Purkersdorf Online

Infos oder Flunkereien zum Purkersdorfer...


Infos oder Flunkereien zum Purkersdorfer Wasser?
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Zur aktuellen Wasserversorgung: Peinliche Schnellschüsse des Ex-
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Innenministers, um LIB&G zuvorzukommen
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Am 4.11 hieß es in einer Meldung der Wochenzeitung NÖN unter der
Überschrift „Ab jetzt Hochquellwasser“: „Er (der Bürgermeister) ist
stolz darauf, den Purkersdorfern das beste Trinkwasser Europas liefern
zu können.“ Und „Schlögl ist stolz auf seinen Verhandlungserfolg: ’Wir
haben jetzt das europaweit qualitativ beste Wasser für alle
Purkersdorfer.’“
Der gelernte Purkersdorfer, die (der) gelernte PurkersdorferIn horchte
möglicherweise auf. Haben wir diese Meldung nicht schon öfter in den
letzten 10 Jahren gehört? Was war wirklich neu? Haben wir nun 70, 90,
100, 110 oder schon 130 % Hochquellwasser?
Zunächst stutzig machte, dass der Baudirektor der Gemeinde von dieser
neuen “Errungenschaft“ (NÖN) gar nichts wusste, obwohl er der
zuständige Beamte ist.

Folgen von Wartungsarbeiten als „Verhandlungserfolg“?
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Dazu der Chef des Wientalwasserwerks und zuständige Abteilungsleiter
der MA 31 DI Tomenendal: „Derzeit wird Purkersdorf östlich der
Hellbrücke von Wien aus versorgt. Dies hängt URSÄCHLICH mit den
Wartungsarbeiten an der Wehrklappe am Wienerwaldsee zusammen, die eine
Absenkung des Seeniveaus erfordern und so ein Versorgung von ganz
Purkersdorf aus dem See nicht ermöglichen“.
Beeindruckend, wie man aus Folgen von Wartungsarbeiten
einen „Verhandlungserfolg“ und eine „Errungenschaft“ machen kann!

Peinlichkeit durch Schnellschuss
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Faktum ist, dass Purkersdorf östlich der Hellbrücke derzeit zu 90 %
mit Hochquellwasser aus Wien und zu 10 % mit Wasser aus dem
Tullnerfeld versorgt wird.
Entgegen der jüngsten Mitteilung des Bürgermeisters ist weiters
Faktum, dass das westliche Purkersdorf derzeit weiterhin etwa im
Verhältnis 70/30 mit Hochquellwasser und Seewasser versorgt wird, und
nicht wie der Purkersdorfer Bürgermeister behauptet ausschließlich
durch Hochquellwasser.

Offenbar wollte der Bürgersmeister den schon länger geplanten Infos
aufgrund umfassender Recherchen durch LIB&G zuvorkommen, und hat sich
in der Eile nicht nur für einen Ex-Innenminister peinliche
Schnellschüsse geleistet. Entschuldigen sollte er sich jedenfalls bei
der Purkersdorfer Bevölkerung, für die das Wasser, seine Qualität und
dessen Herkunft wichtig ist.

Die zukünftige Aufgabe des Wienerwaldsees
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Die Reparatur-Situation dauert laut MA 31 auf jeden Fall bis zur
zweiten Dezemberwoche. Was dann sein wird, ist derzeit noch offen.
Gleichzeitig – und das ist das Neue - wird die derzeitige Situation
als Test für die zukünftige Wasserversorgung gesehen. Nämlich dass die
Wasserversorgung bis zur Hellbrücke über Druck von Wien aus erfolgt,
und nicht mehr von Westen. Es ist laut MA 31nicht ausgeschlossen, dass
aus dem jetzigen Testbetrieb ein Dauerbetrieb wird.


Lt. Auskunft bei der MA 31 kann der Wienerwaldsee vertraglich bis Ende
2006 für Purkersdorf als Trinkwasserlieferant in Betrieb bleiben. Die
voraussichtliche Zusammensetzung des Purkersdorfer Wassers in den
Gebieten westlich der Hellbrücke kann spätestens bis 2006 im
Durchschnitt 70 % Hochquellwasser und 30 % Wienerwaldseewasser
betragen. Beim restlichen Gebiet in Purkersdorf kommen
durchschnittlich 10 % Tullnerfelder Wasser hinzu.



4 Wochen im Jahr war bzw. ist Hochquellwasser abgeschaltet:
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warum gab’s und gibt’s keine Info?
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4 mal pro Jahr wird die Hochquellleitung kontrolliert und dabei die
Zufuhr von Hochquellwasser nach Purkersdorf etwa eine Woche
abgeschaltet, d. h., insgesamt in 4 Wochen im Jahr gab es, bzw. gibt
es in Purkersdorf keine Zufuhr von Hochquellwasser. Diese Zeiträume
werden üblicherweise im Herbst und im Frühling. Diesen Herbst war
schon eine Woche Abschaltung, die nächste Abschaltung von
Hochquellwasser für Purkersdorf erfolgt in der Woche 47, das ist ab
15.11. Diesmal ist allerdings aufgrund der anfangs geschilderten
Ausnahmesituation nicht ganz Purkersdorf, sondern nur das Purkersdorf
westlich der Hellbrücke betroffen.
Auf Anfrage war festzustellen, dass dies bisher offenbar auf der
Gemeinde gar nicht bekannt war. Nachdem dies Bürgermeister dies nun
offenbar durch LIB&G erfahren hat, „informiert“ er, aber wieder ohne
den nächsten Termin der Abschaltung des Hochquellwassers dabei zu
erwähnen. Wieder ein unüberlegter Schnellschuss.

Der Bürgermeister wäre gut beraten gewesen, wenn er die Bevölkerung
über diese Abschaltungen und auch über die derzeitigen Unterschiede
im Wasser zwischen Neupurkersdorf und dem Rest im sündteuren Amtsblatt
informieren würde statt einfache Jubelmeldungen und Flunkereien zu
verbreiten.

Mag. Josef Baum
02231 64759 0664 1142298 baum.josef@utanet.at

2004-11-07


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