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Zeitungsberichte zur Pressekonferenz "Kernzonensicherung im Biosphärenpark Wienerwald"

Der Standard, 2004-02-13

"Biosphärenpark": Natur pur im Kern des Wienerwaldes Zwei Bundesländer, ein Wald, ein Plan: Wien und Niederösterreich haben 7.622 Hektar Waldfläche vereinbart Kernzonensicherung im Biosphärenpark Wienerwald

Zwei Bundesländer, ein Wald, ein Plan: In Vorbereitung des "Biosphärenpark Wienerwald" haben Wien und Niederösterreich jetzt Raum für eine Kernzone geschaffen. Auf 7.622 Hektar Waldfläche wurde ein Nutzungsmoratorium vereinbart - ein erster Schritt auf dem Weg.

St. Pölten/Wien - Auf der Überblickskarte sind es derzeit nur ein paar versprengte Flecken. Im Gelände jedoch, dem Wienerwald mit seinen "Eichen, Maiglöckchen und Leberblümchen" (Wiens Umweltstadträtin Isabella Kossina, SP), seinen attraktiven Siedlungen mit entsprechendem "Siedlungs- und Verkehrsdruck" (Niederösterreichs Agrarlandesrat Josef Plank, VP) sollen sich diese punktuellen Markierungen zu einem "umweltpolitischen Meilenstein" auswachsen: Dem "Biosphärenpark Wienerwald".

In Vorbereitung des kommendes Frühjahr geplanten Biosphärenpark- Antrages bei der Unesco in Paris habe man jetzt - so Plank - einen "wichtigen ersten Schritt gesetzt": Für insgesamt 7.622 Hektar ökologisch wertvolle Waldgebiete, die später die Kernzonen des Biosphärenparks darstellen sollen, wurde mit den Grundeigentümern ein "Nutzungsmoratorium" vereinbart.

Kostenpunkt: 150.000 Euro für den Verzicht auf "jede forstliche Nutzung" in den Jahren 2004 und 2005. Mit den "eigens zu vereinbarenden" späteren Entschädigungen im Biosphärenpark als solchen habe diese Summe "nichts zu tun", betonte Georg Erlacher von der Bundesforste AG. Es werde sich jedoch um "ein Vielfaches" handeln.

Mit 6.236 Hektar stellen die Bundesforste den Löwenanteil der unter Moratorium stehenden Flächen, das Forstamt der Stadt Wien steuert 488, mehrere Stifte 712, Gemeinden und Private 186 Hektar bei. Für Kernzonen, auf denen sich - laut Unesco-Bedingungen - "die Natur vom Menschen möglichst unbeeinflusst entwickeln kann".

Weitere zehn Prozent des geplanten Biosphärenparks, der insgesamt 105.376 Hektar umfassen soll, müssen überdies als "Pflegezone" ausgewiesen werden, mit einer "besonders schützenswerten und pflegeabhängigen Kulturlandschaft": Dafür - so Stefan Moidl vom World Wide Fund for Nature (WWF) - seien "die Wienerwaldwiesen" prädestiniert, die zu verschwinden drohen, wenn die bäuerliche Bewirtschaftung endet.

Als Kriterien vorgesehen sind überdies "Entwicklungs-" und "Regenerationszonen". Alles in allem ein "Jahrhundertprojekt" laut Plank. Haben doch die Verhandlungen mit den 51 Wienerwaldgemeinden über biosphärenparkkompatible Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen gerade begonnen.

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Die Presse, 2004-02-13

Wienerwald: Freiwilliger Verzicht bringt 150.000 Euro

150.000 Euro werden jenen Waldbesitzern zur Verfügung gestellt, die freiwillig auf Nutzungen im Wienerwald verzichten.

Von einem Nationalpark ist keine Rede mehr, das Biosphärenreservat nimmt mehr und mehr konkrete Gestalt an. Am Donnerstag lieferten Umweltstadträtin Isabella Kossina (SPÖ) und Agrarlandesrat Josef Plank (ÖVP) eine Momentaufnahme der Vorbereitungen für den "Biosphärenpark Wienerwald". Das Gebiet, das zu mehr als neun Zehntel auf niederösterreichischem Gebiet liegt, wird von zwei Autobahnen und zwei überregionalen Eisenbahnrouten durchkreuzt. Die Vorbereitungen für den Biosphärenpark laufen seit eineinhalb Jahren auf Hochtouren. Dabei wird nach jenen Bereichen des Wienerwaldes gesucht, in denen die Artenvielfalt besonders hoch ist bzw. wo besonders seltene Flora und Fauna vorkommt. Diese Bereiche sollen zu Kernzonen des Biosphärenparks erklärt werden.

In diesen Kernzonen gelten die gleichen Beschränkungen wie in Kernzonen von Nationalparks. Allerdings sind für Kernzonen von Nationalparks größere, zusammenhängende Flächen nötig. Im Wienerwald steht dies im Widerspruch zum Nutzungsdruck durch Bewohner und Besucher des Naherholungsgebietes. Vor diesem Hintergrund wird das Projekt des Biosphärenparks von Stadträtin Kossina als "optimal" bezeichnet.

Kossina und Landesrat Plank stellen bis 2005 insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung, mit denen abgegolten wird, wenn Waldbesitzer die Nutzung ihrer Gebiete unterlassen. Wien hat bereits 500 Hektar, die im Besitz der Stadt stehen, außer Nutzung gestellt. Insgesamt werden in der Planungsphase 7650 ha nicht genutzt. Aus heutiger Sicht könnten in diesen Gebieten, die nicht mit einander verbunden sind, Kernzonen entstehen.

