Purkersdorf Forum Archiv 2001
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Michael Huber sagt am 20.10.2001 19:51 h zu Fr. P.:Erster Beitrag

Re: Kinderspielplätze


Liebe Fr.P.,
einer anonymen Person in einem offenen Forum auf brisante Fragen zu antworten birgt für mich auch Risiken, z.B. könnte es sein, dass Sie versuchen mich aus der Reserve zu locken oder ich mich zu einer Aussagen hinreißen lasse, die Sie (oder andere) aufgrund der geschriebenen und daher vielleicht mißverständlichen Sprache, anders verstehen als ich es gemeint habe. Was soll's...
Schulden: Die Stadt hat unter anderem deshalb Schulden, gerade WEIL für die Jugend einiges gemacht wurde. Die Kosten der AHS-Provisorien haben Millionen verschlungen und diese sind unseren Kindern zu Gute gekommen. Die Kindergärten (Errichtung, Umbau) haben Geld gekostet, Geld das die Stadt in die Zukunft unserer Kinder investiert hat. Die Musikschule "verursacht(e)" jährlich einen Abgang von über einer Million, Geld für Musik begeisterte Kinder und Jugendliche. Die Sportvereine (aber auch die Feuerwehrjugend und das Jugend Rotkreuz) bekommen jährlich Subventionen, die für Kinder und deren Ausbildung und Betreuung verwendet werden. Selbst das Wienerwaldbad das nicht gerade billig saniert wurde, kommt zu einem großen Prozentsatz auschließlich Kindern und Jugendlichen zu Gute. Schließlich ist auch das Jugendzentrum eine sinnvolle Einrichtung für unsere Jugend. Viele Jugendliche profitieren vom Jugendzentrum.
Provisorium: Das AHS-Provisorium ist nicht auf Dauer benutzbar. Es ist ein Gebäude mit Ablaufdatum. Wie der Name schon sagt, kann die Nutzung eines Provisoriums nur eine provisorische sein. Es hat keinen Sinn das Provisorium Jugendzentrumstauglich zu gestalten, was viel Geld kosten würde, um in 10Jahren wieder vor dem selben Problem zu stehen.
Parkgebühren: Derzeit ist es oft schwierig einen Parkplatz im Zentrum zu finden. Der Grund dafür ist, dass viele Leute zu bequem sind zu Fuß ins Zentrum zu gehen oder den Bus oder das Rad zu nehmen. Außerdem parken Geschäftsleute, Gemeindebedienstete, LehrerInnen und Gewerbetreibende oftmals den ganzen Tag im Zentrum und nehmen so den Parkplatzsuchenden Müttern (und Vätern) die Parkplätze weg. Mit einer Parkraumbewirtschaftung könnte man zwei Fliegen auf einen Schlag treffen: Lösung der Parkplatzproblematik und kleine zusätzliche Einnahmen für die Stadt (zusätzlich wird man Parkplaätze schaffen müssen, vielleicht mit dem eingenommenen Geld).
Schwellen und Tröge: Die AnwohnerInnen zahlreicher Straßen und Gassen fordern immer wieder Geschwindigkeitsberuhigungen (auch PolitikerInnen). Schwellen und Tröge sind eine, im Vergleich zu Gendarmen, billige Lösung. Kann sein, dass in einem Fall mit dem Bau von Trögen übertrieben wurde. Es ist noch zu sagen: Diejenigen die von Schwellen und Trögen profitieren haben nichts gegen diese Geschwindigkeitsminimierung, die anderen (z.B. die am ende der Wintergasse wohnen oder oben am Sagberg, die regen sich auf weil sie bremesen müssen).
