Purkersdorf Forum Archiv 2001
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Maria sagt am 21.11.2001 15:05 h zu Karl Berger:Erster Beitrag

Re: Erfolg von fun2politica: Jugendgetränk um einen Euro bei allen Gasthäusern


> Gegen billige Jugendgetränke kann ja niemand etwas haben. Und es ist auc > h > von den Jungsozis sehr schön durchgezogen worden. Brav. > > Ohne die gute Stimmung verderben zu wollen, möchte ich trotzdem anregen > , > die Problematik Alkohol, Drogen, Sucht etwas größer zu denken. > > Der Preis zählt zu den Rahmenbedingungen, aber es liegt sicher nicht am > > Preis der Getränke, ob jemand alkoholabhängig wird. Es herrschen an und > für > sich Rahmenbedingungen, durch die Alkohol-Junkies gegenüber anderen > Drogenabhängigen bevorzugt – man könnte sagen: gefördert – werden (Schön > en > Gruß an die Saufpaten). > > Die Schäden, die durch Alkohol- und Nikotinkonsum sowie > Medikamentenmißbrauch angerichtet werden, sind allgemein bekannt und > zahlenmäßig erfasst. Was durch den Konsum illegaler Drogen dazu kommt, > nimmt sich dagegen relativ bescheiden aus. > > Trotzdem saufen, rauchen, fixen usw. sehr viele Menschen unbeirrt weiter > . > Wenn man nicht davon ausgeht, dass es sich dabei einfach um den > veblödetsten Teil der Gesellschaft handelt, muss es dafür gute Gründe > geben. > > Ist es nicht so, dass unsere Gesellschaft ein gewisses Suchtpotential > schafft (Sucht = Flucht). Und ist nicht vielleicht auch dieser Ansatz zu > > kurz gegriffen? Gibt es nicht ein menschliches Bedürfnis nach Berauschun > g, > nach – zumindest zeitweiligem – Aussteigen aus der Realität? Ist das nic > ht > einfach normal, und ist vielleicht die Bekämpfung von Berauschungsmittel > n > und ihrer Konsumenten etwas widernatürliches? > > Hat die religiöse Ekstase durch Askese und Rituale und die Einnahme von > im > weitesten Sinn halluzinogen wirkender Substanzen nicht die selben Wurze > ln? > Und ist die Flucht vor dem Fernsehapparat oder ins Spiel usw. usf. so > grundsätzlich etwas anderes, als sich mit einen Joint oder ein paar > Hainfelder, oder je nach Brieftasche, einigen Vierterln feinsten > Urgesteinrieslings vom Edelwinzer, die Welt ein bisschen weichzuzeichnen > ? > > Und wenn das so wäre, warum kann man dieses Flucht- und Suchtverhalten > nicht anerkennen, ohne moralische, legistische und finanzielle Abwehrkeu > len > zu schwingen? Ist es so undenkbar, gesellschaftliche Spielregeln zu find > en, > die das was ist, und einem menschlichen Bedürfnis entspringt, so regelt, > > dass möglichst wenig Schaden dadurch entsteht, dass möglichst niemand > diskriminiert und in die Illegalität gedrängt wird? Also, dass die Mensc > hen > einfach ihren verschiedenen Süchten nachgehen können, ohne gleich an den > > Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden, sondern weiter in ihr normal > existieren können, wie es ja jetzt auch geht, wenn man über genügend Koh > le > verfügt. > Der Vorstandsdirektor mit einem Naserl voller Schnee fällt niemand > unangenehm auf, der Fixer am Karlsplatz schon. Und ob der Atem nach eine > m > Gölles-Edelbrand duftet oder nach Innländer Rum stinkt, macht für die Le > ber > wenig Unterschied, sozial aber einen gewaltigen. > > Die SJ-NÖ hat eine Kampagne zur Haschisch-Legalisierung laufen. Das ist > > nicht besonders mutig, aber ein richtiger Schritt. In der Stadt mit dem > Ex- > Innenminister als Bürgermeister bleiben die Jungroten lieber auf dem > sicheren jungscharkompatiblen Terrain der billigen Jugendgetränke. Brav. >
Lieber karl! dem ist nichts hinzuzufügen, streichen möchte ich aber auch nichts, außer: ich habe vor der SJ Respekt, dass sie sich eine ein heißes Thema wagt! maria

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