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Der Wald der Republik soll wieder einmal zum Stopfen von Budgetlöchern verwendet werden

KURIER, 2003-03-21

Bundesforste im Visier von Grasser

Finanzminister fordert Einlösung der „offenen Rechnung“ von 140 Mio.

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) erwecken erneut die Begierde des Finanzministers. Schon in der abgelaufenen Regierungsperiode wollte Karl-Heinz Grasser von den ÖBf einen bedeutenden Beitrag zur Budgetsanierung - finanziert durch Waldverkäufe. Statt der geforderten rund 200 Mio. lieferten die ÖBf aber nur 60 Mio. ab, was dem Wert der von der Republik übernommenen Seen entsprach.

Jetzt besteht Grasser dem Vernehmen nach auf der Einlösung der „offenen Rechnung“ von 140 Mio. Mit dieser Forderung wird Landwirtschaftsminister Josef Pröll, zuständig für die ÖBf, im Rahmen der Budgetverhandlungen demnächst konfrontiert. ÖBf-Vorstand Thomas Uher hofft noch, „dass dieser Pfeil Grassers an uns vorbeigeht“. Denn im Regierungsübereinkommen seien die ÖBf nicht erwähnt. Dass das Unternehmen einen solch hohen Betrag aus den Eigenmitteln aufbringen könnte, hält Uher für völlig unmöglich.

Zwar hat die Republik Österreich den ÖBf bei der Gründung der Aktiengesellschaft 1997 etwas mehr als 200 Mio. in Form von Grundstücken als Kapitalausstattung mitgegeben, dieses Kapital nun wieder abzuziehen - sprich diese Grundstücke zu veräußern -, würde die ÖBf jeder ökonomischen Handlungsfähigkeit berauben.

Uher hat aber eine Alternative zum Kapitalschnitt parat: Die ÖBf könnten sich von den Pensionsrückstellungen für ihre Mitarbeiter freikaufen und diese dem Staat übertragen. Die Republik würde für die Übernahme der Pensionsverpflichtungen von den ÖBf etwas mehr als 100 Mio. erhalten, müsste dann aber die laufenden Pension auszahlen - etwa 11 Mio. jährlich. „Das wäre eine saubere Lösung“, meint Uher.

Eine Reduktion des Kapitals wäre für die ÖBf derzeit besonders hart. Das Unternehmen hat sich nach fast 40 Jahren stagnierender Umsätze und rückläufiger Mitarbeiterzahlen für die nächsten Jahre eine Trendumkehr vorgenommen. „Wir wollen wieder wachsen und neue Geschäftsfelder im In- und Ausland anpacken“, nennt Uher das Ziel bis 2010. Geplant ist nicht nur ein Ausbau des Wasser-Geschäftes und Betriebes sowie Belieferung von Biomasse-Kraftwerken, sondern auch die Expansion nach Mittel- und Osteuropa zusammen mit den finnischen Staatsforsten.

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