Purkersdorf Forum Archiv 2005
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DI Erich Liehr ? sagt am 27.10.2005 18:02 zu fragender ?:Erster Beitrag

Re: neue Lärmschutzwände entlang der Bahn


vorweg: ich finde es wirklich toll, daß endlich etwas passiert, nur ...
ich hätte da einige fragen zu den neuen schallschutzwänden, die derzeit im bereich pummergasse, kaiser-josefstrasse., ziegelfeld ... montiert werden.
- hat das irgendeinen bestimmten sinn/grund, daß die neuen schallschutzwände höher (ca. 1 meter) als die gegenüberliegenden (alten sind) sind ?
- kommt es dadurch nicht zu einer ungleichmässigen schallentwicklung/aufschaukelung, sodaß nun die höhere mauer den schall über die niedrigere wand umleitet?
- was ich gesehen habe, sind die neuen schallschutzwände rein aus beton (o.ä.), d.h. der lärm wird nicht absorbiert, sondern einfach umgeleitet ... bei den "alten" wänden wurde ein material verwendet, daß mir "lärmschluckender" erscheint - oder?


Ich habe das Projekt in den letzten Jahren als Baustadtrat für die
Stadtgemeinde technisch betreut und will daher einige kurze Infos geben: 1. zur Frage, warum die neuen Lärmschutzwände höher sind, als die alten gegenüber: Die Höhe der neuen Wände wurden für einen optimalen Lärmschutz (Kompromiss aus Lärmschutz, Kosten, Optik) ermittelt. Zum Schutz von tieferliegenden Gebieten (zB. Rechenfeld) kann die Lärmschutzwand niedriger sein, von höherliegenden Siedlungen muß sie höher sein. (Schall "steigt auf"). 2. zur Frage einer Schallaufschaukelung und Umleitung über die niedrige Wand: Es gibt keine Schallaufschaukelung, weil der Schall auch von den neuen Wänden "geschluckt" wird. 3. zur Frage Material (Beton): Die alten Wände waren ein Versuch aus Kunststoff. Bei den neuen Wänden ist nur der Sockel ganz aus Beton. Die LS-Wand selbst, hat einen Betonkern und eine Oberfläche aus Holzbeton. Der Betonkern hält durch sein hohes Eigengewicht den Luftschall ab. Die Oberfläche schluckt den Lärm durch Material und Struktur. Unter mehreren Varianten haben wir uns für diese Wand entschieden, da sowohl ihre Schalldämmung (Luftschall), als auch ihre Absorption (Schallschluckvermögen) doppelt so hoch sind, wie von der Bahn vorgeschrieben wäre. Außerdem war die Optik für den Landschaftsbereich Schöffelgasse bis Untertullnerbach am verträglichsten. An exponierten Sichtstellen wird der Verschönerungsverein eine Busch- oder Rankbepflanzung machen.

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