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Windenergie


Förderung der Windenergie wird zum Prüfstein der Anti Atom

und Klimapolitik Niederösterreichs

Umweltverbände kritisieren geplante Begrenzung der Windenergie


St.Pölten, 29. Mai 2001- Heftige Kritik üben die Umweltverbände AEE-Arge Erneuerbare Energie NÖ-Wien, Klimabündnis NÖ, IG Windkraft, Bundesverband Erneuerbare Energien, die NÖ überparteiliche Plattform Stop Temelin und Eurosolar am Regierungsentwurf zum NÖ Elektrizitätswesengesetz (NÖ ElWG). Es soll am Dienstag endgültig in der NÖ Landesregierung beschlossen werden. Nach letzten Angaben der Landesregierung soll es jetzt doch zu einer Begrenzung von Windenergie bei 3 % kommen. Der Umgang mit dieser Gesetzesmaterie stellt einen Prüfstein für eine glaubwürdige Klimaschutz- und Anti-Atompolitik in Niederösterreich dar.

"Soll es sich bei der Anti Atom Politik nicht nur um Lippenbekenntnisse handeln, dürfen Alternativen zur Atomenergie nicht verhindert werden. Einerseits fordern wir von unseren tschechischen Nachbarn die Schließung des Atomkraftwerkes Temelin und gleichzeitig soll die billigste und am schnellsten zu verwirklichende Alternative, die Windkraft, in NÖ massiv begrenzt werden.", kritisiert der Vorstand der AEE NÖ-Wien das Vorhaben der Landesregierung.

Aufgrund massiver Proteste, die sich in 1500 Briefen und Emails an die Landesregierung niederschlugen, wurde die Beschlussfassung der Begrenzung schon mehrmals hinausgeschoben. Dass aufgrund dieser Proteste nun die Stromerzeugung aus Biomasse unbegrenzt ausgebaut werden kann, die vorerst genauso wie die Windenergie auf 2 % begrenzt werden sollte, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Unverständlich ist hingegen, dass die Windkraft bei 3 % Stromanteil gedeckelt bleiben soll, denn mit ihr kann am schnellsten und billigsten der Umstieg zu einer nachhaltigen Energieversorgung geschafft werden.

"Mit den zahlreichen Windenergieprojekten, die fertig in der Schublade liegen, wären 10 % Windstrom möglich.", meint Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der Interessenvertretung Windkraft. Er verweist darauf, dass schon knapp eineinhalb Prozent erreicht sind. "Spätestens in eineinhalb Jahren werden wir an den 3 % - Deckel stoßen. Es ist schade, dass das Land NÖ den Einstieg in einen weltweit boomenden Markt dermaßen erschwert.", so Hantsch.

10 % Windstrom in NÖ wären mit Investitionen von 7 Milliarden Schilling verbunden, wovon 2 Milliarden sofort heimischen Bau- und Elektrofirmen zugute kämen. Dem stünden Mehrkosten für Konsumenten von nur zwei Krügel Bier pro Person und pro Jahr bzw. für Gewerbe und Industrie von 0,7 bis höchstens 1,5 Promille des Umsatzes gegenüber.

Die genannten Organisationen fordern daher zumindest bis zur Erreichung der im Kyoto-Protokoll erklärten CO2-Ziele eine unbeschränkte Abnahmeverpflichtung für Ökostrom aus Windkraft, Biomasse und Sonne und entsprechend kostengerechte Einspeisetarife, wie sie etwa im Deutschen Erneuerbaren Energiegesetz, das europaweit als vorbildlich gilt, vorgesehen sind.

Weitere Informationen:

AEE NÖ-Wien: Josef Seidl, Gertraud Grabler-Bauer 02622/ 213892
E- Mail: arge-ee-noe@nextra.at
Web: http://www.aee.at/

Klimabündnis NÖ: DI Martina Nagl 02622/248325

IG Windkraft: Mag. Stefan Hantsch 02742/ 21 9 55; 0664/ 26164 67

NÖ Überparteiliche Plattform gegen Temelin: Kurt Kienast 02847/2308


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