Erfreulich: Dr. Rudolf Orthofer neuer Finanzstadtrat!

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Josef Baum hat unlängst im Forum die Frage gestellt ob Schlögl lernfähig ist. In einem Punkt muss man eindeutig JA sagen: beim Finanzstadtrat! Die Besetzung mit Dr. Pleischl war sicher nicht die beste Wahl. Warum? Als Jurist war ihm klarerweise das Gefühl für "die Zahl" nie so richtig eigen. Jenes Gefühl das nötig ist um die enormen Belastungen des Tilgungsdienstes der nächsten Jahrzehnte zu erkennen.

Und deshalb jetzt schon gegenzusteuern. Wirklich stark gegenzusteuern Dass der gute Finanzstadtrat auch noch treu ergeben seinem Herrn alles zu dessen Zufriedenheit erstellte und (wenig) sparte (da wo man es ihm "erlaubte") - das muss ich ihm ganz persönlich vorwerfen.

Aber er hat sich redlichst bemüht. War wirklich fleißig und engagiert. Dafür gebührt ihm Dank. Auch von mir, seinem wohl allerschärfsten Kritiker.

Von wirklichem "Sparen" ist seit Dr. Pumberger nichts mehr zu sehen. Die Ansätze die dieser noch zu seinem Abgang vorgab wurden allzuschnell über Bord geworfen. Der letzte Mahner in der Person des GR Zauner aus dem Finanzausschuß gebannt. "Sparen" in der Zeitung zu schreiben und dies auch effektiv tun sind zwei Paar Schuhe.

Unser Bürgermeister hat gelernt. Mit Dr. Rudolf Orthofer hat er einen Mann gewählt der mit einer großen Portion Hausverstand, erworbenem kaufmännischen Wissen (im Rahmen seiner Tätigkeit als AR-Vorsitzender noch verfeinert) und sehr viel Einsatzwillen und Energie das Zeug hat endlich die Finanzen in Ordnung zu bringen.

Und es bleibt zu hoffen, dass er NEIN sagen kann. Nein zu den vielen Subventionen, Förderungen und sonstigen Ausgaben. Ausgaben die weder der Stadt noch den Steuerzahlern irgendetwas bringen. Haufenweise gibt es die. Nur will von einem Sparen gerade dort weder SP noch VP was wissen.

Auch erhoffe ich mir von Dr. Orthofer, dass er das Budget für das Jahr 2004 dann in einer Form erstellt die auch den Politikern welche nicht die Zahlen selbst analysieren vor Augen führt, dass es einfach KEINE Ausgaben über das "unbedingte Muß hinaus " mehr geben kann!

Ich persönlich habe Rudi in seiner Funktion als AR-Vorsitzender der WIPUR schätzen gelernt. Er führte dieses Amt in einer offenen und professionellen Weise wie es sein sollte. Seine Fragen an die Geschäftsführung und auch seine Offenheit gegenüber Anliegen der Minderheit im Aufsichtsrat (1 LIB gegen 6 SPÖVP) erfordern höchste Belobigung! Und er richtete sich gar nicht nach den Befindlichkeiten dieser Mehrheit sondern kämpfte aufopfernd FÜR die WIPUR als Gesellschaft und deren ordentlichen Geschäftsgang.

Das Mandat des Aufsichtsrates läuft jetzt aus. Er wird neu konstituiert und tritt dann wieder in anderer Besetzung zusammen. Es steht auch die Wahl des Vorsitzenden somit neu an. Obwohl ich die Amtsführung des Dr. Orthofer absolut untadelig und sehr gut finde sollte doch der Finanzstadtrat nicht in Personalunion gleichzeitig vorsitzendes Kontrollorgan "SEINER" GmbH sein die er ja doch kapitalmäßig als 100%-Eigentümer zu verwalten hat.

Daher sollte seitens der SP als Nachfolger für den ausscheidenden Dr. Pleischl jemand entsandt werden der zumindest als Kanditat für den AR-Vorsitz geeignet ist. Sehr gut könnte ich mir auch einen VP-AR-Vorsitzenden vorstellen. Ob ich wieder entsandt werde kann ich nicht sagen. Wie hieß es doch schon beim legendären Fred Sinowatz: "ohne die Partei wär' ich gar nix" - und die wird entscheiden...

Von der Idee des Kontrollorgans, das ja der Aufsichtsrat zweifellos ist, sollte jedoch die (der) LIB-Vertreterin den AR-Vorsitz erhalten. Was aber frommer Wunsch ist da das "Knie-Schlottern" bei SPÖVP sicher zu groß ist um genau diese Position nicht aus der Hand zu geben.

Ich setze sehr große Hoffnungen in Dr. Orthofer. Für mich ist er die beste Lösung die man unter den zur Verfügung stehenden Personen finden konnte. Diejenigen in der SP welche das auch oder besser könnten stehen entweder aus privaten Gründen nicht zur Verfügung oder sind schwer in Ungnade beim eigentlichen Boß gefallen.

Vor allem ist auch sein sehr gutes Verhältnis zu Dkfm. Mag. Nöhrer, der ja die Finanzen ausgezeichnet verwaltet, sicher ein zusätzliches Plus das der Stadt zugute kommt!

Ich wünsche ihm auch aus ganzem Herzen alles Gute für diese neue, sehr schwere Funktion! Und sollte der Bürgermeister nach 2005 keine Lust mehr verspüren zu kanditieren wäre ein Dr. Orthofer als Nachfolger nicht eine gute Idee?

Rainer Aigner