Purkersdorf Forum Archiv 2003
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Karl Berger ® sagt am 05.11.2003 01:13 zu Fahrer ?:Erster Beitrag

Re: ÖBB Streik usw.



Natürliche oder unnatürliche "Allianzen" gibt es nicht, es gibt Verträge. Als Zahler einer Jahreskarte habe ich mit der ÖBB einen Vertrag geschlossen. Ich habe meinen Teil des Vertrages gehalten, ich zahle monatlich im Voraus einen nicht unbeträchtlichen Betrag. Ich möchte befördert werden.

ich empfehle ihnen, den schaden, der ihnen entstanden ist, bei der ÖBB einzufordern. staatssekretärin haubner hat sich entschlossen den streik auf ähnliche weise zu unterstützen und will der ÖBB keine abgeltung für die schülerfreifahrten für diesen tag überweisen (ca. 270.000 Euro). was für die regierung recht ist, kann für die einzelnen kunden nur billig sein.

ich kenne kaum jemanden, der seine eigene berufsbelastung nicht als besonders heftig empfindet, und bei anderen berufen, vor allem bei denen, von denen er am wenigsten versteht, vor allem privilegien und büroschlaf vermutet. daher wird auch jeder arbeitskampf eher aus der neidperspektive betrachtet.

wie kommen Sie drauf, daß Neid die Triebfeder des Betrachters ist? Ärger gepaart mit Unverständnis trifft die Sache eher. Ist doch schön, wenn sich durch Jahrzehnte hindurch "wohlerworbene Rechte" angesammelt haben, aber irgendwann muß man auch erkennen können, daß sich die Rahmenbedingungen geändert haben.
»durch jahrzehnte angesammelte wohlerworbene rechte«, »geänderte rahmenbedingungen« sie haben das inhaltsleere neoliberale sprachblabla schon vorbildlich verinnerlicht
vergessen wird dabei, dass die eigene zunehmende arbeitsbelastung und die zerschlagung öffentlichen eigentums, die kürzung von sozialleistungen, die pensionsraubreform, die »reformen« des beamtendienstrechtes, die studiengebühren, die tariferhöhungen, die unzureichenden lohnrunden usw. alles seiten ein und der selben medaillie sind: der langfristigen ständigen umverteilung von denen, die wenig bis nix besitzen, zu den besitzenden und herrschenden.

"www.marxismus.at" läßt grüßen

puhh! starkes argument!
>> auch wenn uns als »kunden« da und dort zeitweilig
nachteile entstehen können. daher hoffe ich, dass die eisenbahner konsequent bleiben

"konsequent bleiben", sprich sich nur nicht ändern, könnte man auch "reaktionär" nennen.

könnte man schon - wär aber nicht richtig. reaktionär ist die politik dieser regierung. ist leicht zu argumentieren, sprengt den rahmen hier aber beträchtlich (und dass es rot- grün wesentlich besser machen würden, können nur menschen glauben, die ignorieren, was gerade in deutschland vorgeht).
PS.: der ehemalige öbb-generaldirektor draxler hat berechnet, dass diese »reform« mindestens eine milliarde schilling jährlich an synergieverlust kostet. das zahlen sie mit ihrer fahrkarte und ihren steuern mit.

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