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Dunkle Wolken über dem Wienerwald

Die Presse, 2002-12-18

Der Zug rollt, aber Richtung und Geschwindigkeit sorgen für Streit: Der Biosphärenpark Wienerwald erhitzt die Gemüter. Der Jahreswechsel bringt für die Wienerwald-Region viel Neues, nur ist noch kaum jemandem klar, was dies konkret für die 57 einzelnen Gemeinden bedeutet. Klar ist nur: Die Vorbereitungen, die 105.000 Hektar große Fläche vor den Toren (und teilweise in) Wien zum Biosphärenreservat zu erklären, werden im Jänner intensiviert, wenn ein Koordinator seine Arbeit aufnimmt. Das haben die Landeshauptleute Erwin Pröll (VP) und Michael Häupl (SP) am Montag angekündigt, als sie die Wienerwald-Deklaration unterschrieben.

Am Horizont ziehen dunkle Gewitterwolken auf: In der Machbarkeitsstudie ist von einer "Entwicklungszone" als äußerstem (und größtem) Teil des Biosphärenparks die Rede. Peter Fritz, Raumplaner und Präsident der Wienerwaldkonferenz sowie Landesnaturschutzreferent des Alpenvereins: "Ein folgenschwerer Irrtum beim Übersetzen. Denn ,entwickeln´ heißt für die Gemeinden auch: Weitermachen wie bisher; Zersiedelung etwa. Ein falsches Signal." Die Vokabel "Transition Zone" sei am ehesten mit "Übergangszone" zu übersetzen.

Franz Maier, Geschäftsführer des "Umweltdachverbandes", eines Zusammenschlusses Dutzender Umwelt- und Naturschutzorganisationen, sowie Sprecher jener Arbeitsgemeinschaft, welche die Idee eines Biosphärenparks einer Machbarkeitsstudie unterzogen hat: "Das ist eine Streiterei um Begriffe." Maier meint, dass in der größten Zone des Parks "nicht hoheitlicher Naturschutz, sondern Entwicklungsmöglichkeiten" im Mittelpunkt stünden. Er glaubt, dass inhaltlich keine Unterschiede zur Position von Fritz bestünden.

Was sich für die Gemeinden ändert? Das bestimmt vor allem der Managementplan. Für Peter Fritz ist jedenfalls klar: "Es muss Grenzen für die Zersiedelung geben. Und das bedeutet auch ein Limit für touristische Aktivitäten und die wirtschaftliche Entwicklung."

Billiger ist die Schaffung des Biosphärenparks verglichen mit einem Nationalpark nicht: Denn Nutzungen in der Kernzone (geplant sind etwa 4000 Hektar an verschiedenen Standorten) sind zu entschädigen. Dazu kommen noch Kosten für die Umsetzung des Managementplanes in Puffer- und Übergangszone. Für Maier ist die Schaffung eines Nationalparks im Wienerwald "vom Tisch", für andere Organisationen, etwa World Wide Fund for Nature (WWF) oder Naturfreunde, aber nicht.

ZONEN

Kernzone: Hier hat die freie Entfaltung der Natur oberste Priorität. Es darf keine Eingriffe durch den Menschen geben. Nutzungsrechte sollen finanziell abgegolten werden.

Pufferzone: Sie umschließt die Kernzone. In begrenztem Umfang sind hier menschliche Eingriffe erlaubt.

Übergangszone: Sie liegt zwischen Pufferzone und Außenbereich, das Nebeneinander von Natur und Mensch steht im Vordergrund. Aktivitäten müssen dem Grundsatz der Nachhaltigkeit und den detaillierten Vorgaben des Managementplanes für das Biosphärengebiet entsprechen.

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