Purkersdorf Online

Stadtentwicklungskonzept


Entwurf des Textteiles des Stadtentwicklungskonzeptes - Stand März 2002

STADTENTWICKLUNGSKONZEPT
PURKERSDORF

EINLEITUNG

Purkersdorf strebt eine Entwicklung an, die auch in Zukunft unter Bewahrung seiner unverwechselbaren Eigenart gleichermaßen

sozial verantwortlich
umweltverträglich und
wirtschaftlich erfolgreich ist

Die Leitziele des Entwicklungskonzeptes aus dem Jahre 1992/93 dienen dabei als Grundlage. Diese beinhalten breitgefächerte Ziele und Maßnahmen, deren Hauptaugenmerk auf Optimierung der Lebensqualität, Ressourcenschonung und Stadtbildpflege lag.

Warum ein neues Entwicklungskonzept? - Seit der Erstellung des letzten Entwicklungskonzeptes sind 10 Jahre vergangen und Purkersdorf muss sich neuen Herausforderungen stellen. Bevölkerungswachstum, Veränderungen in den Familien- und Haushaltsstrukturen sowie vielfältige Lebensstile beeinflussen die Siedlungsentwicklung stark und erfordern Maßnahmen zur Bewältigung der damit auftretenden Probleme. Die Verkehrsbelastungen und die Bedrohung von Natur und Umwelt stellen weitere Problem-Schwerpunkte dar, für die Lösungen erarbeitet werden müssen.

Das Stadtentwicklungskonzept wird aufgrund des NÖ Raumordnungsgesetzes 1976 (LGBl. 8000-13) erstellt und ist Bestandteil des örtlichen Raumordnungsprogrammes. Es hat die Leitvorstellungen für die mittel- und langfristige Entwicklung der Gemeinde zu beinhalten und ist für einen Zeitraum von 10 Jahren konzipiert. Das Entwicklungskonzept dient als Vorgabe für die Erstellung des Flächenwidmungsplanes, in dem die parzellenscharfe Nutzungsvorgabe (Widmung) für Flächen festgelegt sind. Der Flächenwidmungsplan ist für einen Zeitraum von ca. 5 Jahren ausgelegt.

Die Stadtgemeinde Purkersdorf beabsichtigt, seinen Flächenwidmungsplan nach Fertigstellung des Stadtentwicklungskonzeptes grundlegend zu überarbeiten, um auf die sich anbahnenden Veränderungen vorbereitet zu sein.

Neben einer ausführlichen Grundlagenerhebung hat zwischen März und Dezember 2001 ein öffentlicher Diskussionsprozess stattgefunden. Von Anfang an hatten alle Bewohner die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen einzubringen.

Eine im September 2001 durchgeführte Fragebogenaktion stieß auf großes Interesse bei der Bevölkerung und erzielte eine Rücklaufquote von 30 %. Die Befragungsergebnisse, die Diskussionsbeiträge und die Grundlagenforschung wurden untereinander abgestimmt und in das vorliegende Stadtentwicklungskonzept eingearbeitet.

Bei der Erstellung des neuen Stadtentwicklungskonzeptes geht es vor allem darum, die Stadt als ganzheitliches System zu betrachten und die Inhalte der Entwicklungsplanung nicht in sektoraler Weise aufzugliedern. Die Potenziale, die in der Stadt und ihren Bewohnern stecken, sind bestmöglich und zum Wohle der Gemeinschaft zu aktivieren.

Die Unsicherheiten hinsichtlich der raumrelevanten Faktoren (z.B. Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung) sind erheblich. Entwicklungsplanung ist daher grundsätzlich als Prozess zu verstehen, der kontinuierlichen Veränderungen unterworfen ist. Die Planung muss offen und eine Revidierbarkeit möglich sein. Freiräume für neue Entwicklungen und Planungsideen müssen - sofern sie ökologisch und sozial vertretbar sind - gewährleistet sein.

Das vorliegende Stadtentwicklungskonzept für Purkersdorf beruht auf einer umfangreichen Grundlagenerhebung und besteht aus einer Darstellung des Stadtimages und der Leitmotive, einer Formulierung von Themenfeldern sowie der Ausarbeitung von Zielen und Maßnahmen für die künftige räumliche Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde.

STADTIMAGE

Purkersdorf, dessen Geschicke von Beginn an in existenzieller Weise mit dem Wienerwald verbunden waren und das sich aus dem 1130 erstmals erwähnten Walddorf "Burchartdesdorf" entwickelte, versteht sich traditionell als Wienerwaldstadt.

War für Purkersdorf früher die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Wald bedeutsam, so übt heute der Wienerwald als bestimmendster Faktor der Wohnumfeldqualität eine große Anziehungskraft auf die Bewohner aus. Bei einem 83-prozentigen Waldanteil an der Gesamtfläche des Gemeindegebietes und bei der langgestreckten Siedlungsstruktur befindet sich de facto jede Wohnung in Waldrandnähe. Die Wertschätzung des Wienerwaldes wurde speziell in der Fragebogen-Beantwortung deutlich.


LEITMOTIVE

Die im folgenden genannten Leitmotive zeigen die inhaltliche Grundorientierung der Stadtentwicklung auf, zu der sich Purkersdorf bekennt.

Purkersdorf will eine Stadtentwicklung fördern, die alle Stadtfunktionen an die Erfordernisse sozialer und ökologischer Verträglichkeit anpasst.

