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Systemkritiker ? sagt am 15.06.2009 14:46 zu bts ?:Erster Beitrag

Re: synagoge


wieder zu viele populärwissenschaftliche youtube-videos gesehen? ;)

Aber immer doch...das INET ist nunmal ein "populäres" Medium, von daher kein Argument, da machen dann schon gar nicht diverse wissenschaftliche Videos auf Youtube ne Ausnahme. Natürlich genehmige ich mir auch "trockeneres" an Materialien wie zb. Zeitschriften ala "Bild der Wissenschaft".


deine annahme geht davon aus, dass das gehirn ein riesiger computer ist. das gehirn ist ein sehr, sehr, sehr leistungsfähiges organ. es damit zu vergleichen, was in unserem herkömmlichen sprachgebrauch mit "computer" gemeint ist, halte ich für nicht passend.

Da wäre ich mir noch so sicher. Beispielsweise wird die Faszination von Computern (insbesondere auf kleine Kinder) und auch im Hinblick auf "Computersucht" unter anderem auch damit erklärt das der Computer ansich dem menschlichen Gehirn recht ähnlich ist.So kann z.b. der Arbeitsspeicher als Kurzzeitgedächtnis gesehn werden, die Festplatte als Langzeitgedächtnis, am Computer angeschlossene Ein und Ausgabegeräte stellen ebenso einen Input/Output dar wie bei Menschen z.b. der Mund oder Körpersprache als "Output" oder das Ohr und die Augenals "Input". Die unterschiedlichen Gehirnbereiche sind ebenfalls auch in einem Prozessor (wenn auch anders genutzt) zu "finden" : z.b. die "Pipeline" einer jeden CPU als abzuarbeitende Warteschlange für anstehende Aufgaben,Schaltkreise für Flieskommarechnungen,u.s.w. alles ist unterteilt aber kann miteinander kommunizieren wie auch in einem Gehirn. Was das Gehirn leistungsmässig am deutlichsten von einem "Prozessor" unterscheidet ist die Komplexität der Interaktion seiner kleinsten Einheiten sowie deren Fähigkeit zur Anpassung und Erweiterbarkeit.Im einem Gehirn die kleinsten "Schalter" (eben analog zu einem Transistor vergleichbar) die unzähligen Synapsen darstellen, diese jedoch als 3D- Model aufgebaut sind und (mitunter vorallem dadurch) dreidimensional mehrere "Verdrahtungen" untereinander ermöglichen.Heutige Schaltkreise arbeiten in der Regel dagegen nur zweidimensional in ein oder mehreren "Layern" - das schränkt natürlich ziemlich ein doch gibt es auch hier immer mehr Fortschritte. (Bestes Beispiel : Kristalle als optische, dreidimensionale Speichereinheiten (werden wohl die Scheiben ala DVD & Co. als nächstes ablösen) mit zigtausendfacher Speicherdichte im Vergleich zu herkömmlichen Speicherungsmethoden. Betreffend dem Speicherungsvermögen ist man dem menschlichen Gehirn spätestens dann also schon ziemlich dicht auf den Fersen (und wird es später sicher locker überholen). Das grösste Problem und Unterscheid stellt wohl der "Lernprozess" dar.Lernen heist für das Gehirn (auch) das Synapsen sich neu "konfigurieren" können, es werden schnelle Abzweigungen genommen da neue Verbindungen enstehen können. Das erklärt auch den Spruch "Er hat sich schon zu sehr daran gewöhnt" oder warum Erziehung und Umwelt so dauerhaft prägen können.Ja es ist nicht leicht sein liebgewonnenes synaptisches Netzwerk wieder umkonfigurieren zu müssen wenn man statt dem gewohnten Job aufeinmal beim AMS steht ^^ So auf die Art halt ;) Diese Fähgikeit zu einer Selbstmanipulation jedenfalls kann ein Prozessor nicht, sein Verdrahtungspotential ist statisch, nicht veränderbar.Trotzdem meinen einige das das kein grosses Problem darstellen muss da man den grossen Vorteil der (bei einem Computer) absolut unvergässlichen Speichereinheit auch als Lerneinheit (Ableger dafür) nutzen könnte.Zudem gibts ja auch zunehmend Fortschritte in Verbingungen zwischen Gehrin und Chips - kein Wunder, basiert ja beides (auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht) auf elektrische Ströme. Und genau DAS ist in meinen Augen der springende Punkt : Hier gibt es keinen Unterschied, die dieser Tatsache "umgebende" Bedienungen sind vielmehr nur eine Frage der technologisch machbaren Effizienz....obwohl betreffend "elektrische Ströme" : Mit zunehmender Entwicklung der optischen Kommunikation (kommende "Photonen CPU Technologie") könnte man das Gehirn hier sogar auch noch DEUTLICH übertrumpfen.
Vollständige Photonenkommunikation, dreidimensionale kristalline Speicher, möglicherweise sogar einmal für diese Kommunikationsart anegpasst lichtempfindlich gezüchtete, künstliche Neuronenzellen als biologischer Prozessorbestandteil, dazu noch Quantencomputertechnologie welche (unter anderem) erstmalig die Möglichkeit bieten nicht immer nur JA/NEIN (strom/kein Strom) zu "antworten" sondern auch dazwischen Zuständen einnehmen können was dem "Mensch sein" (eh....leider) auch sehr nahe kommt.
Die Frage ist nicht "aus was besteht man" sondern rein "wie ist man".
In einem Jahrhundert wird die Frage nach der Vergleichbarkeit von Gehirn und Computer möglicherweise gar nicht mehr vom Menschen sondern Computern (Robotern?) mit echten Gefühlen, einem Gewissen, Bewusstsein,etc. gestellt werden können. Ob auch "dürfen" ist dann die eigentliche Frage.Den Menschen als Krone der Schöpfung zu sehn nur weil sein "Hirn-Computer" rein biologisch aufgebaut ist dürfte wohl kaum als Machtanspruch reichen wenn einmal andere Schöpfungen in der Lage sind genau diese Frage zu stellen.
Was die Kirche wohl dann zu alldem zu sagen hat ? Bis dahin wirds sies aber wohl nicht mehr geben.

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