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[ Übersicht ]
Dr. Peter FRITZ´ Beitrag zur PK
Pressekonferenz: "Countdown für den Biosphärenpark Wienerwald"
Beitrag des N.Ö. Naturschutzbundes / der Wienerwaldkonferenz, Dr.
Peter FRITZDer Niederösterreichische Naturschutzbund begrüßt
mit Nachdruck die baldige Schaffung eines Biosphärenreservates im
Wienerwald und leistet dazu alle nur denkbare konstruktive
Unterstützung. Nicht nur infolge der sehr bedauerlichen Erkrankung
von Herrn Mag. Günther Loiskandl dürfte der ohnedies schon sehr knapp
bemessene Planungszeitraum nun abermals eine weitere
Verzögerung um rund zwei Monate erfahren haben. Es bestehen nun
ernste Bedenken, dass ein realistisches und umfassendes Konzept unter
der versprochenen Einbindung der Gemeindeverantwortlichen und der
Bevölkerung überhaupt noch realisiert werden kann. Bisher gab nur
sehr eingehende Detailplanungen hinsichtlich der Kernzonen, die viel
zu klein und zersplittert erscheinen. Hinsichtlich der Pufferzonen im
Zusammenhang mit der Offenlandplanung gibt es wohl durchdachte
Vorstellungen, insgesamt erscheint der Pufferzonenbereich viel zu
schmal ausgewiesen. Auf über 75 % der geplanten
Biosphärenparkfläche, nämlich hinsichtlich der sogenannten
ENTWICKLUNGSZONE scheint es überhaupt noch keine konkreten
Vorstellungen zu geben. Gemeinden und die interessierte Bevölkerung
konnten noch nicht informiert werden, da die für Anfang Februar 2005
vorgesehe Einrichtung von Regionalforen auf Anfang April verschoben
werden musste. Anderseits ist die Abgabe des Einreichformulars samt
englischer Übersetzung bei der UNESCO für Ende April 2005
terminisiert. Zwar sei die bisherige Projektierung in einer Vor-
Präsentation am 13.1.2005 bei der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften angeblich „sehr gut angekommen“ - freilich unter
Ausschluss der interessierten Öffenlichkeit. Eine ganze Reihe
wichtiger Fragen erscheint aber bis heute noch ungeklärt, so dass
sich für den N.Ö. Naturschutzbund die ernsthafte Frage stellt, ob der
Termin für ein sinnvolles und ausgereiftes Gesamtkonzept unter
Einbindung der betroffenen Akteure bis Ende April 2005 überhaupt
möglich ist. Es stellt sich daher die Frage, ob eine
Terminerstreckung um ein weiteres Jahr unter diesen Umständen
der Sache nicht besser dienen würde. Unter den offenen, noch völlig
ungeklärten, aber wichtigen Fragen befinden sich: - Frage der
Oranisation und Finzanzierung, Ausmaß der Einbindung der ÖBf-AG?
- Was ist konkret nachhaltige Entwicklung, außer einem
Schlagwort?
- Wann werden Gemeinden, NGOs und Bürger der Region
informiert und eingebunden?
- Wer in den Gemeinden hat eine
Vorstellung über die Regionalentwicklung im Biosphärenpark?
- Wie
werden die bisherigen Defizite in der Raumplanung
biosphärenparkgerecht adaptiert?
- Nachhaltiges Naherholungskonzept -
Umsetzung und Wirksamkeit?
- Auch weiterhin konsequente Missachtung
der WIENERWALDDEKLARATION 2002 infolge ungebremster großvolumiger
Bautätigkeit samt Bevölkerungszuwachs?
- Wirksame Konzepte zur
Lösung der vielfältigen Verkehrsprobleme?
- Konkrete Kriterien für
eine wirksame nachhaltige Entwicklung? Wer, wann, wo, wie?
- Steinbrucherweiterungen kontra NATURA 2000, Alpenkonvention und
Rechtsnormen hinsichtlich der ungeklärten Legitimierung betreffend
Ausverkauf der Staatswaldflächen.
- Fragwürdige Bewilligunspraxis
mancher Bezirkshauptmannschaften betreffend
Anschüttungen.
- Entschädigung von Gemeinden, die auf weitere harte
Erschließung und Bautätigkeit zugunsten eines Biosphärenparks
verzichten möchten.
- Frage des abgestuften Bevölkerungsschlüssels
hinsichtlich der Finzanzzuweisungen trotz Österreich-Konvent völlig
ungelöst.
Die Liste offener, aber sehr wichtiger noch
ungelöster Fragen kann beliebig fortgesetzt werden. Mehr Zeit für
deren Lösung wäre besser als ein Etikettenschwindel mit Zeitdruck.
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