Rücktritte: Es ist üblich, dass sich der/die SpitzenkandidatIn einer Partei seine MitarbeiterInnen und KollegInnen auswählt. Schließlich kann man mit der/dem einen und mit der/dem anderen nicht. Als es nach dem (notwendigen) Rücktritt von Bgm. Eripek zu einem Wechsel an der Spitze der SPÖ gekommen ist, wurde notwendigerweise auch ein Wechsel in den Reihen der MitarbeiterInnen notwendig. Da wir (die SPÖ) aber der Meinung waren, dass die "gewählten" MandatarInnen auch die Möglichkeit hatten "Politikluft" zu schnuppern, wurde der Wechsel Schrittweise eingeleitet. Genosse Pumberger schließlich ist aus privaten, beruflichen und familiären Gründen zurückgetreten (wie übrigens auch StR Orthofer). Manche waren ja durchaus schon länger im Gemeinderat und alle die wissen wie Zeitintensiv und "Familienunfreundliche" (man hat wenig Zeit für Privatleben) dieser Job ist, der/die weiß, dass Auszeit auf der Ersatzbank durchaus gut sein kann.
Hauptplatz: Der Hauptplatz STIRBT NICHT - er wird lediglich totgeredet. Ich weiß zwar nicht was die Damen und Herren TotrednerInnen damit bezwecken, aber tot ist der Hauptplatz sicher nicht. Von allen Geschäftsleuten, die auch wirklich am Geschäftsleben und am eigenen Geschäft interessiert sind, mit denen ich geredet habe, habe ich gehört, dass sie ein gutes Geschäft machen. Wer will, der/die erreicht auch was... Es wird sicher die eine oder andere Strukturreform notwendig sein, um den hauptplatz an geänderte Verhältnisse anzupassen, aber im wesentlichen sollten wir alle gemeinsam versuchen auch unser Kaufverhalten zu verändern. Projekte wie die AHS, das Ärztezentrum (ist jetzt fix), die Zentrale der Bundesforste und die Wohnungen in der Alten Poststation sind wichtige zusätzliche Schritte zur Stadtentwicklung.
Verkehrskonzept: Wenn wir Stadtentwicklung und Zentrumsbebauung wollen, dann brauchen wir auch ein Verkehrskonzept. Wenn wir den Umstieg vom (Umweltfeindlichen) Individualverkehr (Auto) auf den (umweltfreundlichen) Öffentlichen Verkehr (Zug, Bus) fördern wollen, dann brauchen wir ein Verkehrskonzept. Planungen... lassen sich mit einem aktuellen Verkehrskonzept vereinfachen (z.B. für Hauptplatz...).
Contracting: =Energeieinsparung durch Umstieg auf Energiesparlampen und Energieverbrauchsregulatoren: bringt Umweltschutz, Energieeinsparung und vor allem finanzielle Einsparungen!
Biomasseheizwerk: Prinzipiell ein gutes Projekt und im Sinne der Einsparung von Öl... und des Umstiegs auf NAWARO (= nachwachsende Rohstoffe) wäre es auch wünschenswert. Ob es für Purkersdorf eine brauchbare Alternative ist weiß ich nicht. Bisher sind dadruch aber kaum Kosten angefallen.
Acoton: Das Ergebis der letzten Wahl, die Unstimmigkeit in der Bevölkerung und vor allem der Widerwillen der anderen Parteien haben den Ankauf des Acotongrundstückes aus demokratiepolitischer Sicht fast zu einem Muß gemacht. Klar ist, dass die anderen Parteien (ÖVP, LIB, PUL) aus Wahlkampftaktik die Stimmung der Bevölkerung geschürt haben und um Stimmen zu machen, haben sie die Sache "Schlimm-geredet". Heute wissen wir (und auch die ehemaligen GegenerInnen), dass ein sinnvolles Projekt auf den sog. Acoton-Gründen ein sehr wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung sein wird. Wer es schafft dort ein gutes Projekt zu entwickeln, wird für die Zukunft Purkersdorfs einen wichtigen Schritt leisten.
