vielleicht haben sie eher resigniert, denn in der Vergangenheit wurde hinsichtlich Verkehrsplanung an den Bedürfnissen der nicht-motorisierten BewohnerInnen eher vorbeigeplant.
Ich bedauere keinen, der sich nach 1965 in der Wiener Straße angesiedelt hat, es war bereits damals alles absehbar. Es gibt leider nicht viele Purkersdorfer Urgesteine bei LIB&G; diejenigen, die hier heute groß aufzeigen, sind fast alle erst seit ein paar Jahren Purkersdorfer.

Ich lebe seit 1962 auf der Wienerstrasse und habe damit vielleicht auch in Ihren Augen die Berechtigung mitzureden. Ich bin zwar auch nicht bei der LIB noch bei sonst einer Partei, doch ich weiß, daß es noch immer genug weitere "Urgesteine" in diesem Grätzel gibt. Die bauen sich eben auf eigene Kosten Lärmschutzmauern, oder Lärmschutzfenster ein, das verbessert die Situation etwas, löst viele Probleme aber nicht. Gerade vor allem die ältere Generation hier kennzeichnet sich dadurch, daß sie die Veränderungen murrend aber widerstandslos über sich ergehen läßt.
Früher hat es einen Pudorfer Gendarmen gegeben, Gustav Rada, er ging 1973 in Pension. Seine Spezialität war es, in der Mitte der 4-spurigen Wiener Straße zwischen den Verkehrsströmen zu gehen (die sogenannte "Liehr-Allee" hat es damals noch nicht gegeben); hinunter bis zur Stadtgrenze und wieder zurück. Das war Überwachung genug, er hat li und re gegrüßt, gedroht und nötigenfalls angehalten und bestraft. Verkehr war inklusive Autobahnverkehr von Pressbaum. Er hat es überlebt, alle waren zufrieden. Können Sie nicht wissen, Frau Dr. Parzer, aber fragen sie einmal Leute, die schon länger dort wohnen; und gehen Sie dann erst auf die Barrikaden.

Ich weiß auch noch sehr gut wie das war, wenn ich als Jugendliche die Strasse zum Autobus überqueren mußte, um in die Schule zu fahren. Jedesmal hatte ich Angst von einem Auto von hinten oder einem Lastwagen von vorne "mitgenommen" zu werden. Als Gendarm hat man vielleicht bessere Nerven, aber immerhin gab es auch schon Tote.
Es fehlt Ihnen das Wissen der älteren Generation Purkersdorfer, die ein nicht zu unterschätzender Faktor sind. Wollen Sie die Absolute der SPÖ verhindern, dann vergrämen Sie sich doch nicht einen Teil Ihrer Sympathiesanten mit dem Thema Wiener Straße. Diese ist nun einmal nur eine von vielen Straßen in Pkdf. und auch nur eine von mehreren Durchzugsstraßen.

Ich weiß nicht wo Sie wohnen, und ich kann auch nur von mir und den Nachbarn der älteren Generation hier sprechen. Viele sehen die Sache relativ ähnlich wie ich. Schon zu Zeiten des Umbaus zur "Liehr-Allee" gab es von AnrainerInnenseite das starke Bedürnis zu einem weitgehenderen Rückbau, inklusive Radwege, Buschbegrenzungen, weiteres Tempolimit. Andere Interessen waren lauter und haben sich durchgesetzt. Trotzdem sehe ich die Liehr-Allee nachwievor als Verbesserung (Überquerung der Fahrbahn für FußgängerInnen).
Zu den anderen Durchzugsstrassen: Hier bin ich ebenfalls der Ansicht, daß Änderungen passieren sollten. In Preßbaum wurde beispielsweise die Fahrbahn verengt und beidseitig Radwege geschaffen. Das wäre sowohl Richtung Gablitz, als auch Richtung Tullnerbach sehr sinnvoll.
Fakt ist jedenfalls, daß die Wienerstrasse aus verkehrstechnischer Sicht dringend saniert werden muß: Abbrechende Gehsteige, Fahrbahn-Absenkungen, Schlaglöcher, Regenwasserseen sind für ALLE VerkehrsteilnehmerInnen eine Zumutung. Rücksichtsvolle LKWs oder PKWs müssen z.B. häufig auf die 2. Fahrspur ausweichen (und das tun auch viele!!!), wenn sie die FußgängerInnen nicht "duschen" wollen. Nicht immer ist das möglich. Auch die Erschütterungen, die entstehen, wenn wieder einmal ein Lastwagen mit oder ohne Anhänger in ein Schlagloch fährt sind auf die Dauer nicht zumutbar und vielleicht sogar gefährlich: immerhin verläuft die Gasleitung darunter und vor nicht allzulanger Zeit ging in Hadersdorf ein Haus aufgrund eines Rohrleitungsschadens in die Luft. Mit Toten.

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