Angestrebt wird eine dauerhafte Balance zwischen dem Anspruch, die natürliche Ressourcenausstattung zu erhalten und den siedlungsstrukturellen Anforderungen an diesen Raum Rechnung zu tragen. Grundvoraussetzung dabei ist die Einhaltung des sozialen Gleichgewichts und die Bewahrung bzw. Herstellung der Arbeitsplatzsicherheit.

Es soll eine zukunftsbeständige Entwicklung eingeleitet bzw. fortgeführt werden.

Nachhaltigkeit
Nachhaltige Stadtentwicklung bedeutet nach dem Verständnis des neuen Entwicklungskonzeptes mehr als eine nur räumliche Entwicklungsplanung. Oberstes Ziel für die Gestaltung des künftigen Zusammenlebens der Menschen in Purkersdorf sind soziale Gerechtigkeit, gemeinsame Verantwortung, zukunfts-beständige Wirtschaftssysteme und ein verantwortungsvoller Umgang mit der natürlichen Umwelt. Wirtschafts- und Umweltpolitik berühren das soziale Zusammenleben unmittelbar und müssen Bestandteil einer umfassenden gleichgewichtigen Stadtentwicklungspolitik sein.


Charakteristik des Stadt- und Landschaftsraumes bewahren:
Das Bild der Stadtgemeinde Purkersdorf wird durch die besondere Lage im Wienerwald und durch die landschaftsräumliche Einbindung geprägt. Der Charakter als Stadt im Grünen mit hochwertigen Erholungsflächen, einem funktionsfähigen Naturhaushalt und kleinteiligen, überschaubaren Strukturen soll bewahrt werden. Sowohl unter stadt- und landschaftsgestalterischen Gesichtspunkten als auch unter den Aspekten einer ökologisch sinnvollen Weiterentwicklung ist dieses vorhandene Potential langfristig zu sichern.


Steigerung der Lebens- und Umweltqualität trotz enger werdender finanzieller, wirtschaftlicher und politischer Spielräume und Ressourcen
Purkersdorf als Stadt mit hoher Lebens- und Umweltqualität soll im Einklang mit gesellschaftlichen Veränderungen, neuen Ansprüchen und neuen Erkenntnissen weiterentwickelt werden. Das Ziel ist eine optimale Gesamtentwicklung Purkersdorfs. Gemeinsam mit Wirtschaft und Bevölkerung sollen Strategien für umweltverträgliche und ressourcenschonende Handlungsweisen entwickelt und umgesetzt werden.

Themenfeld 1

Räumliche Entwicklung

SIEDLUNGSENTWICKLUNG

Ausgangssituation:

Wie die Grundlagenerhebung gezeigt hat, ist für die nächsten 10 Jahre mit einem weiteren Anstieg der Bevölkerung und der Haushalte zu rechnen. Der geschätzte Wohnungsbedarf für diesen Zeitraum liegt bei rund 700 Wohnungen.

Der Baulandbedarf hierfür wird mit rund 10 ha (100.000 m²) angenommen. Berücksichtigt wurde hierbei die Annahme, dass rund 40 % der Wohnungen auf Umnutzungs- bzw. Nachverdichtungsarealen errichtet werden.

Dem stehen Wohnbaulandreserven von 33 ha (330.000 m²) gegenüber. Diese Wohnbaulandreserven sind über das gesamte Gemeindegebiet verteilt, wobei die Siedlungsteile Baunzen, Sagberg und Zentrum/Wintergasse die flächenmäßig größten Anteile aufweisen.

Durch das "Regionale Raumordnungsprogramm Wien Umland Süd" sind für die Bereiche Baunzen, Anton-Hueber-Haus und An der Stadelhütte Siedlungsgrenzen festgelegt, ebenso für einige kleinere Siedlungssplitter an der westlichen Gemeindegrenze.

Einschränkungen hinsichtlich der Raumnutzung sind weiters durch die Naturschutzgesetzgebung vorhanden: Das gesamte Gemeindegebiet gehört dem "Landschaftsschutzgebiet Wienerwald" an. An der südwestlichen Gemeindegrenze ist ein "Wasserschongebiet" und am Schöffelstein der "Naturpark Sandstein-Wienerwald" ausgewiesen. Ein Großteil des Gemeindegebietes ist als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen, eine parzellenscharfe Festlegung ist bisher noch nicht erfolgt.

Die bestehenden Siedlungs- oder Widmungsgrenzen sind nahezu lückenlos ident mit Waldgrenzen.

Entlang der Hauptverkehrswege B 1 und B 44 sind die Wohngebiete zum Teil durchmischt mit Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben.
Das Ortszentrum rund um den Hauptplatz beherbergt hauptsächlich Ämter und Behörden, Schulen, Büros, Arztpraxen, Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Die Wohnnutzung hatte bisher im Zentrum eine eher untergeordnete Bedeutung.
Gewidmete Betriebsgebiete bestehen in der Wintergasse, der Linzerstraße und in der Tullnerbachstraße.

Zielsetzung:

Die Siedlungsentwicklung Purkersdorfs ist auf dem Grundprinzip der nachhaltigen Stadtentwicklung aufgebaut. Um Überbeanspruchungen der natürlichen Ressourcen zu vermeiden, sind ökologische Grenzen anzuerkennen.

