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Gewässerkartierungen im Biosphärenpark


Im Rahmen der Erarbeitung des Biosphärenpark Zukunftskonzepts 2020 wurde klar aufgezeigt, dass bereits umfassende naturräumliche Daten über Kernzonen und Offenland erhoben worden waren.

Der wichtige Lebensraum Gewässer war jedoch bislang nicht untersucht worden.Das Biosphärenpark Management stellt sich nun der Herausforderung, wichtige Grundlageninformationen zu den Fließgewässern zu erheben.
 
Aus diesem Grund findet eine hydromorphologische Kartierung der Fließgewässer und uferbegleitenden Neophyten-Vegetation im Rahmen einer Kooperation von Österreichischen Bundesforsten, Land Niederösterreich und Biosphärenpark Management statt.
 
Die Erhebungen finden entlang der rund 1.700 Fließkilometer ausschließlich untertags statt und ziehen keine Beeinträchtigung der Bevölkerung nach sich. Insbesondere bei Gewässern in siedlungsnahen Bereichen ist die Unterstützung der EigentümerInnen jedoch erwünscht, beispielsweise, wenn die KartiererInnen entlang privater Gärten unterwegs sind und in Sonderfällen um den Zutritt zu Gartenflächen ersuchen, um die Gewässerbeschaffenheit im Fall von schwer zugänglichen Uferbereichen beurteilen zu können. Sämtliche KartiererInnen führen ein offizielles Schreiben über ihre Tätigkeit mit sich und können sich als MitarbeiterInnen der Bundesforste ausweisen.
 
→  Was für Daten werden im Zuge der Aufnahmen gesammelt?
 
Unter Hydromorphologie versteht man die Struktur von Gewässern, dazu zählen sowohl natürlich entstandene Formen (z. B. Kiesbänke, Strömungs- und Substratunterschiede, Uferbuchten und –sporne, Totholz) als auch vom Menschen eingebrachte Strukturen (Querbauwerke, Uferbefestigungen, Begradigungen, …), der Gewässerverlauf und vieles mehr. Vom Vorhandensein einer vielfältigen Gewässerstruktur und ihrer Naturnähe sind zahlreiche Gewässerorganismen abhängig. Die Hydromorphologie ist neben der Gewässerchemie und den im und am Gewässer lebenden Organismen die dritte wesentliche Basiskomponente, um den Zustand von Fließgewässern als Lebensraum beurteilen zu können. Auf den Ergebnissen aufbauend können, gemeinsam mit den GrundeigentümerInnen, Möglichkeiten zur strukturellen Verbesserung und Erhaltung formuliert und umgesetzt werden. Zudem liefern die Ergebnisse eine wichtige Grundlage zur systematischen Erhebung von Gewässerorganismen.
 
Neophyten sind Pflanzen die in Gebieten eingewandert bzw. vom Menschen eingebracht sind in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Invasive neophytischen Arten wie Staudenknöterich und Himalaya-Springkraut scheinen durch ihre massive Ausbreitung die heimische Vegetation zu bedrohen, sie sind heute an zahlreichen Fließgewässer-Ufern verbreitet. Durch ihre Konkurrenzkraft bilden sie häufig große Reinbestände und verändern die Lebensraumbedingungen entlang der Gewässer stark. Nur bei umfassender Kenntnis über ihre Verbreitung entlang eines Gewässers können Maßnahmen strategisch geplant und der Erfolg lokaler Bekämpfungsmaßnahmen beurteilt werden.
 
Für Fragen steht Ihnen Frau Maga. Johanna Scheiblhofer, Projektmanagerin, unter 02233/54 187 - DW 23 und office@bpww.at gerne zur Verfügung!
 


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Letzte Änderung: 2019-05-30 - Stichwort - Sitemap