Die Vorarbeiten für den Biosphärenpark erstrecken sich über nicht weniger als 105.000 Hektar. Hier leben etwa 250.000 Menschen ständig, außerdem sind zirka 50.000 Zweitwohnsitze registriert. 2005 soll die Vorarbeit abgeschlossen und der Biosphärenpark bei der Unesco eingereicht werden.

Spannend wird es in der Endphase dieser Vorbereitung, wenn die Managementpläne - Bedingung für einen Biosphärenpark - formuliert werden. Denn mit ihnen muss Klarheit über die künftige Entwicklung von Siedlungen und Infrastruktur geschaffen werden.

* * * * *

Neue Kronen Zeitung, 2004-02-13

Ein Symbol mit großem Wert: "Biosphärenpark Wienerwald"

Länder und Grundbesitzer einig. Anerkennung schon 2006?

Zwei Bundesländer, ein Naturjuwel, ein Ziel - einen großen Schritt weitergekommen sind Wien und Niederösterreich bei der Umsetzung des "Biosphärenpark Wienerwald": Zahlreiche Grundeigentümer verzichten ab sofort auf die Nutzung ihrer Flächen, das Projektmanagement strebt die Anerkennung als Biosphärenpark durch die UNESCO für spätestens 2006 an.

Schützen und nützen. So könnte man kurz gefasst den Inhalt eines Biosphärenparks beschreiben. Während, wie berichtet, in einem klassischen Nationalpark Bearbeitung und Nutzung weitestgehend eingestellt sind, verhält es sich bei der Schutzform der UNESCO vielfach umgekehrt, Mensch und Wirtschaft spielen eine große Rolle, werden bei der Umsetzung eingebunden bzw. berücksichtigt.

Insgesamt sind 105.000 Hektar des Wienerwaldes abgesteckt worden, jetzt steht auch das Ausmaß der Kernzonen fest: Knapp 7.630 Hektar sind vorläufig ausgewiesen worden, Waldinseln, auf denen die Natur der Natur überlassen wird. Über Form und Höhe der Entschädigung an die Besitzer wird noch verhandelt, 82 Prozent gehören den Bundesforsten (ÖBf), der Rest Gemeinden, der Stadt Wien, Stiften und Privaten.

Lob für die partnerschaftliche Vorgangsweise gibt es vom WWF. Sprecher Stefan Moidl: "Ein echter Meilenstein, ein Vorzeigeprojekt." ÖBf-Vorstand Georg Erlacher meinte: "Ein Symbol mit großem Wert."

Die beiden zuständigen Landesräte, Isabella Kossina (W) und Josef Plank (NÖ), betonten, der Biosphärenpark sei wie geschaffen für den Wienerwald, eine ideale Schutzform, die Mensch und Natur ein harmonisches Nebeneinander ohne schmerzliche Einschränkungen ermögliche. Als Konfliktpotentiale nannten die Politiker den Siedlungs- und Bauboom sowie den Verkehrsdruck.

Die Waldinseln haben ein Ausmaß von insgesamt 7.630 Hektar und sollen der Öffentlichkeit zugänglich sein. Auch Jagen und Fischen wird hier erlaubt sein. Zum Vergleich: Der Nationalpark Donauauen erstreckt sich zusammenhängend auf 9.300 Hektar.

Sind die letzten Unklarheiten ausgeräumt, könnte der "Biosphärenpark Wienerwald" 2006 Wirklichkeit sein.

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ORF online, 2003-02-12

Ein Schritt zum Biosphärenpark

Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich werden derzeit Teile des Wienerwalds in Zonen unterteilt, in denen sich der Wald unbeeinflusst vom Menschen entwickeln soll.

Natürliche Entwicklung Im Biosphärenpark bleiben bestimmte Waldflächen sich selbst überlassen und werden nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. Dadurch können sich die Flächen natürlich entwickeln. Der Wienerwald ist ein wertvoller Natur- und Kulturraum, den Umweltstadträtin Isabella Kossina (SPÖ) bewahren will: "Wir müssen jetzt die Chance nutzen, unseren Wienerwald zu erhalten."

7.600 Hektar Wald sich selbst überlassen Zur Zeit befindet sich das Projekt "Biosphärenpark Wienerwald" noch in der Entwicklungsphase. Die Stadt Wien hat dafür rund 500 Hektar Wald zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und den Bundesforsten werden insgesamt rund 7.600 Hektar Wald gesichert. Im Frühjahr 2005 entscheidet die UNESCO, ob dem Wienerwald das Gütesiegel "Biosphärenpark" zuerkannt wird.

Reaktionen dazu:

Nachdem mittlerweile 50 % der Pflanzenarten, die bei uns wachsen, gar nicht von hier stammen, Rotwild aus Asien zur Erbauung der Aristokratie heimisches Wild wie Mufflons und Dam ausgerottet hat und deren natürliche Feinde, wie Wölfe und Bären verschwunden sind, kommt´s d´rauf, dass man einen Biosphärenpark braucht? Sorry, aber einen natürlichen Wald gibt´s in ganz Mitteleuropa nirgends mehr, und wenn man ihn "Biospährenpark" tauft, wird auch keiner mehr d´raus.

Und? Sollen sie jetzt positive und gute Pläne fallenlassen, nur weil halt in der Vergangenheit Fehler geschehen sind?

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