Maßnahmen:



STADTGESTALT


Ausgangssituation:

Das überlieferte Stadtgefüge Purkersdorfs ist das Ergebnis seiner historischen Entwicklung, wobei wirtschaftliche Einflüsse und natürliche Gegebenheiten die städtische Kulturlandschaft geprägt haben. Die Gestalt und die spezifische Eigenart Purkersdorfs sind aus diesen Faktoren ableitbar und müssen bei städtebaulichen Planungen und bei der Stadtgestaltung berücksichtigt werden.

Das architektonisch bedeutsamste Bauwerk ist das Sanatorium Purkersdorf. Die von Josef Hoffmann errichtete Heilstätte gilt als eines der Hauptwerke der Jahrhundertwende-Architektur. Kulturhistorisch bedeutsam sind weiters das ehemalige Wasserschloss und die ehemalige Poststation und die St.Jakobs-Kirche im Zentrum von Purkersdorf, sowie die im Anschluss an den Bau der Westbahn entstandenen Wienerwald-Villen.

Die vorherrschende Bebauungsstruktur - offen, stark durchgrünt und kleinmaßstäblich - erfuhr in den letzten beiden Jahrzehnten durch die Errichtung von großvolumigen Wohnhausanlagen einen spürbaren Wandel. Über 1000 Wohnungen sind so entstanden, das ist ein knappes Drittes des Gesamtwohnungsbestandes von Purkersdorf. Die Standorte konzentrieren sich hauptsächlich auf zentrumsnahe Bereiche, Wintergasse Wiener Straße und Tullnerbachstraße. Wie die Fragebogenauswertung gezeigt hat, wird eine weiterer Ausbau in dieser dichten Form von der Bevölkerung nicht mehr gewünscht, Es soll daher dem verdichteten Flachbau der Vorzug gegeben werden (Reihenhausbebauung, Gruppenwohnbau).

Eine massive Neubautätigkeit im Stadtzentrum ist derzeit im Gange (Schulneubau AHS, Wohnbauten, Bürogebäude der Österreichische Bundesforste), weitere Projekte sind geplant (Nahversorgungszentrum, Gesundheitszentrum, Seniorenzentrum).
Das Gesamtgefüge der Stadtmitte erfährt dadurch einen Wandel und macht zusätzliche Begleitmaßnahmen erforderlich (Individualverkehr, Öffentlicher Verkehr, Stellplätze, fußläufige Verbindungen, Verbindungen zwischen alt und neu)

Ziele:





Maßnahmen:







Themenfeld 2

WIRTSCHAFTSSTANDORT PURKERSDORF

Die Raumordnung kann wirtschaftspolitische Maßnahmen nicht ersetzen, hat jedoch die Aufgabe, Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung festzulegen. (Flächenvorsorge für betriebliche Nutzungen, Verkehrserschließung, Standortvorgaben)

Ausgangssituation:

Purkersdorf hat sich aufgrund seiner naturräumlichen Vorzüge und seiner Großstadtnähe zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt. Seine Funktion als Erholungsraum, seine Lage im Landschaftsschutzgebiet Wienerwald und letztlich die topographischen Gegebenheiten mit dem fehlenden Ausdehnungspotenzial haben die Entstehung großflächiger Industrie- und Gewerbebetriebe größtenteils verhindert.

Der überwiegende Teil der Wirtschaftsbetriebe gehört dem Dienstleistungssektor an (85%) und ist durch eine kleinteilige Betriebsstruktur gekennzeichnet.

Der Suburbanisierungsprozeß, der in den 60er Jahren einsetzte, führt zu einem immer stärkeren Anwachsen der Pendlerströme nach Wien. Purkersdorf gehört neben Gablitz, Mauerbach und Pressbaum zu den stärksten Auspendlergemeinden: 73 % seiner Beschäftigten pendeln - vorwiegend in das benachbarte Wien und vorwiegend mit dem Auto.

Der Kaufkraftstromanalyse 1997 zufolge verbleiben im Gerichtsbezirk Purkersdorf nur 42,2 % der Kaufkraft. Die Gründe dafür liegen vor allem in der Pendlerproblematik (Pendler kaufen am Arbeitsort ein) und an der Lage des Wiener Auhof-Centers vor der Gemeindegrenze Purkersdorfs. Aber auch kommunale Aspekte wie Verkehrsprobleme, unattraktives Ambiente oder das Fehlen eines breiten Warenangebotes sind an dieser Entwicklung beteiligt.

Das Ausbildungsniveau der Purkersdorfer Bevölkerung ist überdurchschnittlich hoch. Hochwertig ausgebildete Arbeitskräfte sind die wichtigste Ressource für die Leistungsfähigkeit einer modernen Regionalwirtschaft.

Problembereich Zentrum: mangelnde Kundenfrequenz und wirtschaftliche Schwierigkeiten der Geschäfte rund um den Hauptplatz, Bevölkerung vermisst Nahversorgung (hauptsächlich Lebensmittel, an zweiter Stelle Textilbranche) und insgesamt einen bedarfsorientierten Branchenmix (lt. Befragung: Baumarkt, Sportartikel, Elektronik, Spielwaren) Ein besonderer Kritikpunkt der Bevölkerung betrifft die Öffnungszeiten sowohl der Geschäfte als auch der Gastronomie.
Fehlende Belebung des Zentrums im allgemeinen, vor allem auch außerhalb der Büro- und Geschäftszeiten

Problembereich Wintergasse: Die Wintergasse ist eine Sackgasse mit Wohnbebauung, an deren Ende ein Industrie- und Betriebsgebiet situiert ist. Südlich der Wintergasse ist auf ÖBB-Grund ein großflächiger Holzlagerplatz der Bundesforste eingerichtet. (Nutzungskonflikte, Lärm, LKW-Verkehr, Verkehrsengpässe, Bebauungsstruktur).
Akuter Handlungsbedarf ist gegeben, da ein Druckereibetrieb im Betriebsgebiet in der Wintergasse Ende Februar 2002 geschlossen wird. Ebenfalls aufgelassen wird die gemeindeeigene Kläranlage. Somit werden zwei benachbarte Liegenschaften mit einer Gesamtfläche von knapp 15.000 m² frei.

