Purkersdorf Online

Ergebnisse Sondersitzung


Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 15.10.2002

Stadtentwicklungskonzept vom Gemeinderat beschlossen

Orientierungen richtig, konzeptionelles Leitbild aber fehlt
Bürgermeister Schlögl wieder einmal Bremser und Verhinderer der Umsetzung

Nach kontroversieller Debatte beschloss der Gemeinderat in seiner Sondersitzung vom 15. Oktober das vom Architekturbüro Pluharz vorgelegte Stadtentwicklungskonzept zur Auflage. Nach eventuellen Einsprüchen und Stellungsnahmen durch die Bevölkerung wird es in einer der nächsten Sitzungen endgültig beschlossen.

An diesem sind die erkennbaren Orientierungen grundsätzlich zu begrüßen, wie etwa Maßnahmen gegen weitere Zersiedelung, Eindämmung der Bevölkerungsverdichtung in den schlecht angebundenen Peripheriegebieten bei gemäßigter urbaner Verdichtung in Zentrumslage, Waldrandschutz oder die Forderung nach einem neuen Hochwasserschleusenmanagement.

Ein innovatives konzeptionelles Leitbild für Purkersdorf ist allerdings zu wenig erkennbar. Ein mittel- bis langfristiges Stadtentwicklungskonzept müsste wesentlich stärker die Formung und Umsetzung visionärer Leitbilder (Umweltmusterstadt, Bildungsstadt, Gesundheitsstadt) skizzieren. Zu denken wäre etwa auch an eine Etablierung Purkersdorfs als "Hauptstadt" eines National- oder Biosphärenparks Wienerwald.

GR'in Maria Parzer wies auf die Chancen für Purkersdorf durch eine frühzeitige Flächenplanung für den Großraum Bahnhof Unterspurkersdorf hin. Nach Wegfall von Gleisanlagen könnten hier durch ein sinnvolles Konzept wichtige städtebauliche Akzente gesetzt werden.

Bei der Beschlussfassung über konkrete Flächenwidmungsplanänderungen scheint das eben zur Auflage beschlossene Stadtentwicklungskonzept für viele MandatarInnen bereits wieder zur Makulatur geworden zu sein: So manches von Planungs- und Baustadtrat Dipl.Ing. Liehr im Sinne des Stadtentwicklungkonzeptes vorgeschlagene Umwidmungsvorhaben wurde - zumeist nach entsprechender Intervention des Bürgermeisters - per Mehrheitsbeschluss erst gar nicht zur öffentlichen Auflage (und damit zur öffentlichen Debatte) zugelassen. Die Beschlussfassung einer Umwidmung gar von Grünland (Wiese eingangs zum Sagberg) in Bauland stand dann endgültig diametral gegen alle diskutierten Leitlinien! (Siehe dazu die gesonderte Information.)

GR Dr. Ingo Riß


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Letzte Änderung: 2002-10-16 - Stichwort - Sitemap