Purkersdorf Online

Was tun gegen Autoraser?


Christine Mandl

GEMMA BEHINDERTE SCHAUEN

So oder so ähnlich könnte ein ministerieller Aufruf an aktive und potentielle Temposünder lauten. Wer die Sendung HELP am 2. Juni 2004 im ORF gesehen hat, wird sicher den Vorschlag von Minister Gorbach und die Diskussion gehört haben, Patienten an Rehabinstitutionen als Vorzeigeobjekte und Abschreckung zu missbrauchen.

Menschen in solchen Stationen befinden sich meist in einer psychischen Ausnahmesituation. Ich weiß das sowohl aus Gesprächen mit Mitpatienten, als auch aus eigener Erfahrung.

Werden Kranke vorher um ihre Zustimmung um eine direkte Begegnung mit den „Besuchern“ gefragt, werden manche aus Schwäche vielleicht zustimmen.

Ob sie aus einer späteren Sicht es gutheißen, „vorgeführt“ worden zu sein, wage ich zu bezweifeln. So wie man im schönsten Tierpark nicht notabene zu einem Tierliebhaber wird, kann Rücksichtslosigkeit und Gedankenlosigkeit nicht nachhaltig nach einer Stepvisite im Rehabzentrum verändert werden.

Auch erzwungener Tatausgleich, wie z.B. Hilfs- und Pflegedienste ist zu überdenken. Ich persönlich wollte mit solchen Menschen in einer derart labilen Lebensphase wie der Rehablitation nichts zu tun haben. Sich bei den Opfern zu entschuldigen und mit ihnen oder ihren Nachkommen in Beziehung zu treten, halte ich allerdings für richtig, soferne das die Leidtragenden nach gegebener Zeit wollen.

Christine Mandl - Ombudsfrau in Purkersdorf


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Letzte Änderung: 2004-06-03 - Stichwort - Sitemap