Purkersdorf Online

Teuerungslawine, ÖBB-Fahrpläne, Indianerworkshop


J. Baum-Rundbrief 2004-11-06

Überblick:

  1. Teuerungslawine rollt: Nach Treib- und Brennstoffen, ÖBB: jetzt Strom, Gas und VOR
  2. Die neuen ÖBB-Fahrpläne ab 12.12. - auf Puon schon jetzt
  3. AK: Pendeln mit Öffis wird wieder teurer
  4. Attac kritisiert enge Verbindungen wichtiger nominierter EU-KommissarInnen mit europäischer Großindustrie
  5. 6.11.2004: Indianerworkshop & Konzert in Purkersdorf
  6. Purkersdorfer Bürgermeister als Kabarett-Pointe

1. Teuerungslawine rollt:

Nach Treib- und Brennstoffen, ÖBB: jetzt Strom, Gas und VOR

In diesen Tagen werden die Strom- und Gaspreise merkbar erhöht, ebenso die Pendlertarife, siehe dazu auch unter 3.

Aus ökologischer Sicht sind höhere Energiepreise für fossile Energie nicht unbedingt schlecht; sie sind ein Anreiz zum Umsteigen auf erneuerbare Energie und regen zum Energiesparen an, wodurch weniger Abgase entstehen. Allerdings werden weniger Begüterte davon stärker betroffen. Ihr Anteil an den notwendigen Energiekosten ist höher. Energietarifmodelle, die soziale Grundbedürfnisse wie Wärme bzw. Heizen, sozial verträglich abdecken, und einen höheren Verbrauch verteuern, liegen vor, werden aber nicht umgesetzt. Bei Strom und Gas hieße das niedrigere Fixgebühren für einen Anschluss und höhere Arbeitspreise. Dies wäre sozial und würde das Energiesparen anregen. - Und das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr wird ja auch nicht unbedingt erleichtert.

Und aus der Erfahrung finden NACH Gemeinderatswahlen gar nicht selten Erhöhungen kommunaler Gebühren statt.....

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2. Die neuen ÖBB-Fahrpläne

Auf Puon der neue ÖBB-Fahrplan für unsere Strecke, gültig ab 12. Dez.:
kif110.pdf
Die Fahrpläne werden noch in einer Purkersdorf-Version rechtzeitig in den Purkersdorfer Informationen veröffentlicht.

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3. AK: Pendeln mit Öffis wird wieder teurer

Verkehrsverbünde Ostregion (VOR) und Niederösterreich-Burgenland (VVNB) verteuern Wochen-, Monats- und Jahreskarten für die Außenzonen

Die Arbeitswege werden wieder teurer: "Ab Montag, 1. November, müssen Bahn- und Buspendler in den Verkehrsverbünden tiefer ins Geldbörsel greifen," kritisiert AK Verkehrsexpertin Doris Unfried. In den Außenzonen werden VOR- und VVNB-Wochenkarten bis zu 7,7 Prozent, Monatskarten bis zu 7,8 Prozent teurer. Auslöser dafür sei die jüngste ÖBB-Tarifsteigerung durch die verfehlte Bahnreform. "Statt das Umsteigen vom Auto auf die Bahn attraktiver zu machen, setzt die Regierung falsche Signale und belastet die Pendler damit zum fünften Mal in 4 Jahren stark."

Rund 220.000 PendlerInnen aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark fahren täglich nach Wien in die Arbeit - rund 40 Prozent davon mit Öffis. "Die steigenden ÖBB-Preise mit 1. September belasten nun auch die Pendler in den Verkehrsverbünden", sagt Unfried. Da der VOR verpflichtet ist, die Tariferhöhung der ÖBB zu übernehmen, sind alle PendlerInnen in den Außenzonen im VOR und VVNB sowie der Zone 111 (Wiener Bahnnetz) von der Teuerung betroffen. Die Kernzone Wien (100) bleibt unverändert.

So wird die Monatskarte mit vier Außenzonen um mehr als 5 Prozent teurer. Wird die Kernzone Wien mitbenutzt, ist die Erhöhung mit über 3 Prozent geringer, da ja die Kernzone nicht erhöht wird. Auch die Monatskarte für die ausschließliche Bahnbenutzung innerhalb der Zone 111, also ohne auf die Wiener Linien umzusteigen, wird um fast 8 Prozent teurer.

