Purkersdorf Online

U-Bahn-Sand in die Augen


Offensichtlich hat jetzt schon der Dümmste begriffen, dass es unmöglich ist, eigene U-Bahn Gleise bis nach Purkersdorf zu verlegen. Darum wünscht man sich jetzt, dass die U-Bahn auf den ÖBB-Gleisen bis nach Purkersdorf fahren soll.

Damit ergibt sich folgende Situation:

Es gibt zwei Bahnsysteme, nennen wir sie System-A und System-B.
Es geht nun darum, dass auf Biegen und Brechen Züge von System B auf Gleisen von System A fahren sollen, obwohl das technisch vermutlich unmöglich ist.
Es könnten aber genausogut mehr Züge von System A auf Gleisen von System A fahren. Und zwar sofort und ohne Umbauten. Mehr S-Bahnen. Und bis Tullnerbach-Pressbaum. Und nicht nur Unter-Purkersdorf. Damit alle was davon haben!

Auch wurde meines Wissens noch nie die Tariffrage diskutiert. Führen die Wiener Linien wegen einer Station einen Außentarif ein, mit allen Konsequenzen, wie Umstellung der Automaten und Verdoppelung der Fahrscheintypen?
Oder würde man die Kernzone erweitern? Was natürlich jetzt auch schon möglich wäre und auch immer wieder gefordert wird!

Der wirkliche Sinn der U-Bahn-Verlängerungs-Debatte kann daher nur sein, dass - je nach Interessenslage - den Wiener Linien oder der Wiener Rot-Grün Regierung eines ausgewischt werden soll, oder dass den eigenen Wählern vermittelt werden soll: wir setzen uns eh für euch ein, aber die Anderen spielen halt nicht mit.

Und so kommet man zu dem Schluss: Mit der Forderung nach U-Bahn Verlängerung ist man ständig in der Zeitung und kann zeigen, dass man die Interessen der Bevölkerung vertritt. Und es besteht keine Gefahr, dass man selbst Geld in die Hand nehmen muss, weil es eh klar ist, dass es nicht geht. Wenn man den öffentlichen Verkehr verbessern wollte, ginge das sofort! Aber natürlich mit Kosten. Unmögliches zu fordern ist daher viel billiger und völlig gefahrlos.

Siehe auch: U-Bahn nach Absurdistan


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Letzte Änderung: 2018-01-16 - Stichwort - Sitemap