Re: kurzer Knigge
Liebe Genesis!
Bin mir zwar nicht sicher, warum Morpheus mich brauchen sollte, aber ich gebe zu, dass das Diskutieren mit Dir Spaß macht.
Noch einmal in aller Kürze, warum ich die Reaktion des Bürgermeisters - jetzt ohne jede Parteibrille einfach auf die Funktion gesehen - für unangemessen halte:
Ein Bürgermeister sollte wohl jemand sein, der ein gewisses Quäntchen an Feingefühl aufzuweisen hat. Er sollte sogenannte "Umwegbeschwerden" auflösen und auf das eigentliche Problem reduzieren können, ohne sich partepolitisch oder persönlich auf den Schlipps getreten zu fühlen. An ihn herangetragene Anliegen und beschwerden sollten auf eine sachliche Ebene gebracht und keinesfalls zum Anlass genommen werden, zu unsachlichen Gegenschlägen auszuholen um damit die offenbar vorhandenen negativen Emotionen noch weiter aufzuschaukeln.
Im gegenständlichen Fall wäre wohl eine Reaktion, wie sie die parteifreie Stadträtin Mondl vorgezeigt hat, zielführend und angemessen gewesen. Hervorragend wäre es gewesen, die Beschwerdeführerin zu einer aktiven Mitwirkung an einer Diskussion zu Verbesserung der beklagten Situation einzuladen und damit Quasi mit in die Pflicht zu nehmen.
Umso verwunderlicher finde ich die überzogene Reaktion des Bürgermeisters im gegenständlichen Fall, als er in der NÖN zum selben Sachverhalt zitiert wird, er wisse, wer die Vandalen seien.
Auch ein Bürgermeister hat einmal einen schlechten Tag - aber dann sollte er an solchen Tagen keine Mails formulieren oder Interviews geben, die ihm eines Tages wahrscheinlich eh wieder leid tun. Er sollte Serviceleister sein und sich dabei durchaus von allen seinen BürgerInnen auch Kritik gefallen lassen, die er halt auf eine sachliche Ebene bringen muss, sofern sie es nicht schon ist. Nicht der Bürger wurde gewählt - der Bürgermeister wurde es!