Lediglich bei den regionalen Autobuslinien soll es ab 6 und mehr Buszonen bei den Wochen- und Monatskarten keine Preiserhöhung geben. Für Jahreskarten, die schon im Oktober gekauft wurden, wird die Erhöhung erst nach Ablauf der einjährigen Gültigkeit schlagend. In den Außenzonen werden Jahreskarten mit Einmalzahlung um bis zu 7,8 Prozent und Jahreskarten mit monatlicher Abbuchung um bis zu 7,6 Prozent erhöht.

Preisbeispiele unter wien.arbeiterkammer.at

Ergänzung:
"Die Argumentation mit den erhöhten Treibstoffpreisen ist nicht nachvollziehbar, da die Bahn überwiegend elektrifiziert ist und eigene Kraftwerke betreibt. Dies gilt auch für einen großen Teil der Wiener Linien", so die grüne Verkehrssprecherin Moser.

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4. Attac kritisiert enge Verbindungen wichtiger nominierter EU-KommissarInnen mit europäischer Großindustrie

Wenn das Europaparlament den Kommissionsvorschlags Barrosos ablehnt, wäre das eine Chance zur Neubesetzung dieser demokratisch so wichtigen Runde mit ExpertInnen anstatt mit LobbyistInnen. Um Europa bis 2010 zur wettbewerbsfähigsten Region der Welt zu machen, sind sechs Wirtschafts-Kommissare angetreten. "Die biographischen Steckbriefe der Crew lesen sich wie ein Who is Who eines Management-Magazins. Mit der Nominierung dieser Kommission setzt man ein deutliches Signal für ein "Corporate Europa", dass wie eine Aktiengesellschaft gemanagt werden soll, wo gesamtwirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte bestenfalls zweitrangig sind, kritisiert die stellv. Attac-Obfrau Cornelia Staritz . "Barrosos Team glaubt an Wettbewerbsorientierung, Liberalisierung und Deregulierung, undifferenziertes Wachstum, Abbau von Binnenmarkt-Hindernissen und eine restriktive Zins- und Budgetpolitik - lauter neoliberale Rezepte, die sich schon bisher nicht bewährt haben", so Staritz.

Wettbewerbs-Kommissarin Neelie Kroes
Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Mitglied der konservativ-liberalen niederländischen VVD gilt als die neue starke Frau in Brüssel. Die Ex-Managerin war in zwölf Aufsichtsräten, u.a. von Mc Donalds, dem IT-Unternehmen Lucent Technology, dem Mobilfunkbetreiber MMO2 oder Volvo. Unlängst wurde auch bekannt, dass sie für die US-amerikanische Rüstungsfirma Lockheed tätig war. "Nickel-Neelie" (in Anspielung auf Großbritanniens "Eiserne" Lady) nennt man die ehemalige Verkehrsministerin, weil sie eine radikale Befürworterin der Privatisierung von Staatsbetrieben ist. (Sie zeichnete für die Privatisierung der Niederländischen Post und Telekom verantwortlich.) Ihre Konzernvergangenheit erregte bei den Hearings zum Europarlament ernsthafte Besorgnis. In Reaktion darauf legte sie alle Funktionen in der Privatwirtschaft zurück und lässt ihr Privatvermögen (1,6 Millionen Euro) von unabhängigen Experten verwalten. Viele sehen ihre bisherige Berufstätigkeit für unvereinbar mit ihren neuen Aufgaben: Firmenfusionen zu überwachen und Strafen bei Verstößen gegen das Wettbewerbsgesetz zu verhängen. Ihr "Insiderwissen" stellt nicht, wie Jose Manuel Barroso meinte, eine Schlüsselkompetenz für dieses Ressort dar, sondern ein zentrales Hindernis für unabhängiges und entschiedenes Eingreifen.

Kommissarin für Steuern und Zoll Ingrid Udre
Ingrid "Business is Free" Udre spricht sich klar für den schädlichen Steuerwettbewerb als ein Instrument zur Standortpflege in Europa aus. Sie will sich nur für eine einheitliche Bemessungsgrundlage der Körperschaftssteuer einsetzen. Allerdings ereilt die Lettin in Brüssel der zweifelhafte Ruf ihrer Heimat, wo sie in einem Parteispendenskandal verwickelt gewesen sein soll. Die Fragen der Süddeutschen Zeitung zu den Bestechungsgeldvorwürfen als Wirtschaftsministerin bleiben unerwidert. Zu den Aufgaben der Steuer-Kommissarin zählt auch die Betrugsbekämpfung - eine SchelmIn, wer dabei Böses denkt.