Finanzen: Die Finanzsituation von Purkersdorf kann man derzeit NICHT als trist bezeichnen. Ich finde es von den Grünen unverantwortlich Ängste in der Bevölkerung zu schüren, nur um politisches Kleingeld zu machen. Recht gebe ich den Grünen aber, mit ihrer Einschätzung, dass wir in den kommenden Jahren sparsam sein sollten. Entgangene Einnahmen (Getränkesteuer), das Kaputtsparen der Bundesregierungen (Nulldefizit) das zahlreiche Bürden auf die Schultern der Gemeinde gelastet hat, die Ausgaben für die Schule und zahlreiche andere Investitonen in die Zukunft Purkersdorfs, haben unbestrittenerweise zu einem Anstieg der Verschuldung geführt. So war z.B. die Verschuldung Ende der 80er Jahre (unter Bgm. Matzka) die Verschuldung bereits bei ca. 190 Millionen Schilling, was sich durch die sinnvolle aber Kostenintensive Neugestaltung des Ortskerns (FußgängerInnenzone) erklären läßt. Für jeden Schilling der von der Gemeinde ausgegeben wurde, wurde auch etwas positives geschaffen und kommt uns heute zu Gute. Die Stadt muß manchmal Geld (auch fremdes = Kredite) in die Hand nehmen, um damit Wohn-, Bildungs, Lebens- und Arbeitsqualität zu schaffen.
Franken: Die Ereignisse am 11. September haben den Franken steigen lassen, da wir aber erst Anfang 2003 mit der Rückzahlung beginnen, kann davon ausgegangen werden, dass die Kurse bis dahin ganz anders ausschauen werden.
Ehrung der Altbürgermeisterin Eripek: Frau Traude Eripek hat als Bürgermeisterin gute Arbeit geleistet. Sie hat sich bei manchen ihrer Entscheidungen auf die "falschen Männer" verlassen. Das vielleicht nicht ganz so ausgeprägte "politische Fingerspitzengefühl" würde ich ihr nicht zum Vorwurf machen. Überdies war sie seit den 70er Jahren im Gemeinderat als Gemeinderätin, Stadträtin und Vizebürgermeisterin für die Stadt Purkersdorf tätig. Wie immer mann/frau zu ihr stehen mag, dieser Verdienst (muß) soll auch belohnt werden! (Ihre Rolle beim Silvesterfest ist politisch geklärt; übrigens wurde sie bei diesem Silvesterfest von vielen Oppositionspolitikern und anderen Purkersdorfern "ordentlich hineingelassen"; aus Wahltaktischem Kalkül hat man ihr die Suppe ordentlich versalzen und kombiniert mit etwas Pech und "Falschen Freunden" hat sich diese Geschichte ergeben).
Lärmschutz Wintergasse: (Falls sie den Bahnlärmschutz meinen) Eine BügerInnenbefragung in der Bahnhofgasse hat ergeben, dass eine Lärmschutzwand derzeit keine 100% Unterstützung (unter 50%) findet, daher wird mit dem Bau im westlichen Teil von Purkersdorf begonnen. Im endausbau ist aber auch eine Lärmschutzwand in der Wintergasse vorgesehen.
Raserei: Die Gendarmerie nimmt immer wieder Geschwindigkeitskontrollen vor und die Tröge haben zu einem Einschränken der Geschwindigkeit geführt. Es ist anzumerken, dass ein Großteil derRaser selbst in der Wintergasse wohnt. Daher wird wohl ein weiterer Schritt das "Zügeln des eigenen Rasertums" sein.

Abschließend sei noch gesagt, dass nicht alles was in den Zeitungen geschrieben wird ohne politischem Kalkül behaftet ist. Das trifft speziell die Grünen. Ich würde versuchen mir entweder direkt, also selber, eine Meinung zu bilden, oder mir zumindest verschiedenen Sichtend er Dinge anhören.
Ich hoffe ich habe Ihnen gedient.
Mit freundlich Grüßen Michael Huber
PS.: sollten Sie noch andere Fragen haben, dann bin ich auch per e-mail erreichbar. PPS.: Es wäre falsch alles nur schön zu färben. Wir (SPÖ) sind auch nicht fehlerlos, aber wir (ich) bemühen uns das Beste für Purkersdorf zu erreichen.

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