Re: PISA-Test: Abbau der Schlögl-Schulden dauert ...
Lieber Josef Baum!
Es freut mich, dass du dich so intensiv mit den Finanzen unserer Stadt auseinandersetzt. Es ist sicherlich sehr hilfreich, wenn ein Ökonom und Volkswirt die Materie Verschuldung von Gebietskörperschaften, im speziellen Fall Stadt Purkersdorf, kritisch betrachtet. Allerdings möchte ich dich bitten, dabei objektiv zu bleiben und nicht nur einseitig Dinge herauszuklauben.
Tatsache ist, dass sich das Obligo der Stadtgemeinde Purkersdorf seit 1989 wie folgt entwickelt hat: 1989: € 13,700.000 2004: € 30.290.000 In den Jahren 2001 – 2004 ist die Verschuldung absolut um € 3,3 Millionen – von € 33,6 Mio. auf € 30,3 Mio. - gesunken. Ein früheres Absenken der Verbindlichkeiten war aus insbesondere dir sehr gut bekannten Gründen nicht möglich. Purkersdorf ist eine von sehr wenigen Gemeinden in NÖ, wahrscheinlich in Österreich, die es schafft, Schulden abzubauen, und zwar im Duchschnitt mehr als € 1 Million pro Jahr. Damit ist der PISA-Versuch auch bereits beantwortet. Bleibt die Stadtgemeinde diesem Kurs treu, sinken die Ausleihungen und entlasten jährlich mehr den ordentlichen Haushalt, d.h. die Manövriermasse der Gemeinde wird durch diese Maßnahme erheblich verstärkt.
Tatsache ist aber auch, dass, Purkersdorf über eine Vollversorgung im Kanal- und Wasserbereich verfügt. Es gibt 2 neue Kindergärten, einen nunmehr 5-gruppigen Schülerhort, das Wienerwaldbad wurde bis auf die Hochbauten neu errichtet, alle Gemeindehäuser sind renoviert oder stehen vor der Fertigstellung, das Projekt AHS-Purkersdorf ist erfolgreich realisiert, Volks- und Hauptschule sind renoviert und/oder aufgestockt. Alleine diese nur beispielhaft aufgezählten Investitionen in Purkersdorf stellen einen vielfachen Wert der Differenz in der Schuldenentwicklung dar. Die geschaffenen Werte sind nicht einmalig und kurzfristig sondern nachhaltig und langfristig.
Tatsache ist weiters, dass sich im gleichen Zeitraum die laufenden Einnahmen der Stadt von 1989 € 6,5 Millionen im Jahr 2004 auf € 12,55 Millionen entwickelt, also fast verdoppelt haben.
Es ist gut, konstruktive Kritik zu üben, ich halte es aber für den falschen Weg, auf einem Gebiet in Panik zu verfallen, auf dem Purkersdorf durch die Bundesfinanzagentur ein mehr als zufrieden stellendes Zeugnis ausgestellt worden ist.
Mag. Karl Schlögl, Bürgermeister