Bahnhof Unterpurkersdorf: Der Bahnbetrieb der ÖBB wird sich aufgrund des Konzeptes der Neuen Westbahn mittelfristig verändern. Die Gleisanlagen werden den neuen Erfordernissen entsprechend eingerichtet, wodurch es zu einem Entfernen etlicher Gleise kommen wird. Der Bahnhof Unterpurkersdorf wurde bereits zugunsten der Haltestelle Purkersdorf-Gablitz herabgestuft, d.h., Regionalzüge halten nicht mehr in Unterpurkersdorf, sondern in Purkersdorf-Gablitz. Damit wurde die zentrale Um- und Einstiegstelle nahe ans Ortszentrum gerückt. Sollten die freiwerdenden Flächen im Bereich Unterpurkersdorf von der ÖBB veräußert werden, ist im Rahmen der kommunalen Bodenpolitik deren Sicherung für Betriebsflächen anzustreben.

Tourismus: Mit einer jährlichen Nächtigungszahl von 32.000 ist der Tourismus in Purkersdorf ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor. Die Gäste sind in der Regel Wien-Besucher, die in Purkersdorf nur übernachten. Purkersdorf als Urlaubsziel für mehrtägige Aufenthalte spielt kaum eine Rolle.
Heute dominiert der Wienerwald hauptsächlich in seiner Funktion als Naherholungsgebiet.
Alle Gemeinden des Gerichtsbezirkes Purkersdorf sowie Klosterneuburg sind den Fremdenverkehrsverband Wienerwald mit Sitz in Purkersdorf beigetreten.

Zielvorstellungen:

Die Zentrumsbelebung und Sicherung der Nahversorgung ist vorrangiges Ziel der Stadtentwicklung.

Purkersdorf strebt ein nachhaltiges Wirtschaftwachstum an und braucht daher eine anpassungsfähige und innovative Wirtschaft.

Bei allen wirtschaftlichen Entscheidungen ist der Grundsatz der Umweltverträglichkeit und der sozialen Verantwortung gleichrangig mit den ökonomischen Erfordernissen zu betrachten

In Hinblick auf seine zentralörtliche Aufgabe strebt Purkersdorf eine weitere Festigung seiner Entwicklung zum Dienstleistungszentrum an. Daher sollen verstärkt Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich geschaffen werden und eine Verstärkung der Wirtschaftsservice-Einrichtungen erfolgen.

Das überdurchschnittlich hohe Ausbildungsniveau der Bewohner Purkersdorfs ist bewusst und intensiv für die Wirtschaft nutzbar zu machen. Ziel ist daher, entsprechend hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und das vorhandene wirtschaftliche Kräftepotential zu mobilisieren.

Purkersdorf bekennt sich zur "Stadt der kurzen Wege". Mit der Vernetzung von Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Freizeit soll neben einer Wirtschaftsbelebung auch eine Verringerung der Wege und damit des Verkehrsaufkommens erreicht werden.

Durch geeignete Maßnahmen bei der Flächenwidmungsplanung soll die Ansiedlung umweltverträglicher Betriebe gewährleistet werden und ein Vordringen der Wohnnutzung in für Wirtschaftszwecke vorgesehene Areale verhindert werden.

Maßnahmen:

Zentrumsentwicklung

Kurzfristige Maßnahme: Flächensicherung mit Ausweisung einer städtischen Entwicklungszone für kommunale Aufgaben im Flächenwidmungsplan für die Parz. 621, 617/13, 617/6 und .77 (= ehemaliges Volkshaus) sowie Parz. 618 und 436/19 (=Verkehrsflächen)

Wintergasse

Betriebsflächenwidmungen

Tourismus


Themenfeld 3


Mobilität mit Mass

Ein Verkehrskonzept ist derzeit in Ausarbeitung

Ausgangssituation:

Purkersdorf ist durch das starke Verkehrs Aufkommen entlang der beiden Hauptverkehrs- und Durchzugsstraßen B1 und B44 stark beeinträchtigt.

Die stärksten Verkehrsbelastungen lt. Bürgerbefragung sind Lärm, Verkehrsdichte und Abgase

Ursache für das starke Verkehrsaufkommen ist hauptsächlich der nach Wien ausgerichteten Berufspendelverkehr sowohl aus Purkersdorf als auch aus dem übrigen westlichen Umlandbereich (aus Richtung Pressbaum, Gablitz, etc.)

Der Pendleranteil in Purkersdorf ist mit 2266 Personen (73 % der Beschäftigten) überdurchschnittlich hoch.

Die Verkehrsmittelwahl (Modal Split) erfolgt zu 69 % zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs. (Werte: 1991)

Die Anbindung Purkersdorfs an den Öffentlichen Verkehr erfolgt mittels Bahn und Bussen. Die Erreichbarkeit des Ortszentrums ist durch das Zusammenwirken von Bus und Bahn während der Hauptverkehrszeit als zufriedenstellend zu bezeichnen, in den Tagesrandbereichen jedoch mangelhaft.

