LIB-Memorandum

bezüglich Bürgermeisterverhandlungen Stand 160400

Angesichts der insbesondere hinsichtlich Finanzen, Großprojekten, Verkehr und Nachholbedarf in der Umweltpolitik außergewöhnlich schwierigen Lage, in die die Stadtgemeinde gebracht wurde, entzieht sich die LIB nicht der Verantwortung.

Außergewöhnliche Maßnahmen sind notwendig.

  1. Wir erwarten von unserem möglichen Partner in intensiv zu führenden Detailverhandlungen die konkrete Stellungsnahme zu den Maßnahmen unseres Sofort- und Arbeitsprogramms – siehe „Purkersdorfer Informationen 2/00 oder homepage http://members.surfeu.at/baum.josef - (bisher gibt es dazu von beiden Seiten nur erste unvollständige Stellungsnahmen, die jedoch durchaus ermutigend sind), insbesondere durch Festlegung des Jahres der abgeschlossenen Realisierung. Es kommt dabei nicht unbedingt auf eine einzelne Maßnahme an, sondern auf das Gesamtpaket an, dass jedoch tatsächlich die „Umweltmusterstadt", mehr Fairheit und soziale Gerechtigkeit, mehr Rechtsverlässlichkeit und einen Demokratisierungsschub bringen wird.

Insgesamt wird es bei der Präzisierung der Details sicher noch etliche Zeit bedürfen. – Umgekehrt geben wir unsere Meinung zu den von den anderen Seiten zusätzlich vorgeschlagenen Maßnahmen ab. Grundsätzlich stehen wir für kostenintensive Großprojekte nicht zur Verfügung, außer wenn dafür sich selbst tragende Konzepte vorgelegt werden.

 

2. Faire Auftragvergaben und objektivierte Postenbesetzungen

Folgende Grundsätze und Maßnahmen sind für die LIB essentiell

(Genaueres dazu muss verhandelt werden.)

3. Kompetenzen

Wichtig für uns ist weiters

Offen sind für derzeit die Fragen des Vizebürgermeisters und die weiteren Kompetenzen unseres Stadtrates.

Insgesamt treten wir für eine ähnliche Zahl von Stadträten wie bisher ein.

4. Rasche Aufarbeitung diverser offener Probleme durch eine eigene „task force":

Dabei geht es nicht um mögliche Klagen. Die Bevölkerung und auch die Betroffenen haben aber ein Recht auf die Wahrheit. „Die Wahrheit ist zumutbar", sagte die Schriftstellerin Bachmann

5. Faire Chancen für die „Opposition"

Die LIB tritt dafür ein, dass die größte Partei, die nicht in einer Art „Koalition" vertreten ist, den (die)Vorsitzende(n) des Prüfungsausschusses stellen soll. Alle Parteien sollen jedenfalls mit Rederecht Zugang zu allen Ausschüssen haben, mit Ausnahme dort, wo aus persönlichen Gründen Vertraulichkeit absolut notwendig ist. – Es soll niemand so behandelt werden, wie LIB- Leute in den letzten 15 Jahren behandelt wurden.

 

6. Vertrauensbildende Maßnahmen und Grundwerteverträglichkeit

Die Liste Baum ist keine Allerweltspartei, ihre Orientierung beruht auf Grundwerten der Naturverträglichkeit, der sozialen Gerechtigkeit und eines globalen Humanismus, nachdem alle Menschen weltweit die gleiche Würde besitzen.

Daher erwarten wir zur Ermöglichung einer vertrauensvollen und korrekten Zusammenarbeit vom Bürgermeister eine klare Distanzierung von der derzeitigen Regierung, solange darin rechtspopulistische Kräfte vertreten sind, die ihre Politik immer wieder auf die pauschale Heruntermachung von Menschengruppen aufbauen (Das dürfte nicht schwer fallen, da ja viele sozialdemokratische und christdemokratische Parteien in Europa dies auch so sehen). Weiters erwarten wir die Zusage der Unterstützung der Gemeinde von Aktionen zur Abwehr negativer Folgen der Regierungspolitik auf die Gemeinde (Z.B. Posttariferhöhung für Vereinszeitungen, finanzielle Verschlechterungen z.B. durch die neue Regelung der Getränkesteuer.

Die konkreten Erfahrungen nach der Bürgermeisterwahl 1989 sind für uns neben Erfolgen auch wesentliche Brüche von Zusagen und Wahlversprechen. Aus unserer Sicht ist diese damalige Zusammenarbeit nicht nur gescheitert, sondern es fand eine Umpolung von einer
Art rotgrüner Zusammenarbeit hin zu einer Politik der Öffnung zum schon dargestellten Rechtpopulismus statt, die sich insbesondere dann auf einer höheren Ebene voll entwickelte. Die damalige Bürgermeisterwahl war eine Art Sprungbrett zu einer Öffnung der Politik in die entgegengesetzte Richtung. Daher rührt eine große Vorsicht vor einer Wiederholung. Wir können daher nicht umhin als von der angesprochenen Seite klare Zeichen zu verlangen, die eine Wiederholung dieser bitteren Erfahrung erschweren. Es müsste eine Art „back to the roots" geben. Eine Erklärung müsste daher in etwa insbesondere beinhalten:

Das alles beinhaltet natürlich nicht die Aufgabe eines korrekten menschlichen Gesprächsklima mit allen Parteien und Mandataren und eines korrekten Vorgehens im Rahmen der jeweiligen Gremien.

 

7. Verbindliches Arbeitsprogramm für 5 Jahre

Die LIB strebt ein klares und verbindliches Arbeitsprogramm für 5 Jahre an. Darüberhinausgehende laufend Maßnahmen bedürfen des gegenseitigen Einverständnisses.

Wir erwarten daher auch die Zusicherung innerhalb dieser Periode keine Neuwahlen auszulösen.

8. Personelle Autonomie

Die Liste Baum wird mangels an BerufspolitikerInnen, Senioren bzw. Beamten, die die Möglichkeit zur Freistellung haben, voraussichtlich mehrmals Mandatsrotationen durchführen. Der Partner müsste daher zusagen, diese etwaigen autonom vorzunehmenden personellen Änderungen zur Kenntnis zu nehmen und nicht zu verunmöglichen.

 

 

(Dieses Memorandum wird am Montag zur Bestätigung als Verhandlungsgrundlage vorgelegt)