Purkersdorf Forum Archiv 2006
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Schlagitweit ® sagt am 20.11.2006 20:24 zu Aufgepasst ?:Erster Beitrag

Re: Grundeinkommen & Grundsicherung


Zu einem der zentralen Themen im sozial- und wirtschaftspolitischen "Diskurs", der hierzulande derzeit stattfindet, zählt das "Grundeinkommen" (wobei diesbezüglich zu differenzieren ist zwischen unterschiedlichen Modellen; etwa dem "bedingungslosen Grundeinkommen für Alle" der Katholischen Sozialakademie oder der KPÖ oder der "bedarfsorientierten Grundsicherung" von Caritas, SPÖ,den Grünen oder Teilen des ÖAAB). Maßgeblich in diesem Kontext scheint mir jedenfalls die Abkehr vom Dogma zu sein, zu einer "Vollbeschäftigung" nach klassischem (= fordistischem) Muster zurückkehren zu können. Für mich, um das klar zu formulieren, ist das "bedingungslose Grundeinkommen", das über das derzeitige SP-Modell hinausgeht,eine wirklich ernstzunehmende Perspektive(Alfred Gusenbauer kommt jedenfalls das Verdienst zu, das Thema politikrelevant organisiert zu haben). Mich würde interessieren, was die puon-community zum Thema "Grundeinkommen/Grundsicherung" denkt. Vielleicht lässt sich aus diesem Diskurs, wenn wir einen solchen zustande bringen, ein lokales/regionales Projekt initiieren, mit dem frau/mann/wir uns auch bundesweit einbringen können. Manfred Bauer
An alle Grundsicherungs Phantasten und linken Weltverbesserer! Die Lawine die Ihr auslöst kann unberechenbar werden.


Danke für die Warnung. Lawinen können Menschen unter sich begraben.
Als "linker Weltverbesserer" und "Grundsicherungs Phantast" erwarte ich vom Grundeinkommen eine befreiende Wirkung und sehe mich durch die jüngste Kritik der Industriellenvereinigung in meiner Ansicht bestätigt. Die IV lehnt ein Grundeinkommen ab, weil so etwas vom Arbeitseinkommen abgekoppelt ist. Und genau darum bin ich dafür.
Wenn die Vollbeschäftigung nicht mehr Ziel der Politik ist (oder dieses Ziel auch nicht mehr schaffbar ist) und prekäre Arbeitsverhältnisse überhand nehmen, können Menschen ihre Existenz nicht mehr auf Einkommen aus Dienstverhältnissen begründen. Das ist der schlichte Grund, warum die Existenzsicherung unabhängig von etwaigen Dienstverhältnissen zur staatlichen Agenda wird.
Staat und Gesellschaft sind reich genug zu ermöglichen, dass die Menschen ein Leben jenseits des existenziellen Stresses führen dürfen, dass sie sich auch einer Lebensqualität erfreuen dürfen. Die ganze Gesellschaft wird davon profitieren. Da werden viele schlummernde Potenziale freigesetzt, und selbst die Kriminalitätsstatistik wird den Erfolg spiegeln.

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