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Verkehr steuert auf Chaos zu

Verkehr in Österreich bis 2020: Plus 29 % Pkw- und plus 44 % Lkw-Verkehr, plus 24 % CO2-Emissionen!

Trendumkehr möglich: Kosteneinsparungen von 160 Milliarden Euro und Verringerung der CO2-Emissionen um 130 Millionen Tonnen bis zum Jahr2020

Der VCÖ hat heute gemeinsam mit Verkehrsminister Hubert Gorbach die VCÖ-Studie „Mobilität 2020“ präsentiert. Ergebnis der VCÖ-Studie über die Entwicklungen des Verkehrs bis 2020: Ohne Gegenmaßnahmen nimmt der Verkehr in Österreich mitsamt der negativen Auswirkungen massiv zu. Die VCÖ-Studie zeigt aber, dass eine Trendumkehr zu mehr Mobilität bei weniger Verkehr möglich ist. Verkehrsminister Gorbach möchte dieses Ziel gemeinsam mit der Bevölkerung erreichen.

VCÖ-Studie: Trend 1 „Mehr Verkehr, weniger Mobilität“ „Unsere Mobilität wird aufwändiger. Wir müssen längere Wege zurücklegen, um ans Ziel zu kommen. Bereits 38 Kilometer legt im Durchschnitt eine Person pro Tag zurück, im Jahr 2020 werden es 48 km sein. Längere Wege bedeuten eine größere Abhängigkeit vom Auto. Die Folgen: Die Menschen sind weniger mobil, weil es aufwändiger wird, Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitziele zu erreichen. Gleichzeitig nimmt der Autoverkehr stark zu“, weist DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut auf ein Kernergebnisse der VCÖ-Studie „Mobilität 2020“ hin.

Die VCÖ-Studie „Mobilität 2020“ zeigt, dass ohne Gegenmaßnahmen der Autoverkehr in Österreich von derzeit 75 Milliarden Personenkilometer im Jahr auf 97,8 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2020 zunehmen wird. Auch der Lkw-Verkehr wird wachsen – von 28,7 Milliarden Tonnenkilometer im Jahr 2002 auf 42,6 Milliarden Tonnenkilometer im Jahr 2020.

Trend 2 : CO2-Emissionen des Verkehrs steigen um 24 Prozent Die CO2-Emissionen des Verkehrs sind seit dem Jahr 1990 um 54 Prozent gestiegen. „Bis zum Jahr 2020 ist mit einem Anstieg der CO2- Emissionen von heute 19 auf 23,6 Millionen Tonnen zu rechnen“, warnt VCÖ-Experte Rauh. Die VCÖ-Studie zeigt aber, dass die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 auf rund 10,5 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden können. Im Verkehrssektor können bis zum Jahr 2020 insgesamt 130 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Trend 3: Kosten des Verkehrs steigen auf 30 Prozent des BIP Die Kosten des Verkehrs machen heute bereits 27 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus. Im Jahr 2002 waren das rund 58 Milliarden Euro. Bei Beibehaltung des Trends, werden im Jahr 2020 bereits 30,6 Prozent von Österreichs Wirtschaftsleistung in den Verkehr fließen. „Im Verkehrsbereich gibt es ein großes Potenzial die Effizienz zu erhöhen“, betont VCÖ- Experte Rauh. Mit optimalen Marktverhältnissen können die Kosten des Verkehrs bis zum Jahr 2020 auf 18,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verringert werden. Insgesamt können bis zum Jahr 2020 rund 160 Milliarden Euro eingespart werden.

Verkehrsminister Gorbach sieht jeden einzelnen gefordert, wenn es darum geht, das Verkehrswachstum einzubremsen: „Wenn nur die Hälfte der Autowege unter dreieinhalb Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt würden, könnten bis zum Jahr 2020 rund 8.200 Todesfälle und 120.000 Krankheitsfälle vermieden werden.“ Auch bei der Verkehrssicherheit sei die Verantwortung des Einzelnen gefordert. Verkehrsminister Gorbach betont: „Jedes Verkehrsopfer ist eines zu viel!“ Gorbach weiter: „Wer sich nicht an die Spielregeln hält, gefährdet sein eigenes Leben und bringt das Leben anderer in Gefahr. Es ist nicht „cool“, mit 180 auf der Autobahn zu brettern, es ist nicht „cool“ betrunken mit dem Auto von der Disko nach Hause zu fahren.“ Maßnahmen wie der Punkteführerschein könnten helfen, Hochrisikolenker aus dem Verkehr zu ziehen.

Der VCÖ schlägt als Maßnahmen zur Einbremsung des Verkehrswachstum die Forcierung von Mobilitätsmanagement bei Betrieben, Gebietskörperschaften und Schulen und eine stärkere Bewusstseinsarbeit für den Umstieg vom Auto auf Bahn, Bus oder das Fahrrad vor. Zudem ist eine weitere Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs nötig. Zentral bei der Lösung der Verkehrsprobleme der Zukunft wird eine Verkehr sparende Raumordnung sein. „Die Zersiedelung verursacht die Staus von morgen. Sinnvoll wäre nach dem Vorbild der Niederlande die Errichtung großer Betriebe oder von Einkaufszentren an das Vorhandensein von Anschlüssen an das Öffentliche Verkehrsnetz zu knüpfen“, betont VCÖ-Experte Rauh.

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Letzte Änderung: 2024-02-17 - Stichwort - Sitemap