Mit der Einführung des "Wienerwald Nachtbusses" (Wien/Hütteldorf - Rekawinkel) per 1. Februar 2002 ist eine wichtige Nachtverbindung auch wochentags gegeben und eine Ergänzung zum Nachtzug an den Wochenenden gegeben.

Eine Frequenzerhöhung der Bahnverbindungen wäre erforderlich, ist aber durch den Ausbau der Neuen Westbahn frühestens ab 2006 möglich. Die Koordinierung diesbezüglicher Verbesserungsmaßnahmen erfolgt im Rahmen eines regionalen Verkehrskonzeptes für den Öffentlicher Verkehr, das derzeit in Ausarbeitung ist.

Das Abendsammeltaxi (AST) ist ein Kleinbus und bedient die mit "AST-Anschluss" gekennzeichneten Abendzüge aus Wien. Abfahrtsstelle ist die Bahnstation Purkersdorf-Gablitz. Die Erweiterung auf ein ganztägiges Einkaufstaxi zum Purkersdorfer Zentrum ist derzeit in Planung.

Parkplatzproblematik im Stadtzentrum

Erreichbarkeiten einzelner Siedlungsteile nur über fremdes Gemeindegebiet (Wurzbachtal, Waldgasse, An der Stadelhütte)

Die ausreichende Erschließung der neuerrichteten und im Herbst 2002 in Betrieb gehenden AHS (ca. 800 Schüler und 100 Lehrer) ist zu sichern. Zufahrts- und Parkmöglichkeiten für das Lehrpersonal und ausreichende Fuß- und Radwege sind zu sichern.

Sichere fußläufige Verbindungen und Radwege für das gesamte Gemeindegebiet bestehen nicht im erforderlichen Ausmaß.

Zielvorstellungen:

Verkehrsvermeidung - "Stadt der kurzen Wege". Es muss versucht werden, den motorisierten Individualverkehr auf das unbedingt notwendige Maß zu reduzieren, wobei die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, der Wohngebiete und der Wirtschaftsstandorte gewährleistet sein muss. Neben verkehrspolitischen Maßnahmen sowie Förderung des Nichtmotorisierten und des Öffentlichen Verkehrs sind dazu auch siedlungs- und wirtschaftspolitische Maßnahmen erforderlich.


Verkehrsverlagerung - Der Verkehr ist unter Berücksichtigung sozialer und volkswirtschaftlicher Vorgaben zunehmend auf jene Verkehrsträger zu verlagern, welche die vergleichsweise geringsten negativen Auswirkungen zeigen. Das Gehen und Radfahren sind als die umweltfreundlichsten Verkehrsarten massiv zu fördern. Die Verlagerung auf den ÖV ist durch Attraktivierung einerseits und durch Maßnahmen zur Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs zu forcieren.


Verkehrsverbesserung - Für den nicht verlagerbaren Verkehr müssen alle Mittel zur Verbesserung ausgeschöpft werden, damit dieser möglichst umweltfreundlich und verkehrssicher abgewickelt werden kann (Verkehrsberuhigung, Straßenraum-gestaltungen)


Stadtstruktur - "Kompakte und lebendige Stadt": Die Siedlungsentwicklung Purkersdorfs ist ausgerichtet auf die sogenannte "Innere Stadterweiterung". Die Besiedlungsdichte ist mit der Kapazität des Öffentlichen Verkehrs abzustimmen. Es sollen keine zu geringen Dichten im Einzugsbereich von Haltestellen entstehen, da sonst keine attraktiven Intervalle oder kein wirtschaftlicher Betrieb der Öffentlichen Verkehrsmittel möglich ist. Die Siedlungsdichten in peripher gelegenen und vom ÖV schlecht versorgten Bereiche sind dagegen gering zu halten. Übertriebene Dichte im Wohnbau ist zu vermeiden, um die Lebensqualität nicht zu beeinträchtigen. Sondernutzungen mit starkem Publikumsverkehr sollen nur an Knotenpunkten des Öffentlichen Verkehrs angesiedelt werden.

Maßnahmen:

Öffentlicher Personennahverkehr

Langfristig wird eine Verlagerung der Haltestelle in Richtung Hauptplatz angestrebt. Die Entfernung zur AHS kann dadurch verringert werden, diese Maßnahme wirkt sich durch die Wegeführung der Fahrgäste über das Ortszentrum und dessen Belebung aus.


Individualverkehr

(siehe Vorgaben des Verkehrskonzeptes)

Ruhender Verkehr

Siehe Vorgaben des Verkehrskonzeptes

Rad- und Fußgängerverkehr

siehe Vorgaben des Verkehrskonzeptes



Themenfeld 4

Intakte Umwelt


Ökologie, Natur- und Umweltschutz

Landschaftsschutzgebiet

Das gesamte Gemeindegebiet von Purkersdorf befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Wienerwald. Grundstücke in Landschaftsschutzgebieten dürfen nur dann als Bauland ausgewiesen werden, wenn eine Bebauung keine Beeinträchtigung der Umgebung darstellt bzw. keine Zersiedelungsgefahr besteht, die den Erholungszweck gefährden
(§ 7, Fremdenverkehrs-RO-Programm)

Regionales RO-Programm Wien-Umland-Süd

Dieses regionale RO-Programm legt für die Bereiche Baunzen, An der Stadelhütte, Irenental und den Bereich Anton-Hueber-Haus Baulandgrenzen fest, die nicht überschritten werden dürfen. Weiters sind landwirtschaftliche Vorrangzonen - hauptsächlich im Bereich Baunzen - ausgewiesen.

