Purkersdorf Online

Verkehrsgutachten zum Kindergartenprojekt


Was bisher geschah:
Kindergarten nicht an den Stadtrand!
Keine voreilige Fehlentscheidung!

Verkehrsgutachten zum Kindergartenprojekt in der Wintergasse

Vorhandene Straßen können Verkehr aufnehmen.

Belastung für Eltern und AnrainerInnen steigt enorm.

Die Stadtgemeinde hat beim renommierten Verkehrsexperten DI Helmut Rennhofer ein Gutachten in Auftrag gegeben. Hr. Rennhofer sollte untersuchen, ob die vorhandenen Straßen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen könnten im Falle einer Realisierung des Kindergartens sowohl in der Wintergasse, als auch in der Hardt-Stremayrgasse. Der Experte sagt ja in beiden Fällen. Die Flaschenhälse sind die Herrengasse und die Kreuzung zu B1. Dort gibt es noch eine Kapazitätsreserve zwischen 5 und 15%.

Als Unterstützung für das Projekt will Rennhofer dieses Gutachten allerdings nicht verstanden wissen. Er hat sich laut Auftrag rein auf die technische Frage der Aufnahmefähigkeit der Straße beschränkt und hat die Ergebnisse mit Verkehrszählungen untermauert. Wenn jetzt in der morgendlichen Spitzenstunde 270 Kfz die Wintergasse befahren, sollen das nach der Inbetriebnahme des Kindergartens 480 Kfz in der Stunde sein. Von den zusätzlichen Belastungen für die AnrainerInnen wollte die Gemeinde nichts wissen. Stau, Lärm, Abgase und CO2 sind kein Thema, mit dem sich der Bürgermeister und die WIPUR auseinander setzen wollen.

Die Gemeinde untermauert ihr Vorhaben mit den vielen neu entstandenen Wohnungen in der Wiener Straße. Von dort ist es nicht weit in die Wintergasse – aber nur theoretisch, der Luftlinie nach. Zu Fuß wird es dennoch überwiegend zu weit sein. Daher werden die meisten Elternteile ein Auto benötigen um ihre Kinder auf dem Umweg über das Zentrum in den entlegenen Kindergarten zu befördern. 3 km hin, 3 km zurück für den Hintransport am Morgen, dasselbe zum Abholen. Das sind 12 km am Tag weitgehend im Stau, 60 km pro Woche. Nach dem amtlichen Kilometergeld macht das 100,- € an monatlichen Zusatzkosten. Das ist viel Zeit und viel Geld für die Eltern jedes Kindes – dafür hat die Gemeinde den Kindergarten auf günstig erworbenem Grund gebaut. Durch Abwälzen der sozialen Kosten auf die Eltern soll das Gemeindebudget geschont werden. Zum Sparen ist das der falsche Budgetposten. Bauen wir die Kindergärten in der Nähe, wo die Kinder leben. Auch im Zentrum der Stadt muss Platz für unsere Kinder sein. Sie sind es Wert.

Große Flächen des Bahnhofs Unterpurkersdorf werden in wenigen Jahren das größte Stadtentwicklungsgebiet sein. Wir benötigen jetzt strategische Planung, einen Masterplan für die künftige Nutzung. Aufbauend auf dieses Ergebnis können dann Detailplanungen erfolgen. Wenn jetzt der erste frei werdende Fleck mit einem Kindergarten verbaut wird, ist alle nachfolgende Planung schon massiv eingeschränkt.

Christian Schlagitweit

Schlagitweit@aon.at


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Letzte Änderung: 2007-09-25 - Stichwort - Sitemap