Purkersdorf Online

Verkehr News


[ Übersicht ]

Alkolenker und Raser bessergestellt?

Alkolenker und Raser werden durch Entwurf für Punkteführerschein besser gestellt! VCÖ für Punkteführerschein mit umfangreichen Punktekatalog

Mit dem vorliegenden Entwurf für den Punkteführerschein würden in Zukunft Alkolenker und Raser weniger schnell aus dem Verkehr gezogen werden als bisher, kritisiert der VCÖ. Der Entwurf schafft den kurzzeitigen Führerscheinentzug ab. Wer derzeit im Ortsgebiet EINMAL um 40km/h zu schnell fährt, ist den Führerschein für zwei Wochen los. In Zukunft wäre das erst nach DREIMALIGEN Überschreiten des Tempolimits um 40 km/h der Fall. Der VCÖ fordert einen Punkteführerschein mit einem umfangreichen Punktekatalog.

„Dieser Entwurf führt die Idee des Punkteführerscheins ad absurdum! Anstatt die Sicherheit auf Österreichs Straßen zu erhöhen, werden damit Alkolenker und Raser besser gestellt als heute. Im Interesse der Gesundheit der Verkehrsteilnehmer hoffe ich, dass dieser Entwurf im Parlament noch verbessert wird“, stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum anlässlich der heute zu Ende gehenden Begutachtungsfrist zur 7. Novelle des Führerscheingesetzes (Vormerksystem) fest.

„Der Entwurf schafft den kurzzeitigen Führerscheinentzug ab“, kritisiert VCÖ-Experte Blum. Im Jahr 2002 gab es in Österreich 5.600 kurzfristige Führerscheinentzüge. Betroffen waren Hochrisikolenker. Im Entwurf wird die Abschaffung des kurzzeitigen Führerscheinentzugs mit den Verwaltungskosten gerechtfertigt. „Dieses Argument ist ein Hohn. Es geht hier um Menschenleben. Mehr als 400 Menschen pro Jahr werden bei einem Verkehrsunfall getötet, weil jemand zu schnell oder alkoholisiert unterwegs war. Bei der Verkehrssicherheit zu sparen ist tödlich“, ist VCÖ- Experte Blum empört.

Der VCÖ verweist auf die derzeitige Regelung: Wer derzeit im Ortsgebiet um 40 km/h und außerhalb des Ortes um 50 km/h schneller als erlaubt fährt, ist den Führerschein für zwei Wochen los. Bei einer Wiederholung binnen zwei Jahren ist der Führerschein für sechs Wochen weg. Der Entwurf sieht vor, dass zukünftig jemand mindestens dreimal mit mindestens Tempo 180 auf der Autobahn oder mindestens Tempo 150 auf der Freilandstraße oder mindestens Tempo 90 im Ortsgebiet erwischt werden muss (Riskofaktor 0,5 x 3 = 1,5), bis ein Entzug des Führerscheins möglich ist.

Auch Alkolenker würden weniger rasch aus dem Verkehr gezogen: Wer derzeit binnen zwölf Monaten zweimal mit 0,5 - 0,8 Promille erwischt wird, verliert den Führerschein für mindestens 3 Wochen, beim dritten Mal für mindestens 6 Wochen. In Zukunft ist der Führerschein erst nach dem fünften Mal mit 0,5 bis 0,8 Promille erwischt werden weg. „Die 0,5 Promille-Grenze wird damit zur Farce. Das Unfallrisiko ist mit 0,8 Promille fünfmal so hoch, wie bei 0,0 Promille“, so VCÖ-Experte Blum. Der VCÖ fordert einen Punkteführerschein mit einem umfangreichen Punktekatalog. Untersuchungen zeigen, dass notorische Verkehrssünder bereits an der Anzahl der weniger schweren Delikte erkannt werden können, noch bevor sie schwere Verkehrsunfälle verursachen.

Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle: Zu hohe Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer Jahr 2003: 301 tödliche Unfälle durch zu hohes Tempo* 61 tödliche Unfälle durch Alkohol am Steuer* Jahr 2002: 321 tödliche Unfälle durch zu hohes Tempo 73 tödliche Unfälle durch Alkohol am Steuer Jahr 2001: 321 tödliche Unfälle durch zu hohes Tempo 56 tödliche Unfälle durch Alkohol am Steuer * vorläufige Zahlen.

[ Übersicht ] [#]

AnfangZum Anfang der Seite
Letzte Änderung: 2024-02-17 - Stichwort - Sitemap