Naturpark Sandstein-Wienerwald

Der Naturpark liegt im Gemeindegebiet von Purkersdorf und umfasst eine Fläche von etwa 73 ha. Er stellt eine typische Wienerwaldlandschaft mit ausgedehnten Buchenwäldern dar.

Naturdenkmal

Auf Parzelle 579/1 steht eine Wintereiche, die sog. "Schneebergeiche". Dieser Baum steht als Naturdenkmal unter Schutz.

Klimabündnis

Die Stadtgemeinde Purkersdorf hat sich als Klimabündnisgemeinde zu einer Verbesserung der Umweltsituation und den dauerhaften Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen Wasser, Boden, Luft, Natur und Landschaft verpflichtet. Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz sind in alle Themenbereiche zu integrieren. Dies betrifft vor allem ein effizientes Ressourcenmanagement sowie die Reduktion der CO2 Emissionen. Das Umweltbewusstsein ist durch geeignete Maßnahmen zu fördern.

Wienerwalddeklaration

Ziel der aus dem Jahre 1987 stammenden Wienerwalddeklaration ist es, jenen Entwicklungen und Einflüssen entgegenzuwirken, die den Wienerwald in seiner Funktion als jahrhundertealte Kulturlandschaft und als beliebtestes Naherholungsgebiet um Wien beeinträchtigen.

Heubörse

1997 wurde der Verein "Heubörse im Wienerwald" gegründet, bei dem Anbieter, Käufer, Händler sowie an der Erhaltung der Wiesen Interessierte aus der Region Mitglied werden Können. Durch die Vermittlung (Sitz: Maschinenring in Neulengbach) zwischen Heuanbietern und Landwirtschaft, Reit- und Fahrbetrieben, Jägerschaft, etc. soll die Weiterbewirtschaftung extensiver Wiesenflächen wieder attraktiv gemacht werden und ein regionaler Ausgleich zwischen Heuüberschuß und -mangel ermöglicht werden.

Natura 2000

Mit der Ausweisung von Gebieten in der nationale Liste gemäß FFH-Richtlinie entstehen für die Gemeinde Schutz und Bewahrungspflichten. Das beschränkt sich nicht nur auf das ausgewiesene Gebiet, sondern bezieht auch umliegende Flächen mit ein. Das bedeutet: Für Pläne oder Projekte, die ein ausgewiesenes Gebiet einzeln oder in Zusammenwirkung mit anderen Plänen und Projekten erheblich beeinträchtigen könnten, besteht die Pflicht zu einer Naturverträglichkeitsprüfung. Die zuständige Behörde darf einem Vorhaben nur zustimmen, wenn sie festgestellt hat, dass das Gebiet als solches nicht beeinträchtigt wird, ansonsten sind Alternativlösungen zu prüfen. Ist eine Alternativlösung nicht vorhanden, hat eine Interessensabwägung zu erfolgen, wobei zwingende Gründe des überwiegend öffentlichen Interesses einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art zu berücksichtigen sind.
Bei Neuauflage des Flächenwidmungsplanes sind die ausgewiesenen Gebiete kenntlich zu machen.

Zielvorstellungen:

Eines der wichtigsten Grundprinzipien des Stadtentwicklungskonzeptes ist die Nachhaltigkeit: Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist dann realisiert, wenn der Verbrauch erneuerbarer Ressourcen nicht größer ist als die Regeneration derselben, wenn nicht erneuerbare Ressourcen sparsam und schonend genutzt werden und wenn Ökosysteme erhalten bleiben.
Die Lebensqualität wird in starkem Ausmaß von einer intakten Umwelt wie z.B. reine Luft, sauberes Wasser, ökologisch funktionsfähige Böden sowie vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, bestimmt.
Die Förderung des Umweltbewusstseins der Bevölkerung und die Unterstützung von Eigeninitiativen ist ein wichtiger Aspekt, um dieses Ziel zu erreichen.

Maßnahmen:

Seitens der Gemeinde soll der Versuch unternommen werden, den Handymastenbau einzudämmen und die Standorte in größtmöglicher Distanz zu Siedlungsgebieten zu halten. Durch Gespräche mit den Handynetz-Betreibern soll auf diese eingewirkt werden, den Mastenbau auf ein technisch vertretbares Mindestmaß zu reduzieren und Mastanlagen gemeinsam zu nutzen.


Themenfeld 5

Soziale und gesellschaftliche Entwicklung

Im Rahmen der Möglichkeiten der Raumentwicklung wird eine möglichst reichhaltige gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entfaltung und eine möglichst große Vielfalt von Möglichkeiten für alle Menschen angestrebt.

Sozial und räumlich bedingte Einschränkungen der Handlungsspielräume sollen daher soweit wie möglich abgebaut werden, vorrangig dort und für jene Personengruppen, wo die Einschränkungen am gravierendsten wirken. Im Sinne einer sozialverträglichen Stadtentwicklung wird den Bedürfnissen schutzbedürftiger gesellschaftlicher Gruppen wie Kindern, Jugendlichen, Behinderten, Ausländern und alten Menschen Rechnung getragen.

Der räumliche Ausgleich und die soziale Integration aller Bevölkerungsgruppen erfordert eine entsprechende soziale Infrastruktur. Sie stellt die Voraussetzung für sozialen Zusammenhalt aber auch für die Standortqualität selbst dar.

