Purkersdorf Online

Schafft zwei, drei, viele Kulturhauptstädte!


LIB-Rundbrief 2003-01-29

Lieber Ernest! Liebe FreundInnen!

Dass Euer Erfolg phänomenal ist, das wurde ja schon umfassend gewürdigt bzw. dargestellt.
Herzlichste Gratulation Dir und dem ganzen Team!

Ansatzweise glaub ich erahnen zu können, wieviel langjährige Knochenarbeit in den letzten 20 Jahren da dahinter steht: 1983 glaub ich war ich einige kalte Tage in Graz "klopfen" um ein bisschen mitzuhelfen Dein damaliges Mandat zu "retten", was um Haaresbreite auch gelang. Ich hab um diese Zeit auch ein um 5 Stimmen abgesichertes KP-Mandat übernommen und war so fast gezwungen mich sehr dahinterzusetzen. Ich hab dann Mitte der 90er Jahre politisch einen etwas anderen Weg eingeschlagen, wenngleich ich mich inhaltlich glaub ich nicht wesentlich geändert habe.

Unsere Gemeinden sind auch von der Größe her usw. wenig vergleichbar, aber gemeinsam ist - nach den Worten von Ingo Riß - , dass in beiden Gemeinden ein konsequentes linkes Politikangebot gibt. Andererseits haben sich nicht wenig Initiativen oder Einzelkämpfer politisch angepasst, haben aufgegeben oder hatten Pech bzw. haben es sonst nicht leicht.

Wenn derzeit im Rahmen der Regierungsverhandlungen diverse Schüssel-Adabeis in teilweisen Karl-Kraus-reifen Verrenkungen um Posten konferieren, der neoliberale Kurs aber nur mehr in Nuancen zur Diskussion steht, und Aussagen vor der Wahl schon Makulatur sind, so zeigt sich, dass es in Österreich offenbar deutlicher Impulse bedarf um linke und ökologische Politik zu bündeln und klare Perspektiven zu bieten. Der bezogen auf europäische Verhältnisse anormale Zustand, dass die Linke in Österreich nur eine Randerscheinung ist und in ganzen Regionen organisiert überhaupt nicht existiert, sollte endlich überwunden werden. Das wird - siehe oben - wahrscheinlich nicht so schnell gehen, doch auch bei einer langen Reise ist der erste Schritt zu machen. Um einen Spruch Deines Vornamenskollegen Che abzuwandeln: wir brauchen zwei, drei, viele Kulturhauptstädte!

Jedenfalls sollten wir eine Vernetzung der (konsequenten) ökologischen und linken Kräfte verstärken bzw. - beginnen. Ein wesentlicher Punkt dabei wäre die Durchbrechung der gerade in Österreich ungeheuer starken Dominanz (=Hegemonie) der bürgerlichen Medien. Die Probleme einzelner Regionen sind sehr verschieden und es gibt andererseits keine Patentrezepte. Aber allein die gegenseitige Information kann schon motivieren. Konkret könnte ich mir den Aufbau eines billigen Internet - Kommunikationsforums vorstellen. Auf lokaler Ebene haben wir damit erste erfreuliche Erfahrungen. Wichtig und damit machbar ist auch die europäische und globale Verbindung etwa über das Weltsozialforum.

In diesem Sinne könnte Euer Erfolg jedenfalls österreichweit spürbare Effekte haben

Josef Baum, Altstadtrat, Obmann der Liste Baum - Sozialökologische Plattform
Purkersdorf
02231 64759 --- 0664 1142298 --- baum.josef@utanet.at


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