Purkersdorf Forum Archiv 2014-2016
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lumpi_ ® sagt am 22.02.2015 14:49 zu christiane maringer ®:Erster Beitrag

Re: Hut ab vor der WESTbahn !


Auch wenn ich kein Anhänger von Privatisierungen bin - im Falle der Eisenbahn geht es offensichtlich nicht anders.

... was nichts anders bedeutet, als den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben - oder ist Ihnen entgangen, was mit der privatisierten Bahn etwa in England passiert ist ... runtergewirtschaftet, bis sie die öffentliche Hand wieder übernehmen hat müssen. Derlei Beispiele gibt es genug.

Richtig: seit es den Konkurrenten auf der Westbahstrecke gibt, haben sich die ÖBB in diesem Streckenabschnitt zusammengerissen. Aber: Gebüßt haben das gleich mal die Schüler*innen und täglichen Pendler*innen, die mit der WESTbahn dann mit ihren Tickets dort nicht mehr mitfahren dürfen - damit den Fernreisenden die Freude am Bahnfahren nicht vergeht ...

Ich geb Ihnen recht, die ÖBB ist in vielen Bereichen absolut Kund*innen unfreundlich. Das liegt aber weniger am "Unternehmen" selber, als an den politischen Rahmenbedingungen. Was fehlt sind klare politische Maßnahmen und die entsprechende Finanzierung zugunsten eines guten, durchdachten öffentliche Verkehrs. Statt dessen wird dieser derzeit den neoliberalen Marktspielchen geopfert.
Damit sich die Verhältnisse dahingehend ändern sind wir - als wartende Bahnfahrerinnen oder leidende Autonutzer - dann schließlich alle gefordert: Mischen wir uns ein, lassen wir den Politiker*innen und Medienmachern wissen, was wir von ihren Entscheidungen halten!


auweh, geschätzte Frau Maringer!
Sie antworten da fundiert, überlegt und kompetent. Da ist es durchaus zu befürchten, dass Sie bald aus der Gemengelage gekickt werden!
Gefällt mir wirklich diese Antwort.
Ja, die neoliberalen Spielchen. Hajek freut sich, wenn er seine Brut von einer anderen Dimension aus beobachtet (hoffentlich Hölle mindestens).
Es fängt ja schon an, dass die Auslobungen/Ausschreibungen/Tender (oder wie auch immer man die Vergabeunterlagen nennen mag) von den Lobby-Schweinen "hergerichtet" werden.
So, dass der Staat in allen Fällen der Verlierer ist. Sollte dieser wider Erwarten doch im Recht sein wird schon g'schaut, dass trotzdem nix passiert...
So war es in England mit der Bahn, in den Schwellenländern mit dem Wasser, in D mit den Spitälern usw. usw.
Das Kapital findet immer wieder Trottel die ihnen zu Diensten sind. Gibt's ja auch zuhauf.
Sie sprechen das schon auch richtig an: WIR MÜSSEN UNS ARTIKULIEREN! Nicht jetzt auf Demos oder in irgendwelchen Pseudo-Vereinen die ja letztlich (wie dieser ÖBB-Hilfsverein da in Purkersdorf) ja doch nur gesteuert sind. Sondern in vielen vielen aufklärenden Gesprächen mit den Menschen selbst.
Denen müssen wir das halt alles in Klartext rüberbringen!
----- Zum Nahverkehr selbst: Sie als kleine Stadträtin (nicht jetzt abwertend gemeint - sondern gegen so eine Übermacht ist es nur natürlich, dass da nicht so viel geht) können da wenig bis nichts ausrichten.

Aber leider stattet der Wähler solche Einzelkämpfer nicht mit der nötigen Macht aus. Obwohl selbst betroffen - naja.

Somit werden wir weiter diese elenden Zustände (und noch ärger die Verteidiger von so was!) ertragen müssen...

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