Bildungseinrichtungen

Ausgangssituation

Purkersdorf ist derzeit ausreichend mit Pflichtschulen (Volksschule, Sonderschule, Hauptschule, Polytechnischer Lehrgang) samt zugehörigen Turnsälen ausgestattet.

Zur Zeit werden in 2 Schülerhorten rund 130 Hortplätze angeboten. Zusätzlich existiert eine Tagesbetreuung mit Lernbegleitung für Volksschüler, die vom NÖ Hilfswerk organisiert ist.

Mit Eröffnung des neuerrichteten Gymnasiums im Herbst 2002 stehen 800 Ausbildungsplätze in der Allgemeinbildenden Höheren Schule zur Verfügung. Das Schuljahr 2002/2003 beginnt mit 520 Schülern.

Berufsbildende mittlere und höhere Schulen sind in Purkersdorf nicht vorhanden. Die diesbezüglich nächstgelegenen Möglichkeiten befinden sich in Wien (alle Sparten), in Pressbaum (Humanberufliche Schule) und in Tulln (Handelsschule, Handelsakademie, Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Landwirtschaftliche Fachschule)

Die Erwachsenenbildung ist in Purkersdorf durch Volkshochschulkurse vertreten. Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten in den Räumlichkeiten von Schulen und Kindergärten statt.

Die Städtische Bücherei ist derzeit in einer Wohnhausanlage in der Linzer Straße untergebracht. Die räumlichen und technischen Voraussetzungen sind nicht mehr zeitgerecht. Eine Umstrukturierung sowohl in organisatorisch-technischer als auch in räumlicher Hinsicht ist erforderlich.

Zielvorstellungen

Dem Konzept des lebenslangen Lernens kommt aufgrund der immer rascher ablaufenden Zyklen von wissensbasierter Innovationen eine immer größere Bedeutung zu: Wissen ist zu einer entscheidenden strategischen Ressource geworden, um die ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung einer Gesellschaft und jedes Einzelnen zu unterstützen.

Maßnahmen

EINRICHTUNGEN FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

Ausgangssituation

In Purkersdorf stehen zurzeit rund 380 Kindergartenplätze zur Verfügung. Die insgesamt 15 Kindergartengruppen werden von 3 Landeskindergärten und 2 Privatkindergärten betrieben. Die Kindergartenstandorte decken die Einzugsgebiete Zentrum, Deutschwald und Baunzen ab, während die Ortsteile Unterpurkersdorf und Neupurkersdorf über keine entsprechenden Einrichtungen verfügen.

Zur Betreuung von Kleinkindern unter 3 Jahren sind 2 private Einrichtungen vorhanden. Derzeit werden insgesamt 32 Kleinkinder betreut. Die Betreuung erfolgt in Kleingruppen bzw. von Tagesmüttern.

Fehlende Kinderspielplätze wurden in der Fragebogenbeantwortung häufig als Kritik geäußert. Hinsichtlich Ausstattung und Pflegezustand entsprechen die bestehenden
4 Spielplätze teilweise nicht den Erfordernissen.

Das Jugendzentrum, in den 90er Jahren gegründet und mittlerweile zu einem erfolgreichen Projekt mit zahlreichen Aktivitäten und eigenen Mitarbeitern herangewachsen, ist in einem baufälligen Objekt in der Kaiser Josef Straße untergebracht. Eine Übersiedlung des Jugendzentrums wird demnächst notwendig.

Zielvorstellungen

Als kinder- und jugendfreundliche Stadt muss Purkersdorf, um seiner Verantwortung gerecht zu werden, den jungen Menschen in vielfacher Hinsicht mehr Raum zur Verfügung stellen. Die Interessen und Belange von Kindern und Jugendlichen sind in der Stadtentwicklung stärker zu berücksichtigen.

Maßnahmen

SOZIALE EINRICHTUNGEN

Ausgangssituation

Durch 2 Sozialstationen werden mobile Dienste in Purkersdorf angeboten. Abgedeckt werden Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Essen auf Rädern, mobile Therapie (Heilgymnastik), Notruftelefon sowie Haus- und Wohnservice.

Das NÖ Hilfswerk bietet zusätzlich Kleinkinderbetreuung, Lernbegleitung für Volksschüler, Familienbetreuung, Partner-, Familien- und Lebensberatung und diverse Konfliktberatungen an.

Seniorenwohnhäuser (mit oder in der Nähe von Sozialstationen) sind nach dem Sozialhilfe-Raumordnungsprogramm flächendeckend und dem Bedarf entsprechend vorzusehen. Die Gemeinde plant, im ehemaligen Hotel Wien West (im Ortszentrum) ein Seniorenzentrum mit Seniorenwohnungen, einer Pflegabteilung, einer Senioren-Tagesbetreuung für sowie einem Hospiz einzurichten.

Als Ausbaustandort für Senioren- und Pflegeheime des Landes NÖ wird Purkersdorf nicht geführt. Ein privates Seniorenheim wird an der Westgrenze Purkersdorfs betrieben. Ein privates Seniorenpflegeheim im Sanatoriumsareal ist derzeit in Planung.

Zielvorstellungen

Purkersdorf will alten und pflegebedürftigen Menschen so lange als möglich einen Verbleib in der eigenen Wohnung ermöglichen, damit die Betroffenen ein selbständiges, selbstbestimmtes Leben führen können und ihre Lebensqualität bestmöglich erhalten bleibt.

