Purkersdorf Online

ÄrztInnen zu Ozon, für Umstieg auf Öffis!


LIB-Rundbrief 2003-08-14

Überblick:


LIB für Umstieg auf Öffis

Am Mittwoch wurden nicht nur Hitzerekorde festgestellt, es wurde auch heuer bisher die extremsten Ozonbelastungswerte gemessen. An 31 von 32 niederösterreichischen Messstellen wurden Überschreitungen des Ozonvorwarnwerts angetroffen. "Angesichts der derzeitigen hohen Ozonbelastung ist das Benützen öffentlicher Verkehrsmittel ein wertvoller Beitrag für Umwelt und Gesundheit. "Lassen Sie das Auto stehen und fahren Sie mit den Öffis", appelliert LIB-Verkehrsstadträtin Marga Schmidl an die PurkersdorferInnen

Der motorisierte Verkehr ist hauptverantwortlich für die Ozonbelastung. "Wer Fahrten, die nicht unbedingt notwendig sind, unterlässt oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, handelt im eigenen Interesse und im Interesse der Gesundheit seiner Kinder. In Purkersdorf haben wir mit dem verbilligten Bus-Stadtfahrschein, dem Stadttaxi und dem AST, sowie mit Nachtzug und Nachtbus die Möglichkeit weitgehend auf das eigene Auto in dieser Situation zu verzichten", meint weiter die Stadträtin.


Die (Purkersdorfer) Werte für OZON sowie auch die Werte für Schefeldioxid und Stickoxide sind übrigens seit kurzem online einsehbar:

http://www.noe.gv.at/service/bd/bd4/luft/schadst.htm

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Freiwillig weniger Autofahren

Mittwoch starteten die Wiener Grünen eine Wienweite Aktion, um bei AutofahrerInnen dafür zu werben, in den Sommermonaten zur Ozonreduktion beizutragen, in dem an geraden oder ungeraden Tagen, freiwillig auf das Auto verzichtet wird. An PKW-LenkerInnen werden Aufkleber verteilt, auf denen u.a. zu lesen ist: "i bin dabei - und fahr mein Auto nur an geraden (ungeraden) Tagen". Der Umweltsprecher der Wiener Grünen, GR Mag. Rüdiger Maresch, kritisierte in diesem Zusammenhang die Untätigkeit der Stadt Wien, weil es, so der Grün-Politiker, keine Aktionspläne als Begleitmaßnahme zum neuen Ozongesetz gebe. Der Verkehr sei Hauptverursacher der hohen Ozonwerte und die Grünen fordern daher bei erhöhter Ozonkonzentration eine Einschränkung des Individualverkehrs und die rasche Einführung einer wirksamen LKW-Maut. Weiters sprechen sich die Grünen gegen den Bau "der beiden Lobau-Autobahnen" aus und plädieren für die Freifahrt auf den Wiener Linien bei Ozon-Alarm und fordern strategische Überlegungen nach dem Muster der City-Maut in London.

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GLOBAL 2000 und ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt

Kritik von GLOBAL 2000 und ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt:
Warnungen bleiben folgenlos - Vorsorgender Gesundheitsschutz durch Grenzwerte nicht gewährleistet

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und die ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt (AGU) schlagen angesichts der permanent hohen Ozonbelastung Alarm. "Die Zwischenbilanz der diesjährigen Ozon-Saison ist verheerend", fasst GLOBAL 2000-Pressesprecher Andreas Baur die Belastungssituation zusammen. "Seit Juli 2003 wurde in Ostösterreich an vierzehn Tagen die Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. An zwei dieser Tage wurde sogar die Alarmschwelle von 240 Mikrogramm überschritten. Trotz dieser Warnungen ist die Politik entsprechende Verordnungen schuldig geblieben und hat nichts unternommen. Was bringt es zu warnen, wenn dann nichts geschieht?", so Baur. Spitzenreiter waren am 21.7. Wien-Lobau (243 Mikrogramm) und Klosterneuburg (241 Mikrogramm), sowie am 8.8. wieder Wien mit 259 Mikrogramm. Auch in Westösterreich liegt die Ozonbelastung regelmäßig über der Informationsschwelle. In Reinluftgebieten ist zu beobachten, dass selbst in den Nachtstunden die Ozonbelastung nicht signifikant abnimmt: An den Messstellen Karwendel, Gerlitzen und Payerbach sank seit Anfang August die Ozonbelastung nicht unter 100 Mikrogramm.

Ozon ist ein aggressiver Schadstoff. Schon bei Konzentrationen von 180 Mikrogramm/m3 werden besonders bei empfindlichen Personen, z.B. Kinder und Allergiker, Reizerscheinungen beobachtet. Bei Konzentrationen über 240 Mikrogramm/m3 können Husten und Beschwerden wie Engegefühl und Schmerzen beim tiefen Einatmen auch bei gesunden Personen auftreten. Die Lungenfunktion ist ebenfalls vermindert. "Sowohl Informations- als auch die Warnschwelle zielen als 1-Stunden-Mittelwerte nur auf diese akuten Effekte ab", kritisiert DI Dr.med. Hans-Peter Hutter, Sprecher der AGU. "Langfristige Wirkungen, wie die Verringerung des Lungenwachstums bei Kindern, bleiben überhaupt unberücksichtigt." Gegenwärtig wird eine Konzentration von 120 Mikrogramm/m3 als Langziel definiert. "Es ist äußerst beunruhigend, dass dieser langfristige Zielwert für den vorsorgenden Gesundheitsschutz an vielen Tagen überschritten wurde", so Hutter weiter. "Grenzwerte verfehlen ihren Zweck, wenn sie die Bevölkerung verunsichern und keine aktiven Maßnahmen zur Folge haben." Daher ist es notwendig, Aktivitäten sowohl im Überschreitungsfall zu setzen als auch Maßnahmen gegen die ständig steigende Ozon-Hintergrundbelastung zu ergreifen, so die beiden Organisationen abschließend.


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Letzte Änderung: 2003-08-14 - Stichwort - Sitemap