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purkersdorferin1 ® sagt am 01.11.2013 19:46 zu Bürger ®:Erster Beitrag

Re: In welcher Welt leben wir?



Also diesen Neid-Vorwurf finde ich total fies! Wenn ich Arbeiter in einem Konzern bin, und die Wertschöpfung dort erarbeite und so wenig bezahlt bekomme, dass es kaum zum Leben reicht und die Manager bekommen Millionen und die Eigentümer Milliarden, dann bekomm ich keinen Neid sondern Wut!

Vor 150 Jahren war es halt extrem, heute steuern wir auch wieder auf eine extreme Situation zu. Die Herrn Marx und Engels haben sich da ihre Gedanken gemacht. Irgendwie waren ein paar Fehler in ihrem Konzept. Vielleicht brauchen wir eine Version 2.0
Ich denk schon, dass die meisten Armen wegen des Reichtums
anderer arm sind. Die, die unser Gewand und unsere Handys machen, auf jeden Fall und hierzulande ständig mehr. Die privat freiwillig hoch Verschuldeten sind vernachlässigbar.
Und zusätzlich noch das Steuersystem, wo große Konzerne praktisch keine Steuern zahlen und das meiste Steueraufkommen von denen aufgebracht wird, die das wenigste haben. Vor 35 Jahren hat es einen weisen Sozialminister namens Dallinger gegeben, der eine Wertschöpfungsabgabe propagiert hatte. Die Steuern wären davon abhängig gewesen, wieviel Wert in einem Unternehmen hervorgebracht wird, und nicht, wieviel Personen daran beteiligt sind. Ich denk, dass unsere Gesellschaft viel sozialer wäre, wenn er damit durchgekommen wäre!
>Es ist weltweit gelungen, die Armut vieler Millionen Menschen zu reduzieren-leider vorerst durch Ausbeutung.Es sieht jedoch so aus, als wäre dies der erste Schritt zur Bildung eines Mittelstandes (siehe China, Malaysia usf),der sich dann nicht mehr alles gefallen läßt.Wir Konsumenten bestimmen Preise und Arbeitsbedingungen,leider. Natürlich müssen Steuerschlupflöcher effektiv geschlossen werden, daran dürften jedoch viele Regierungen gänzlich desinteressiert sein, weil dadurch hohe Zahlungen an die "Richtigen Parteien" nicht mehr in gewünschtem Maß fließen würden -Korruption in höchsten (politischen) Bereichen. Mit Reichensteuern und Reichenbashing wird diese Situation nicht geändert, mit geändertem Konsumverhalten, weltweit gerechten, einheitlichen Steuersystemen,Verachtung derjenigen, die sich offensichtlich an anderen bereichern, gäbe es vielleicht in vielen Jahren Erfolge. Dazu müßte der Mensch an sich jedenfalls weniger gierig werden. Und der Umgang vieler Mitmenschen mit nicht vorhandenem Geld ist statistisch bekannt und keineswegs vernachlässigbar. Schulden machen lernen heute schon Volksschüler. Schlechte Bezahlung lassen sich immer mehr Leute gefallen. Sie kennen, oft aus Desinteresse, ihre Rechte und schon gar nicht den zur Anwendung kommenden Kollektivvertrag nicht-sowas interessiert heute nicht mehr. Leider wird das beinhart ausgenützt, nicht nur von den "Reichen". Es gibt viele Unternehmer, mit Sicherheit die große Mehrheit, die nie in ihrem Leben in die Nähe von Millionen oder Milliarden Einkommen gelangen und bei Gehältern sparen. Jeder, der Aktien kauft, profitiert von geringen Gehältern und hoher Produktivität (jeder Mitarbeiter weniger erhöht den Aktienkurs, grob gesagt).

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