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Zahlboykott-Bahnfahrgast ? sagt am 16.01.2003 13:33:Erster Beitrag

Von Wut zur Aktion: ein Vorschlag


Von Wut zur Aktion: ein Vorschlag
Ich bin am Montag nahezu explodiert, als der zug um 17.25 lapidar + wegen Triebwerk..... abgesagt wurde. ( ich habe von einer freundin aus neulengbach, dass am Di wieder einer ausgefallen ist)
Ich bin selbständig + musste zu einem termin. (wenn es bei solchen terminen um geld + aufträge geht, vergesse ich die öbb soundso, + fahre nur mit dem auto - allein, umweltsündend) jedenfalls, auf dem weg zum auto, kochend vor wut, war mir klar, jetzt ist eine grenze erreicht. seit ich hier draussen wohne (1995), ist die wurschtigkeit des pendelbetriebes eine stete quelle von aggression, + ganz sicher nicht nur für mich. meine kinder, 16 + 18, kommen zu spät in die schule, sind den öffentlichen ausgeliefert, wie so viele. meine tochter hasst es hier draussen zu wohnen, nur wegen des zugsbetriebes!
also, um diese aggressionsenergie sinnvoll zu nutzen ist folgende initiative in mir gekeimt:
die öbb pfeifen auf höfliche briefe von bürgermeistern. die gehen ihnen sonstwo vorbei. es braucht eine aktion zivilen ungehorsams, am besten unterstützt durch medien, bürgermeister, gemeindepolitiker entlang der westbahn. vielleicht sogar rechtlich abgesichert - leistung gegen geld, keine leistung, kein geld.
basis: die bahn wird zu einem großen Teil durch steuergelder finanziert. sie bieten einen von bürgern finanzierten service, der einzuhalten ist. wird er aber nicht, + dafür sollen wir noch einmal für fahrscheine zahlen? sie enthalten uns also eine von uns zweifach zu bezahlende dienstleistung vor, + das noch dazu mit einer herablassenden arroganz + ohne jedes schamgefühl. zusätzlich die pflanzerei mit den busfahrplänen....
die aktion: für einen vorher angekündigten zeitraum - eine, zwei wochen - streiken die fahrgäste. sie streichen züge, wir streichen das fahrgeld. wenn in einem zug die hälfte der menschen (oder mehr!) nicht bezahlen, bewusst, weil es für diese "leistung" nichts zu zahlen gibt, ist das ein anderes signal, als dieses opferartige vor sich hin granteln. das ist ein bewusstes aufzeigen einer grenze, ein kreatives nutzen der irrsinnigen aggression an den bahnsteigen. die aktion muss witzig und pressewirksam sein, und den beteiligten spass machen, eben als ventil für die wut. folgende grund- und begleitmassnahmen:
- infoposter an den bahnsteigen - infoblätter an die haushalte - statistiken über die pünktlichkeit der züge, ausfälle, eingesammelt über eine info-homepage, ein infotelefon, + dann veröffentlicht an den haltestellen - wir geben den fahrgästen eine stimme! (und der stimme eine richtung) - veröffentlichung von telefonnummern, e-mail adressen der öbb an den bahnsteigen, wo die menschen ihren unmut gezielt abgeben können - ich bringe beispielsweise nicht die energie auf, mich zum zuständigen durchzutelefonieren, wenn es einen solchen überhaupt gibt! - fahrscheine, die wie öbb-fahrscheine aussehen, nur steht drauf: wegen eines triebwerkschadens war es mir leider nicht möglich, diesen fahrschein zu bezahlen, oder ähnliches - ev. buttons, die den einzelnen als unterstützer der aktion ausweisen (zur stärkung des fahrgast-selbstwertes + um andere zu ermutigen, den zivilen ungehorsam mitzumachen), und die gemeinsam mit info-blättern zu den stosszeiten an den bahnhöfen verteilt werden, gemeinsam mit den gratisfahrscheinen. - gute begleitende pr + und medienpräsenz
mit dieser aktion fordern wir:
- die einhaltung des fahrplanes, dauerhaft und zuverlässig (bei beginnender wurschtigkeit kann die aktion ja auch wiederholt werden ...) - ein bewusstsein seitens der öbb + ihres personals (!) dass sie eine von uns finanzierte dienstleistung erbringen + auch die pendler ernst zu nehmen haben - nicht nur die businessreisenden in den neuen abteilen des eurocitys. - die bereitschaft, in den ausbau des pendlerangebots zu investieren + eine nachhaltige + verlässliche alternative zum autoverkehr zu schaffen
also eigentlich etwas selbstverständliches, das in anderen ländern auch klaglos funktioniert!
ich bin bereit, die grafische gestaltung der fahrscheine, buttons, infoblätter + poster zu übernehmen, vielleicht findet sich ein slogan + ein logo damit das ganze eine kontur bekommt. die organisation + durchführung ist mir zu gross, da kann ich sicher + aus zeitgründen gar nichts beitragen (alleinerzieherin + selbständig = existenzkampf) aber da gibt es sicher andere die das können, und an den richtigen stellen sitzen. sponsoren für die druckkosten? finden sich sicher.
schaut mal, was du/ ihr mit dieser idee anfangen könnt. es muss jetzt endlich etwas passieren, tatsächlich + konkret.

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