Purkersdorf Forum Archiv 2001
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I.B. sagt am 29.05.2001 22:18 h zu Bürgermeister Karl Schlögl:Erster Beitrag

Re: Interessante, aber nicht offizielle Seiten von Purkersdorf!


Lieber Dominik,
es liegt mir fern Purkersdorf-online zu verbieten, aber es sollte doch Klarheit herrschen und für die BenutzerInnen vor allem Sicherheit gewährleistet sein, so dass es durch mögliche Ungenauigkeiten oder "Fehlinformationen" nicht zu Problemen kommt bzw. dass auch die Verantwortung klar ist.
"purkersdorf.at" soll die offizielle Homepage von Purkersdorf werden, auf der rasch und ohne Bürokratie Informationen und Serviceleistungen für alle Purkersdorferinnen und Purkersdorfer abrufbar sind.
Ich denke ein wenig Konkurrenz schadet nicht, außerdem gehe ich von einer wechselseitigen Bereicherung aus.
Alle die mich kennen wissen, dass ich in meiner Funktion als Bürgermeister immer das Wohl aller Purkersdorferinnen und
Purkersdorfer
in den Mittelpunkt gestellt habe. Ich bin für alle da. Das ist mir
auch
bei der Homepage (purkersdorf.at) wichtig. Diese Seiten sollen für
alle
da sein, parteilos bearbeitet werden und Informationen und Service beinhalten.
Internette Grüße
Karl Schlögl



Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
"Es liegt mir fern purkersdorf-online zu verbieten ..." Ich habe lange über diesen Satz nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß man in der virtuellen Welt gar nichts verbieten kann und soll. Das einzige Verbot im Cyberspace ist das Verbot selbst. Sie werden jetzt bestimmt das Argument "aber Kinderpornos gehören verboten" aus dem Zauberhut ziehen, doch handelt es sich bei dieser neuerlichen Volksverblödungsaktion um ein bestrafen wollen, ohne diejenigen, die es wirklich trifft, einzubeziehen - geschweige denn zu schützen. Wenn jemand ein Kind mißhandelt, so gehört das bestraft. Wenn jemand dabei zusieht während es geschieht, so macht er sich ebenfalls strafbar, da er die Tat verhindern könnte und seine Hilfeleistung unterläßt. Wenn sich aber jemand eine Kriegsberichterstattung ansieht, wo ein Kind vergewaltigt wurde, so ist das nicht strafbar. Jegliche Dokumentation über derart brisante Themen müße jedoch nach der Logik der Kinderporno-Jäger ebenfalls bestraft werden. Droht uns jetzt ein Verbot von Dokumentarfilmen? Außerdem gibt es die Möglichkeit Computeranimationen einzusetzen. Dann könnte zum Beispiel ein Künstler ein Kinderporno ins Netz stellen, wo keiner der Akteure in der realen Welt existiert. Droht diesen Künstlern (so krank ihre Kunst auch vielleicht sein mag) ein Berufsverbot? Ich glaube, bei diesem Verbot von Kinderpornos (1 Bild auf der Festplatte kann meines Wissens nach ein halbes Jahr Gefängnis bedeuten), handelt es sich eher um eine Möglichkeit, wie unliebsame politische Gegner aus dem Verkehr gezogen werden können. (An dieser Stelle möchte ich anmerken, daß ich der SPÖ sehr nahe stehe und noch nie ein Kinderpornofoto gesehen habe. Ich will ehrlich gestanden auch gar keines sehen...)
Warum ich Sie mit einem Thema belästige, welches mit Purkersdorf nichts zu tun hat? Als ehemaliger Innenminister haben Sie bestimmt gelernt (und lernen müssen) anders zu denken. Jetzt sind Sie wieder Bürgermeister - und ich glaube sogar ein sehr guter! Ich bitte Sie darum wieder zurückzufinden in eine Sichtweise, in der Meinungen von Andersdenkern nicht durch deren Verbot, sondern durch den Dialog gelöst werden.
Hochachtungsvoll

I.B.

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