Purkersdorf Forum Archiv 2007
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Schlagitweit ® sagt am 18.04.2007 20:49 zu a bewohner ?:Erster Beitrag

Prävention statt Rache


Ich finds nur zum erbrechen, wenn man nur wegen Autos von einer "Wahnsinnstat" spricht und die Frage stellt "wie denn jemand zu soetwas fähig sein kann" wenn überall in unserer Welt weitaus schlimmere Dinge geschehen die aber "kein Schwein" interessieren.
Klar ist der Hintergrund, dass jemand einfach so in eine Wohnhausanlage spaziert und einen beträchtlichen SACHSCHADEN anrichtet erschreckend. Aber deswegen in eine Grundsatzangst um meinen Besitz zu verfallen oder gleich meine Menschenrechte oder meine Existenz angegriffen zu sehen und versuchen mit allen mitteln "Aug um Aug" zu fordern ist dann doch ein wenig paranoid, oder?

Danke für diesen Ruf nach Besonnenheit. Manche selbstgerechten Zeitgenossen neigen dazu, das alttestamentarische Gebot "Aug um Aug" zu aktualisieren in "Aug um Lackkratzer". Eine Autobeschädigung ist emotional höchst aufwühlend. Es ist nicht ein in € auszudrückender Schaden, den ohnehin meist die versicherung trägt, sondern ein angriff auf die Person selbst. Das Auto ist ja nicht Nutz-, sonder Fetischobjekt und Statussymbol. Viele Lenker sehen sich durch ihr Gefährt repräsentiert, sie identifizieren sich mit ihrem Auto. Handeln wir das nicht ab wie eine Körperverletzung oder eine "Wahnsinnstat". Bürgerwehren und Selbstjustiz sind hier nicht angebracht.
Es ist eine Sachbeschädigung begangen worden, und niemand kennt die Täter. Ähnliche Delikte haben sich in den letzten Monaten in Purkersdorf gehäuft. Für die Betroffnenen ist so was allemal ärgerlich. Hinten nach sind die Chancen auf Wiedergutmachung schwindend. Die vorbeugende Arbeit in Form einer mobilen Jugendbetreuung durch Streetworker wäre eine Form, ein Versuch, dieses Aggressionspotenzial zu kanalisieren.
Beim letzten Gemeinderat stellten wir von der Liste Baum & Grüne den Antrag auf Genehmigung eines solchen fertig vorliegenden Projektes. 16.900 € waren die KOsten bei einer Laufzeit von Anfang April bis Ende Dezember. SPÖ und ÖVP haben in großkoalitionärer Einigkeit diesen Antrag niedergestimmt. Die juristisch verantwortlichen Täter werden vielleicht nie ausgeforscht. Die politische Verantwortung tragen SPÖVP. Dafür, dass sie sich nicht den sozialen Herausforderungen in der Gemeinde stellen.

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