"Seniorenzentrum - Senioren ins Zentrum" ist das Kernanliegen Purkersdorfs in der Seniorenbetreuung. Es soll damit sowohl dem eingeschränkten Aktionsradius der Senioren Rechnung getragen werden (kurze Distanzen zu den Einrichtungen des Ortszentrums) als auch die Besucherfrequenz im Seniorenheim positiv beeinflußt werden.

Maßnahmen

GESUNDHEITSWESEN

Ausgangssituation

Purkersdorf hat ein breites Angebotsspektrum an praktischen Ärzten, Fachärzten und Zahnärzten, welches weit über die normativen Erfordernisse (Raumordnungsprogramme) hinausgeht.

Das zuständige Krankenhaus ist Tulln (Interne, Chirurgie, Gynäkologie, Kinder, Anästhesie und Röntgen), durch die räumliche Nähe von Wien mit der vollausgestatteten Spitzenmedizin wird diese jedoch häufiger genutzt.

Medizinischer Einrichtungen wie Röntgeninstitute und Physiotherapie sind in Purkersdorf nicht vorhanden, was zu einem Auspendeln und zur Nutzung auswärtiger Gesundheitseinrichtungen führt. In der Fragebogenbeantwortung wurde dieser Umstand relativ häufig als Kritikpunkt genannt.

Ein Ärztenotdienst ist eingerichtet. Rettungsdienste werden vom Roten Kreuz und dem Arbeiter Samariter Bund angeboten.

Ein Gesundheitszentrum mit 10 verschiedenen Arztpraxen ist in zentraler Lage am Hauptplatz in Planung.

Die Errichtung einer Tagesklinik auf einem Teilbereich des WIPUR-Grundstückes wird derzeit erwogen.

Zielvorstellungen

Purkersdorf will sich als Gesundheitsstadt behaupten und ist bestrebt, gesundheitsfördernde Lebenswelten zu schaffen. Neben einer gesunden Umwelt und einem gut ausgestatteten professionellen Versorgungssystem für alle Ziel- und Altersgruppen sind gesundheitsbezogene Selbsthilfeaktivitäten als wichtige Ergänzung zu fördern.



Maßnahmen

SPORT UND FREIZEIT

Ausgangssituation

Purkersdorf ist mit der Sportanlage Speichberg, dem neuen Sportgelände bei der AHS, einem Freibad, sowie mit zwei Tennisanlagen in sportlicher Hinsicht gut versorgt. Die Turnsäle der Volks- und Hauptschule, des Gymnasiums sowie teilweise die Gymnastikräume der Kindergärten können von den Sportvereinen für ihre Veranstaltungen genutzt werden. Weiters sind eine Minigolfanlage, ein Fitnessparcour, Reitwege, Rad- und Wanderrouten vorhanden.

Zielvorstellungen

Sport ist ein soziales Bindeglied. Er bietet herausragende Möglichkeiten zur Integration aller Bevölkerungsschichten und verbindet Generationen miteinander.
Der Umfang an Freizeit nimmt ständig zu, die sportliche Betätigung wird deshalb weiter an Gewicht gewinnen.

Maßnahmen

KULTURELLE EINRICHTUNGEN

Ausgangssituation

Die bestehenden Vereine beschäftigen sich mit Kunst und Kultur, Theater, Musik, Natur und Umwelt. Die Breitenwirkung der diversen kulturellen Veranstaltungen ist nicht immer optimal, da das lokale Angebot gegenüber der übermächtigen Konkurrenz der benachbarten Kultur-Großstadt Wien zu bestehen hat.

Zielvorstellungen

Kultur entsteht aus einer engen Beziehung zwischen den Bewohnern und ihrer Stadt.
Purkersdorf will eine Stadtentwicklung fördern, die Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten schafft. Sie bilden die Rahmenbedingungen für die Existenz und die Entfaltung des kulturellen, gesellschaftlichen und sozialen Lebens in der Stadt.

Maßnahmen

versorgungssicherheit bei eingeschränkter mobilität

Ausgangssituation

Aufgrund der bestehenden Siedlungsstruktur sind manche Siedlungsbereiche von den zentralen Einrichtungen im Ortszentrum relativ weit entfernt. Um sie bequem erreichen zu können, sind die Bewohner hauptsächlich auf die Benutzung des Autos angewiesen.

Zielvorstellungen

Die Versorgungssicherheit für alle Bevölkerungsgruppen, vor allem für die sozial Schwachen, ist ein wesentlicher Faktor für die gesellschaftliche Integration.

Versorgungssicherheit - und damit Lebensqualität ist - dann gegeben, wenn die vorhandenen Einrichtungen auch von wenig mobilen oder älteren Menschen leicht zu erreichen sind.

Die Erreichbarkeiten werden beeinflusst von

a) einer kompakten, funktionsdurchmischten Siedlungsstruktur (kurze Wege)
b) einer Koordinierung von Siedlungsentwicklung und Öffentlichem Verkehr
(Gleichstellung von motorisierten und nicht motorisierten Bevölkerungsgruppen)
c) behindertengerechter Ausgestaltung öffentlicher und halböffentlicher Bereiche
(Gleichstellung von behinderten und nicht behinderten Bevölkerungsgruppen)
d) mobilen Versorgungseinrichtungen (Sicherstellung der Versorgung für nicht mobile
Bevölkerungsgruppen)

Maßnahmen


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