
Defekt Kläranlage
Stadtrat Baum zu schwerem Kläranlagendefekt in Purkersdorf
"Zunächst möchte ich feststellen, dass die Kläranlage ausdrücklich nicht
in meinen politischen Zuständigkkeitsbereich fällt, angesichts der
Tragweite des Vorfalls allerdings eine Stellungsnahme notwendig
erscheint:
Die Fakten aus derzeitiger Sicht:
- Gestern am Pfingstsonntag vormittag wurde eine durchgehende
Schwarzfärbung des Wienflusses ab der Brücke bei der Bahnstation
Sanatorium gemeldet. Dort rinnen die Abwässer aus der Purkersdorfer
Kläranlage in den Wienfluss
- Feuerwehr und Gewässeraufsicht rückten in Hadersdorf aus
- Es wurde festgestellt, dass Klärschlamm im Wienfluss war
- Die Pressesprecherin der Wiener Umweltlandesrätin stellt fest, dass
in Purkersdorf lange keine "Ansprechpartner" gefunden werden
- Schließlich stellt sich heraus, dass in der Purkersdorfer Kläranlage
eine Pumpe defekt ist. Der Schaden kann noch am vormittag behoben
werden.
- Jedenfall war mindestens von 9.00 bis ca. 12.30 h der gesamte
Kläranlagendurchsatz ohne biologische Klärung in den Wienfluss
geflossen.
Wie lang vorher der Defekt schon gewirkt hat, ist derzeit nicht bekannt.
- Die Umweltabteilung der Gemeinde Wien veranlasst eine
Wasserschnellanalyse, die Ergebnisse liegen bis dato nicht vor.
Daraus ergeben sich folgende vorläufige Schlussfolgerungen:
- Es gibt für einen solchen Fall eines Pumpemausfalls keine
automatische Schadensmeldung. Es soll rasch geprüft werden, ob eine
entsprechende Installierung für die voraussichtlich noch kurze
Lebensdauer der Anlage zweckmäßig ist.
- Das "Krisenmanagement" für "Umweltkatastrophen" an Feiertagen muss
verbessert werden.
- Die Liste Baum hat schon seit ca. 8 Jahren immer wieder zusammen mit
der damaligen "Kinderumweltbande" auf Defekte der Kläranlage und und
ihre Folgen auf den Wienfluss hingewiesen. Dies war auch Thema einer
Fernsehmassensendung. Leider reagierte der Bürgermeister hauptsächlich
mit einer teuren optischen Maßnahme beim Kläranlageneinfluss in den
Wienfluss, wodurch nur das Schäumen gemildert wurde, sich aber an der
Sache nichts änderte. Schließlich wurde aber im letzten Jahr
erfreulicherweise ein Konsens erzielt:
- Der zentrale LIB-Programmpunkt - Anschluss an das Wiener
Abwassernetz - konnte inzwischen vom Gemeinderat einstimmig beschlossen
werden und wird in 2 bis 3 Jahren mit einem Kostenaufwand von ca. 25
Millionen S umgesetzt. Dann wird die derzeitige Kläranlage in der
Wintergasse geschlossen.
Bezüglich der Betroffenheit Wiens kann laut APA bei Mag. Birgit
Flenreiss-Mäder - Büro der Umweltstadträtin unter 0664/ 32 69 753
Auskunft erhalten werden."