Binnemarkt-Kommissar Charlie McCreevy
Charlie "I believe in Markets" McCreevy macht die Umsetzung der Richtlinie (seines Vorgängers Frits Bolkestein) zur Liberalisierung der Dienstleistungsmärkte zu seinem persönlichen Anliegen. Der liberale irische Ex-Finanzminister will die "Gestaltung" der Wirtschaft durch Regulierung vermeiden. Im Herkunftslandprinzip sieht er ein Instrument zur Vollendung des Binnenmarkts. Der "keltische Tiger" hat Irland zu einem Steuerparadies für Unternehmen gemacht, lehnt jede Form der Steuerharmonisierung ab und setzt sich für weniger Ausgaben der öffentlichen Hand ein.

Industrie-Kommissar Günter Verheugen
Verheugen hat in seinen Antrittsworten klargestellt, dass erst das Wachstum komme, dann der Umweltschutz. "Am Industriefreund alter Prägung dürfte vorbeigegangen sein, dass sowohl Wirtschaftswachstum Umwelt zerstören und Wohlstand verringern kann als auch umgekehrt umweltschonendes Wirtschaften zu höherer Wertschöpfung führen kann", so Staritz. Besonders beängstigend sind erste Andeutungen, dass er die EU-Chemikalienrichtlinie REACH wieder aufschnüren und stärker auf die Interessen der Chemieindustrie zuschneiden möchte.

Handels-Kommissar Peter Mandelson
Der Fernsehjournalist gilt als Ahnherr der medienorientierten Auftritte der "New Labour" Blairs. Mit der Berufung nach Brüssel nimmt er den dritten Anlauf, längere Zeit in einem politischen Amt zu verbleiben. Als Wirtschaftsminister holte er sich für seine wettbewerbsfreundliches Gesetze viel Lob von der Wirtschaft, scheiterte aber an dem großzügigen Privatkredit eines Kabinettskollegen (in Höhe von 540.580,- EUR). Auch seine Amtszeit als Nord-Irland Minister musste er wegen Freunderlwirtschaft früher beenden. "Mandelson glaubt nicht nur undifferenziert und entgegen jeder Empirie an Arbeitsplatzschaffung und Armutsverringerung durch Freihandel, er umgibt sich auch mit ehemaligen Agrar- und Pharmalobbyisten wie Roger Liddle. Eine Team aus freihandelskritischen ÖkonomInnen und entwicklungspolitischen ExpertInnen wäre besser", so Staritz abschließend.

Rückfragen:
a t t a c Österreich/Presse
T:+43-1-54 641/431
M:+43-676-537 98 95
presse@attac.at.
www.attac-austria.org

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5. Veranstaltungstipp von Robert Glattau:

Reuben Silverbird ist eine sehr charisamtische Persönlichkeit mit einer großen Fangemeinde, auch unter Kindern. Siehe auch seine Biographie und diese gute Zusammenfassung im NoeWeb: http://www.NoeWeb.at/aktuell/dokanzeige.asp?modus=detail&dok_id=10448

6.11.2004 - 13:30-17:30 Indian Spiritual Music Experience 1

Workshop auch für Kinder mit dem Indianer J. Reuben Silverbird über indianische Spiritualität, Musik und Geschichten.
Beitrag 40,- (Kinder bis 12 J. frei, Kindergruppen a.A.)
Ort: Seminardom Wienerwald, 3002 Purkersdorf
Infos: office@seminardom.at oder 02231-66211

6.11.2004 - ab 18:30 Indian Spiritual Music Experience 2

Spirituelle Musik und Kultur der Indianer früher und heute Ein Abend mit Erzählungen, Flötenmusik, Gesang und der Kraft spiritueller Energie, mit Gelegenheit für Fragen und persönliches Kennenlernen.
Beitrag: 12,-, Abendkasse
Ort: Stadtsaal Purkersdorf, Hauptplatz 1, 3002 Purkersdorf

Bilder auf Anfrage!

SEMINARDOM WIENERWALD
Robert Hohenwarter-Gasse 25
3002 Purkersdorf bei Wien, Österreich
Tel.: 02231-66211, Fax: 02231-66804, GSM: 0676-610-76-75
email: office@seminardom.at ***** http://www.seminardom.at

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6. Purkersdorfer Bürgermeister als Kabarett-Pointe

Aus: http://derstandard.at/?url=/?id=1847905

.......Sein machistischer Exbürgermeister von Purkersdorf, der wiedergewählt werden will (nicht einer Gesinnung, sondern der Pension wegen), ähnelt frappant jenem FP-Politiker, den Steinhauer in der Trautmann-Serie gibt. Erschreckend gut.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.11.2004)


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Letzte Änderung: 2004-11-05 - Stichwort - Sitemap