Re: Parkpickerl
Die Erweiterung des Wiener Parkpickerls in der aktuellen Form ist für uns Pendler schlicht gesagt eine Sauerei.
Da für 300.000 Einpendler nur Parkgaragen-Kapazitäten von 30.000 Autos zur Verfügung stehen, ist die Pickerl-Erweiterung im Westen Wiens von Anfang an dazu verdammt gewesen, Auslöser eines „Parkplatz-Krieges“ zu werden.
Für uns Purkersdorfer Pendler bedeutet die aktuelle Situation: - Entweder wir lassen das Auto am Park & Ride stehen (der im Moment sehr gefüllt ist) und fahren mit einem der Züge, die im Moment auch spürbar mehr Auslastung haben (sichere Sitzplätze gibt es zu den Stoßzeiten nicht mehr). Dann können wir das tägliche Chaos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hautnah miterleben. Beispiele gefällig? Zugverspätung am Donnerstag Abend mit dem 19.30 Zug vom Westbahnhof: 25 Minuten, Freitag in der Früh, Purkersdorf-Zentrum: Zugsausfall; ganz zu schweigen von den Verspätungen der UBahn (U4!). Gnade die Gott, wenn man keinen „9-5 Job“ hat und beruflich auf spätere Züge zur Heimfahrt angewiesen ist! Dann darf man im Stundentakt heimgondeln, oft mit Verspätung, und wehe, die Zubringer-UBahn in Wien kommt nicht rechtzeitig! -Oder, als Alternative: Das Auto. Aktuelle Situation: Die Parkhäuser in Wien sind voll (Hütteldorf, Kendlerstraße), in der Früh ein Stau vor den Parkhäusern (die dann bei Erreichen oft ohnehin schon voll sind), nahe der Einstiegstellen der Öffis: Kampf um einen Parkplatz. Und in den neuen Pickerlbezirken: Leere Parkplätze.
Schon klar, die Bewohner der Pickerlbezirke freuen sich, für uns Pendler ist‘s zum Teil ein Wahnsinn.
Keiner pendelt freiwillig, jeder möchte eine Arbeitsstelle im Ort und zu Fuß erreichbar haben. In unserer arbeitsteiligen Welt gibt es das aber nur mehr sehr, sehr selten. Alle fordern von den Arbeitnehmern „Flexibilität“, dh: den lebenslangen Job gibt es nur mehr für Beamte, wir „normalen“ Angestellten müssen wahrscheinlich mehrmals im Leben den Wechsel von Arbeitsplätzen akzeptieren. Und das bedeutet oft: sich verändernde, längere Arbeitswege, die man so schnell als möglich hinter sich bringen möchte.
Es ist mir als Bürger und Pendler egal, wie sich die rot/grünen in Wien und die schwarzen in NÖ einigen, aber: Macht ein sinnvolles Gesamtkonzept, und zwar BEVOR einseitige Maßnahmen (wie aktuell durch die Wiener Stadtregierung) gesetzt werden!!!.