Purkersdorf Online

Für einen Wienerwaldbezirk!


Überblick:


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1. Der Kampf um einen kuriosen Bezirk

Verlegenheitslösungen haben manchmal ein langes Leben. Das beweist der Bezirk Wien-Umgebung - die Polizeireform nagt am "Kuriosum"

Klosterneuburg/Purkersdorf - Der Klosterneuburger Bürgermeister Gottfried Schuh (VP) baut vor. In den lappenartig an die Großstadt Wien grenzenden Regionen, die zusammen den Bezirk Wien-Umgebung ausmachen, müsse die Polizeireform überdacht werden, fordert er.

Vor allem der Plan, die Polizeikommanden den jeweils nächsten Bezirkskommandos unterzuordnen, sei entbehrlich, betont der lang gediente Vorsteher der Bezirkshauptstadt: "Ich möchte diese Diskussion stoppen." Es werde keine Rücksicht auf die Bezirksgrenzen genommen: Eine weitere mögliche Schwächung der Verwaltungseinheit, nachdem bereits "die Bauernkammer, das Arbeitsmarktservice und die Verwaltung der Nervenklinik in Gugging" von Klosterneuburg nach Tulln übersiedelt sind.

Zusammenlegungen von Verwaltungsposten

Schuh spricht deshalb in Sachen Polizeireform beim Innenminister in Wien vor. Dort will Ministeriumssprecher Rudolf Gollia der Unterhaltung "auf keinen Fall vorgreifen". Zusammenlegungen sollen Verwaltungsposten sparen, um "Mitarbeiter aus der Administration für den Polizeidienst zu rekrutieren", erläutert er "ganz prinzipiell".

Für Schuh ist die regionale Polizeireformverhinderung nur Teil seines Gesamtanliegens. Sieht er am politischen Horizont doch eine Neuauflage der Infragestellung des "Kuriosiums Wien-Umgebung" mit seinen heute 110.000 Bewohnern aufsteigen; so wie seit Bezirksgründung am 1. September 1954 schon oft.

Zusammenschluss der Regionen

Für Bezirkshauptmann Wolfgang Straub gibt es in Sachen Bezirksstruktur "keinen Diskussionsbedarf": Die Verwaltungseinheit, Zusammenschluss der Regionen, die bei der Aufgliederung des nationalsozialistischen, 26 Stadtbezirke umfassenden Großwien übrig blieben, habe sich "sehr bewährt".

Damit widerspricht er dem Purkersdorfer Bürgermeister, Ex-Innenminister Karl Schlögl (SP), auch wenn dieser sich in Sachen Gendarmeriestruktur "solidarisch hinter Schuh stellt". Wie in den 90er-Jahren schlägt Schlögl die Aufgliederung von Wien-Umgebung "in einen südöstlichen und einen westlichen Teil" vor. Diese Bezirksstruktur wäre "logischer" und "einfacher zu verwalten", meint er.

"Gemeinsame natürliche Voraussetzung"

Wobei - mit Gemeinden aus den Bezirken St. Pölten und Tulln - im Westen ein neuer Bezirk "Wienerwald" entstehen sollte, mit Klosterneuburg als Bezirkshauptstadt. Weil alle Wienerwaldgemeinden eine "gemeinsame natürliche Voraussetzung", den Wald, hätten. Ganz anders als die Schwechater Region, die er Tulln zuschlagen würde.

Schuh und Straub lehnen ab. Wien-Umgebung solle Wien-Umgebung bleiben.
(Irene Brickner, DERSTANDARD Printausgabe 16.4.2004)


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2. Betreffend Kurioser Bezirk

Ich finde die neuerliche Diskussion um den kuriosen Bezirk Wien-Umgebung gut, und sie wird immer wieder kommen, bis dieses Kuriosum aufgelöst wird. Denn was haben wir etwa mit Grammat-Niesiedl gemeinsam?

Dies wird ja ganz deutlich bei der jetzigen Polzeistrukturänderung: warum soll mensch wirklich gerade die Sicherheitskräfte von Purkersdorf, Gerasdorf, Klo-burg und Fischamend und co eine Einheit bilden?

Ich plädiere daher schon seit 15 Jahren für einen Wienerwald-Bezirk:

Wir leben in einer Zeit, wo Grenzen durchlässiger und überwunden werden. Es ist Zeit, auch die kuriosen Grenzen von WU zu überwinden.

Ich verstehe als ein in Klo-burg Geborener, dass der Kloburger Bürgermeister seine Stadt als Bezirkshauptstadt erhalten will, aber ich denke ein Denken im größeren Rahmen ist sinnvoller. Natürlich könnte auch Purkersdorf möglicherweise eine größere Rolle in einem Wienerwaldbezirk spielen, aber das ist fürf die Sache selbst nicht wesentlich.

Josef Baum


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Letzte Änderung: 2004-04-17 - Stichwort - Sitemap