Für mich war es ein schöner Tag, wenngleich ich zur Eröffnung nicht eingeladen war. Wichtig ist aber:
Das Werk läuft in mehrerlei Hinsicht besser als geplant (denn wir haben vorsichtig geplant):
Zur an sich dem Hausverstand entsprechenden Meinung, dass die Hackschnitzel, die jetzt im freien liegen, nass werden und dann schlecht brennen, sagte mir der verantwortliche technische Betreuer: Nass werden nur ca 20 Cm oben. Der Rest wird gut durchlüftet und trocknet entsprechend Messungen schnell (Das Hackgut ist noch nicht so alt). - In Zukunft soll aber über LKW ca. wöchentlich zweimal direkt ins Werk angeliefert werden.
Die AktivistInnen, die das Biomassewerk auf Schiene gestellt haben, haben - das muss unbescheiden gesagt werden, auch unbezahlte Entwicklungsarbeit bei Wien-Energie bzw der Tochter Energie-Comfort initiiert. Während die ersten Auftritte von Energie-Comfort vor 4 Jahren noch geringe Kompetenz zeigten, ist Energie-Comfort inzwischen auf den Geschmack gekommen und ist sogar hier international aktiv geworden. Die Rede des Energie-Comfort GF Ing. Pfaff war ein schönes Zeugnis dafür.
Unser Bürgermeister flunkerte hingegen mit einigen Gschichterl, die bestenfalls aus einer anderen Welt waren. Aber sei es drum: Es ist gut, wenn sich jetzt Leute ins Bild rücken, die bisher kaum etwas, und vor allem in kritischen Phasen wenig bis nichts für die Sache gemacht haben. Und wenn der Bürgermeister nun von einem eventuellen zweiten Biomassewerk spricht, so ist das auf jeden Fall ein schöner Schluss.
Denn mehrfach war alles an der Kippe.
Immerhin gab es eine negative Studie der EVN dazu. Immer wieder hieß es: "das geht nicht", und es ging dann doch. Und noch 2003 wollten die jetzigen Betreiber einfach einen 6-stelligen Euro Betrag von der Gemeinde haben, damit es rentabel wäre; wobei sich schließlich herausstellte, dass sich da jemand verrechnet hatte.
Fast vergessen wurde last but not least: Ohne den Geschäftsführer von Agrar-plus Ing. Josef Streißelberger würde es das Werk sicher nicht geben. Immerhin war er der Erfinder des Standortes und rechnete Ungläubigen immer wieder nach und vor, dass sich das Ganze rechnet.
Wiederholt werden soll:
Die absolute Mehrheit der SPÖ hatte übrigens bis 2000 immer wieder Njet
gesagt und sogar eine BürgerInnenpetition abgeschmettert. Es sei diesen ca.
200 Leuten gedankt, die daran Anteil hatten, dass die Frage einer
Energieversorgung mit erneuerbaren Energien damals zu einem Thema wurde und
nicht mehr vom Tisch kam.
Und NUR durch die Verhinderung der absoluten Mehrheit bei der letzten Wahl
konnte dieses zukunftsweisende Projekt realisiert werden. Und es soll erst
der Anfang sein, wenn Purkersdorf nicht durch eine neuerlich drohende
absolute Mehrheit im nächsten Jahr wieder um Jahre in der politischen Kultur
zurückgeworfen wird. Die Vielfalt, und nicht die Einfalt einer Partei macht
aber vieles möglich.
US-Wahl in Purkersdorf
Am 3. November um 19:30 haben Sie im Bioladen - Terra Nostra - die Gelegenheit,
mit Joanne Bayer, einer Purkersdorferin aus den USA, bzw. einer Amerikanerin
in Purkersdorf bei einem guten Glas Bio-Wein über die US-Wahl zu
diskutieren! Interessante Details und neue Informationen sind garantiert.