Purkersdorf Forum Archiv 2005
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Karl Berger ® sagt am 03.02.2005 11:13 zu Joey Kalinka (Neu-Purk.) ?:Erster Beitrag

nüchterner gehts auch


meiner meinung nach sind sowohl schlögl-glorifizierungen als auch generelle herabwürdigungen unangebracht.
schlögl ist ein politprofi und ist als bürgermeister letztendlich für alles verantwortlich, was in den letzten jahren geschehen oder unterlassen wurde. soweit ich weiß, sind die initiativen für die meisten strukturellen veränderungen purkersdorf aus der zeit vor schlögl als es noch einen schwarzen bürgermeister gegeben hat, gekommen. aber in zeiten mit sp mehrheit wurden diese mehr oder weniger zügig vorangetrieben. immerhin. bgm schlögl hat zur absicherung der sp mehrheit und wohl auch mit dem ziel höherer gemeindeeinnahmen den wohnbau (sp- naher) genossenschaften forciert. im vergleich zu anderen wien-umland-gemeinden gibt es in purkersdorf auch einiges an »brot und spielen«. schlögl hat sich auch einigen anliegen der liste baum & grüne nicht völlig verschlossen. einiges hat maria parzer in ihrm posting schon aufgezählt. ich möchte dazu noch die resolution gegen das militärbefugnisgesetz, die purkersdorf zur spitzelfreien zone macht, erwähnen.
auf der anderen seite steht, dass dadurch unmengen schulden angehäuft wurden, die den spielraum für die zukunft extrem verengen. dass führte zur notwendigkeit fragwürdiger finanzieller transaktionen, wie einen übergroßen anteil an fremdwährungskrediten, ausgliederungen und dadurch verschleierung von schulden an die wipur, hinausschieben der rückzahlungen, überlegungen zu cross-boarder-leasing ... und das alles ohne mittelfristiges finanzierungskonzept.
bedenklich finde ich jedenfalls das amtsverständnis des bürgermeisters. er spielt den guten onkel, zu dem man persönlich kommt, wenn man ein anliegen hat, und er wird es richten. damit wird ein netz von dankbarkeit und abhängigkeiten geschaffen, was wohl auch einiges zum hohen schuldenberg beigetragen hat. der bürgermeister als weihnachtsmann, oder böswilliger formuliert: als pate. dazu passt (und damit es ja nicht missverstanden wird: ich will damit niemandem illegale aktivitäten unterstellen!) eine gewisse verfilzung, wo z.B. bei sponsoren des fußballklubs bausünden großzügig per gemeinderatsbeschluß legalisiert werden.
insgesamt also eine durchwachsene bilanz. schlögl ist sicher kein schlechter kandidat für menschen, die mit dem herrschenden dankbarkeitssystem einverstanden sind. wer höhere ökologische und demokratische ansprüche hat, ist sicher bei der liste baum und grüne besser aufgehoben. katastrophal könnte allerdings eine absolute mehrheit der sp sein. dass die autokratischen tendenzen schlögls kaum gebremst durchschlagen können, kann sich wohl niemand in purkersdorf wünschen.

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