Purkersdorf Forum Archiv 2003
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lisa ® sagt am 21.05.2003 11:25 zu ich ®:Erster Beitrag

Re: vollmundig angekündigt, unverwirklicht, Tippverbot


GENAU DIESE KURZE ZEITSPANNE IST DAS PROBLEM:
diese eile hat leider genau das gegenteil bewirkt (so sind viele kinder einfach noch nicht bereit gewesen zu reden)! folgenden text habe ich gefunden:
Würden wir ganz schnell helfen wollen, würde dies bedeuten, daß wir schnell Informationen bräuchten. Da dem Kind in den meisten Fällen diese Hilfe zu schnell gehen würde, käme diese versuchte Hilfe für das Kind überfallsartig. Folglich verschließt sich das Kind noch mehr oder leugnet „sogar" daß es (sexuell) mißhandelt worden ist. Der Grund ist die noetisch-psychische Überforderung, die veränderungen die kommen - raus aus der gewohnten umgebung etc.
Wir müssen uns vorzustellen, wie es dem Kind in seiner Welt geht. Es ist zum Beispiel von seinem Stiefvater immer wieder sexuell mißhandelt oder zum Beispiel von seinem Vater immer wieder geschlagen worden. Dem Kind ist weh zumute. Dieses Kind spürt sein Weh-Sein nicht nur körperlich, sondern auch in seinem Kopf und seinem Herz. Aber das Kind weiß, daß es auch zu seiner Familie gehört, daß es von dieser Familie ernährt wird und in einer nahen Beziehung und -physiologischen- Abhängigkeit steht. Und häufig erlebt das Kind nicht nur die Mißhandlung durch Vater, Stiefvater, Mutter, Stiefmutter, Bruder oder einer anderen nahen Person, sondern erfährt durch die gleiche Person, die es auch mißhandelt, das Gute, das Schöne, das Angenehme: Ausflüge, Spiele, Märchen, Basteleien etc. So erfährt das Kind vom Erwachsenen, der sie oder ihn mißhandelt, eine Zwiegespaltenheit: das Gute -und- das Böse.
Wenn wir nun den Verdacht haben, daß ein Kind, (sexuell) mißhandelt wird, ist es von sehr großer Bedeutung -für das Kind-, daß wir wissen, daß wir selbst -wie alle Menschen!- am liebsten SOFORT helfen würden, am liebsten SOFORT alles heil machen wollten, am liebsten SOFORT alles für das Kind in die Wege leiten wollten. Und: Es ist von großer Bedeutung, daß wir wissen, daß in fast allen Fällen von „Verdacht auf Sexuelle Kindesmißhandlung" eine langsame Vorgehensweise -im Sinne des Kindes- gefragt ist, damit wir das Kind nicht -noch mehr- verunsichern und in der Folge in eine noch größere Isolation treiben.

das grosse problem ist oder war auch, daß ich als mutter selbst mit der situation nicht fertig geworden bin, und mein kind nur aufs schärfste beschützen wollte, und deshalb auch mein kind befragt hab zu diesen vorwürfen. und ich hab ihm damit nicht geholfen, sondern genau das gegenteil wie du es oben ansprichst ist passiert: er hat eine aggression an den tag gebracht, die ich noch nie bei ihm gesehen habe und er ist immer öfters in sich gegangen, man ist gar nicht mehr an ihn rangekommen. und als mutter wird man da an die eigenen grenzen gebracht.
was ich aber wirklich sehr schlimm finde, ist das sehr viele eltern alles verdrängen und nichts von dem allem hören wollen und so weiterleben wie wenn nichts passiert wäre.



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