Purkersdorf Forum Archiv 2010-2013
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Robert ® sagt am 19.07.2010 19:40 zu Schlagitweit ®:Erster Beitrag

Re: Friedhofverkauf vorläufig verhindert durch Auszug



Eine aktuell nicht für Gräber benötigte Freifläche von 3.250m² am Friedhof sollte an einen Wohnbauträger verkauft werden. Das lehnen die > Oppositionsparteien geschlossen und auch die ÖVP ab.

Liebe Oppositionsparteien, es ist zu begrüßen, dass durch Ihre klare Haltung der Verkauf an einen Wohnbauträger verhindert wurde.
Wieso? Ein Wohnbauträger ist dazu bestrebt, seinen Gewinn zu maximieren. D.h. er wird versuchen, auf eine bestimmte Freifläche viele - wie nur irgendwie lt. Bebauungsplan möglich - Wohnungen zu bauen. Leider geschieht dies meistens so, dass ein Ortsbild dadurch verschandelt wird. Eigentlich sollte ein verantwortungsbewusster Bürgermeister (als Baubehörde erster Instanz), neben der natürlich wichtigen Finanzgebarung einer Gemeinde, auch auf deren harmonisches Erscheinungsbild achten; der Visitenkarte einer Gemeinde.
Wenn man sich Purkersdorf ansieht, gibt es neben einem stimmigen Ortskern auch (noch) einige Wohngegenden mit Einfamilienhäusern. Genau diese Mischung macht das Flair einer Kleinstadt aus. Leider gibt es bereits einige Gegenden (Stichwort Wintergasse), wo Wohnbauträger dieses Flair bereits massiv zerstört haben. „Ah, Sie wohnen in Manhattan von Purkersdorf“, hat dazu kürzlich jemand pointiert vermerkt. Es wäre schade, wenn diese Wohnblock-Verbauung weiter geht und das Flair von eine der letzten stimmigen Gegenden von Purkersdorf auch noch zerstört wird. Was ist dann der nächste Schritt? Wie wäre es, den Hang gegenüber von Purkersdorf zu verbauen? Mittels schneller Unterschrift lässt sich sicherlich einiges umwidmen. Und „Wienerwald-Gemeinde“ könnte man dann auch gleich in „Wiener Gemeinde(bau)“ umwidmen.
Die Gemeinde braucht Geld. OK. Gefährlich wird es, wenn man mit (irreparablen) Schnellschüssen zu Einnahmen kommt, aber dafür das Ortsbild nachhaltig verschandelt. Aus meinen Gesprächen mit Nachbarn vernehme ich oft die Aussage, dass die Ortsbildentwicklung (gerade im Bereich Wintergasse) zu Unverständnis führt. Meist höre ich, dass mit allen Mitteln versucht wird, die 10.000 Einwohner-Grenze zu überschreiten, da es dann mehr Geld für die Gemeinde gibt- wegen dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel des Finanzausgleichs. (Und natürlich ein wenig mehr an Bürgermeistergehalt...).
Wenn das stimmt, hoffe ich, dass im Gemeinderat gemeinsam mit dem Bürgermeister folgendes auch genau erörtert wurde: - Ist dieses ambitionierte Ziel es wert, das Ortsbild nachhaltig zu verschandeln? - Bedeutet diese Zunahme an Einnahmen auch wirklich einen steigenden Profit für die Gemeinde im gleichen Ausmaß (oder werden die Mehrkosten für etwa, Stromnetz, Kanalisation, Anpassung für div Infrastruktur, Schwimmbad,… „schöngerechnet“ bzw. vernachlässigt)? - Wurde das zusätzlich aufkommende Verkehrsaufkommen auch betragsmäßig bewertet (längere Fahrten wegen Staus,..)?
Wenn der Finanzbedarf wirklich so enorm ist (und alle erdenklichen Sparpotentiale ausgeschöpft sind), schlage ich vor, unter Einbindung der angrenzenden Einwohner nach alternativen Möglichkeiten Ausschau zu halten. Eventuell gibt es Interessenten, denen eine weniger radikale Umwidmung etwas wert ist… Denkbar wäre auch eine Umwidmung dem regionalen Ortsbild entsprechend: Wenn es eine Gegend mit Einfamilienhäuser gibt, dann sollten höchstens Einfamilienhäuser hingebaut werden.
Und eines sollte bei den Überlegungen des Bürgermeisters/SPÖ auch bedacht werden: Mehr Einwohner bedeuten mehr Menschen, die irgendwann wieder sterben. Wenn dann der Friedhof zu klein wird, ist das auch nicht optimal…

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