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christiane maringer ® sagt am 23.08.2008 15:46 zu frage ?:Erster Beitrag

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen


Das Problem an Ihrer Bedingung fürs Geld kriegen ist, dass immer weniger Menschen die Möglichkeit haben sich durch eine geregelte, vollbezahlte Arbeit ihr Leben finanziell sichern zu können. Die Zeitungsmeldungen darüber, dass prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse heute bereits den sogenannten Mittelstand erreicht haben, sind eigentlich nicht mehr zu überlesen.
Das Grundeinkommen ersetzt ausserdem keine "Arbeit". Es stellt aber den heute gültigen Begriff oder die heute gültige Vorstellung davon, was "Arbeit" ist, in Frage. Kindererziehung, Pflege, Haushalt etwa sind ebenfalls Arbeit. Gesellschaftlich notwendige, die traditionell und unbezahlter weise immer die Frauen erledigt haben. Kreativ tätig sein, eine neue (Unternehmens)Idee auszuprobieren ist Arbeit, die aber oft entweder nicht entlohnt wird oder mit dem finanziellen Ruin enden.
Um am gesellschaftlichen oder kulturellen Leben in vollem Umfang teilnehmen zu können, wird es auch mit einem Grundeinkommen notwendig sein, eine bezahlten Arbeit nachzugehen. Aber es wird nicht mehr notwendig sein, jeden Arbeitsplatz zu jeder Bedingung anzunehmen. Wenn dann eine Handvoll "zu Haus herumsitzen und nix tun" nehme ich das gerne in Kauf dafür, dass die überwiegende Mehrheit befreit von Existenzangst dem nachgehen kann, was er oder sie in seinem Leben tatsächlich tun will.

das heißt, dass eine/r der die ganze zeit zuhause sitzt, nichts tut (keinen beitrag für die gesellschaft leistet; nicht ins pensions- und gesundheitssystem einzahlen, etc) geld bekommt?
sorry, aber das ist so nicht zu unterstützen. warum sollte ich arbeiten gehen, wenn ich geld fürs zuhause herumsitzen bekommen kann? wie erlären sie das arbeitenden menschen, die harte arbeit leisten um geld zu bekommen, dass sie einen teil ihres lohnes für menschen hergeben müssen, die nichts arbeiten.
entschuldigen Sie diese aussage, aber das ging vielleicht in der ehem. UDSSR gut oder funktioniert in kuba ganz gut, aber hier in europa, bzw einem fortschrittlichem und modernen staat nicht.
ich bin dafür, dass man menschen, die ohne arbeit sind unterstützt, ihnen die möglichkeit gibt sich gratis fortzubilden um ins berufsleben wieder einzusteigen, aber das ist damit verbunden, dass man wieder arbeiten geht.
es gibt für einen jeden eine arbeit - man muss nur wollen - der akademiker muss auch mal eine scheuklappen ablegen und das eine oder andere monat im billa/ hofer, etc arbeiten um auch die arbeit dieser menschen schätzen zu lernen.
ohne nichts gibts nichts und ist somit nicht zu unterstützen.


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