Re: Natur oder Beton?
Vielleicht ist es einfach so:
Purkersdorf hat hauptsächlich aus Einfamilienhäusern und Villen in grossen Grundstücken bestanden. Typische Schwarz-Wähler. Also baut man viele Wohnsilos, um die Arbeiterklasse von Wien nach Purkersdorf zu locken. Typische Rot-Wähler.
Würde an sich plausibel klingen. Die Sache ist jedoch genau untersucht worden. Das Ergebnis: ab 1970 versuchte die VP den neu errungenen Bürgermeister bewusst dadurch zu sichern, dass große Bauten von Genossenschaften forciert wurden. Beispiel Wienerstraße 69. Dieser große Bau beim Sanatorium hieß in der VP-Strategie bezeichnenderweise "Schlachtschiff". Un es war vor allem die erzschwarze Genossenschaft Alpenland, die sich da ausbreitete.
Genau beschrieben hat dies der jetzige Gemeinderat Mag Christian Matuka in seiner Diplomarbeit zu dieser Frage.Mensch kann das nachlesen. Und er, der einer der besten historischen Kenner von Purkersdorf ist, wusste dies nicht zuletzt als Sohn eines VP-Bürgermeisters sehr genau. Die Ironie der Geschichte ist, dass die BewohnerInnen der Schlachtschiffe sich mit der Zeit nicht mehr so gebunden fühlten, vor allem als sich die VP damals immer unsäglicher benahm.
Später setzte Schlögl diese Strategie mit einigen SP-nahen Genosssenschaften fort. Da das Land Wohnbaumittel aber streng nach einem rosaroten und schwarzen Topf vergibt, bauten auch die Schwarzen weiter. Das schöne Beispiel ist der große Bau in der Wintergasse 4-6, der in einen rosaroten und schwarzen Teil zerlegt wurde, mit entsprechenden Vorschlagrechten der Parteien. Irgendwie ist das ja eindrucksvoll wie Steuergeld von VP und SP für ihre Machtstrategien verwendet wird. Jedoch: Die Leute sind auch nicht mehr so, dass sie glauben, dass ihnen die Wohnungder (Vize)bürgermeister persönlich geschenkt hat und sie daher bei Wahlen entsprechend verhalten müssten.